Nach Bitcoin-Betrug über Apples Twitter-Account: Weiterer Verdächtiger des "Twitter Hack" festgenommen
Diverse Twitter-Nutzer rieben sich im vergangenen Jahr verwundert die Augen, als sie Apples seinerzeit neuesten Tweet sahen. Das Unternehmen aus Cupertino stellte scheinbar ein lukratives Bitcoin-Geschenk in Aussicht. Doch das Angebot war zu schön, um wahr zu sein – und zudem stammte es nicht von Apple. Kriminelle hatten die Kontrolle über Apples Twitter-Account übernommen und versuchten, über eine Betrugsmasche Bitcoin-Zahlungen von Anwendern zu ergaunern. Nachdem bereits mehrere Beteiligte festgenommen wurden, hat es jetzt einen weiteren Verdächtigen erwischt.
"PlugWalkJoe" in Spanien geschnapptEs geht um Joseph O'Connor, der in der Hacker-Szene auch als "PlugWalkJoe" bekannt ist. Der 22-jährige Großbritannier wurde kürzlich in Spanien von der dortigen Polizei
verhaftet. US-Behörden hatten zuvor einen entsprechenden Antrag bei der spanischen Polizei eingereicht, um O'Connor festnehmen zu lassen.
Der Verdächtige steht nicht nur im Zusammenhang mit dem Betrugsversuch über Apples Twitter-Account. Zusätzlich wird er mit vielen weiteren illegalen Twitter-Kontenübernahmen im Zuge der als "Twitter Hack" bekanntgewordenen Betrugsmasche des letzten Jahres in Verbindung gebracht. Strenggenommen war es jedoch kein klassischer Hacker-Angriff, da die Kriminellen über ein Admin-Tool von Twitter Zugang zu den betroffenen Konten bekamen – darüber lassen sich unter anderem Mail-Adressen von Accounts ändern.
"Sie können mich verhaften – ich würde sie auslachen."Der Verdacht gegen O'Connor besteht schon lange. Im letzten Jahr gab der Hacker der
New York Times ein Interview und beteuerte, nichts mit der Twitter-Betrugsmasche zu tun zu haben: "Sie können mich verhaften. Ich würde sie auslachen, da ich nichts getan habe." O'Connor werden zudem ähnliche Vergehen und zudem Cyberstalking bei TikTok sowie Snapchat zur Last gelegt.
Twitter-Accounts von Elon Musk und Bill Gates ebenso betroffenAußer Apple waren über 130 weitere hochrangige Twitter-Accounts betroffen – darunter Unternehmen, Politiker und Prominente wie Tesla-CEO Elon Musk oder der frühere Microsoft-CEO Bill Gates. Über jeden illegal übernommenen Twitter-Account veröffentlichten die Kriminellen Tweets, wonach Nutzer lediglich Bitcoin-Beträge an eine angegebene Adresse senden müssen, um den jeweiligen Bitcoin-Wert verdoppelt zurückzuerhalten. Wie viele Leute auf den Betrug reinfielen, ist nicht sicher. Die Rede ist von rund 400 Fällen, wobei ein Nutzer Bitcoins im Wert von 42.000 Dollar überwies – der finanzielle Schaden dürfte also erheblich sein.