Nach 5 kommt 7: Test B&W Bluetooth Over-Ear Kopfhörer PX7 mit Noise-Cancelling
B&W PX7: PraxisWelches der beiden Konzepte On-Ear und Over-Ear besser ist, lässt sich nicht pauschal sagen und schon gar nicht messtechnisch bewerten. Vieles hängt von persönlichen, subjektiven Kriterien ab. Für meinen Geschmack ist Over-Ear die bessere Variante und das hat vor allem zwei Gründe: Erstens empfinde ich den Druck der Ohrpolster auf die Hörmuscheln bei On-Ears als weniger angenehm. Wenn ich meine Brille trage, werden dabei die Ohrmuscheln auch noch auf den Brillenbügel gepresst. Das kann auf Dauer etwas unangenehm sein. Bei einem Over-Ear wie dem PX7 bleiben die Ohrmuscheln von der Hardware komplett unberührt und der Druck lastet nur auf dem Schädelknochen. Brillenbügel stören hierbei so gut wie gar nicht.
Zweitens haben Over-Ears nach meiner Erfahrung meistens einen sichereren Sitz, was gerade bei Mobilkopfhörern, mit denen man üblicherweise viel mehr in Bewegung ist, als mit Kopfhörern für daheim, natürlich von Vorteil ist.
Ein weiteres Plus kann die passive Schallisolierung sein. Die ist nach meiner Erfahrung mit Over-Ears meist besser. Im Falle PX5 und PX7 würde ich das aber nicht unbedingt behaupten. Mir fehlt zwar der direkte Vergleich, aber soweit ich mich erinnere, hatte der PX5 eine ähnlich gute passive Schallisolierung. In vielen Fällen reicht die bei beiden Modellen aus, um die aktive Funktion zur Geräuschunterdrückung abgeschaltet zu lassen. Das spart nicht nur Energie, sondern klingt auch minimal besser – solange störende Außengeräusche nicht die Überhand nehmen.
Apropos Energie. Der PX5 hat mit rund 25 Stunden schon eine sehr ordentliche Akkuausdauer. Im Vergleich zu den meisten True Wireless Earbuds sogar eine ganz fantastische. Der PX7 packt demgegenüber noch mal fünf Stunden oben drauf.
Noch mehr Unterschiede unter der Motorhaube: Der PX5 arbeitet mit 35 mm großen Treibern. Im größeren „Motorraum“ des PX7 konnten die B&W-Ingenieure Treiber mit 43,6 mm Durchmesser unterbringen. Gewisse Klangunterschiede sind also zu erwarten.
Doch zunächst zur Gräuschunterdrückung.
Ich kann’s kurz machen. Die Ergebnisse decken sich nahezu 1:1 mit denen des PX5. Sowohl die Features sind identisch (Umschaltung zwischen Noise Cancelling High, Low, Auto und Off), als auch deren Wirkung. Ebenso ist auch beim PX7 das geringe mit dem NC einhergehende Rauschen positiv zu bewerten.
Ein Manko ist mir diesmal im Zusammenhang mit der zugehörigen App aufgefallen, die für die B&W Kopfhörer der PX-Serie kostenlos
im App Store zu haben ist. Aus reiner Gewohnheit habe ich den PX7 auf herkömmliche Weise mit meinem iPhone gekoppelt: Kopfhörer einschalten, Taste gedrückt halten bis „Pairing“ angesagt wird, dann im Bluetooth-Menü des iPhone den Kopfhörer auswählen – fertig. Wird die App danach gestartet, fordert sie den Nutzer zunächst zum Hinzufügen eines Kopfhörers auf. Der (eingeschaltete) PX7 wird erkannt und man braucht ihn nur anzutippen. Doch nun fordert die App den Benutzer auf, zur Verbindungserkennung den Power-Schalter auf die Bluetooth-Position zu schieben. Es steht aber nichts davon, ob man den zurück federnden Schalter nur kurz in diese Position bringen, oder ihn solange festhalten soll, bis das Pairing aktiviert wird (was in meinem Fall ja schon erfolgt war). Kurz nach oben schieben brachte nichts. Langes Halten aktivierte einen erneuten Pairing-Vorgang, den die App aber offenbar gar nicht wollte. Erst nach dem Abbruch der Prozedur und einem erneuten Versuch mit kurzem schieben in die Bluetooth-Position, wurde der PX7 von der App registriert. Das ist verwirrend und sollte benutzerfreundlicher und logischer umgesetzt werden. – Okay, das ist nur eine Kleinigkeit, aber muss ja nicht sein, gell?