NFC-Chip im iPhone: Apple will der EU den freien Zugriff ausreden
Die Europäische Kommission geht bereits seit einem Jahr dem Verdacht nach, dass Apples Restriktionen für die Nutzung des NFC-Chips im iPhone eine unzulässige Wettbewerbsbeschränkung darstellen. Mit Ausnahme einiger weniger Apps etwa von Regierungsstellen haben nämlich ausschließlich hauseigene Anwendungen des kalifornischen Konzerns Zugriff auf diese Schnittstelle. Banken hingegen, welche ihren Kunden kontaktlose Zahlungen mit iPhone oder Apple Watch ermöglichen wollen, müssen zwingend Apple Pay nutzen und können anders als auf Android-Smartphones keine eigenen Lösungen entwickeln.
NFC-Chip: EU-Kommission erwägt RegulierungVor einer Woche wurde bekannt, dass die EU-Kommission unter Umständen die Öffnung der Nahfunk-Schnittstelle in den Geräten aus Cupertino für bestimmte Anwendungen erzwingen will. Zahlungsdienstleistern und Geldinstituten beispielsweise soll ein diskriminierungsfreier Zugang ermöglicht werden. Eine komplette Freigabe zieht die Behörde allerdings nach eigenem Bekunden nicht in Betracht, denn auch in Brüssel ist man sich der Risiken eines solchen Schritts durchaus bewusst. Bei einer möglichen rechtlichen Regelung will man daher die Sicherheitsaspekte eines solchen Schritts im Blick behalten.
Apple: Regelung stellt Risiko für Verbraucher darNachdem Apple zunächst keine Stellungnahme zu den Berichten abgegeben hatte, äußerte sich der iPhone-Konzern jetzt zu den Plänen der EU-Kommission. "Eine gesetzliche Regelung, welche einem Unternehmen technische Vorgaben hinsichtlich der Sicherheit von Hard- und Software diktiert, stellt ein Risiko für Verbraucher dar", teilte ein Sprecher gegenüber
Bloomberg mit. Sie erhöhe die Gefahr, das iPhone-Nutzer Betrügern und anderen Kriminellen zum Opfer fallen könnten. Darüber hinaus würden Innovationen durch eine solche Maßnahme im Keim erstickt. Apple will sich in Gesprächen mit der Europäischen Kommission um ein besseres Verständnis für die Vorteile von Apple Pay bemühen. Ob dieses Vorhaben von Erfolg gekrönt sein wird, bleibt abzuwarten.