Nach Cook: CEO von Supermicro fordert Bloomberg auf, den Bericht über chinesische Spionage-Chips zu widerrufen
Anfang Oktober veröffentlichte
Bloomberg einen Bericht, wonach in Servern des Herstellers Supermicro kleine Spionage-Chips des chinesischen Geheimdienstes zu finden seien. Über diese Chips soll es möglich sein, den Datenverkehr zu überwachen ohne die Sicherheitshürden des Betriebssystems überwinden zu müssen. Diese Server sollen laut Bloomberg unter anderem bei Apple, Amazon und im US-Bankenwesen zum Einsatz gekommen sein.
Ungewöhnlich scharf
dementierte Apple daraufhin den Sachverhalt: Trotz vieler interner Untersuchungen könne Apple den Bloomberg-Artikel in keiner Weise bestätigen. Tim Cook forderte Bloomberg gestern auf,
den Artikel zurückzuziehen.
Nun meldete sich auch der CEO des amerikanisch-taiwanischen Server-Herstellers Supermicro zu Wort: Durch den Artikel sei Schaden bei Supermicro selbst und vielen Kunden des Unternehmens entstanden. Bloomberg solle nun, so der CEO Charles Liang, verantwortungsvoll handeln und die unbelegten Anschuldigungen widerrufen. Weder konnte Bloomberg ein kompromittiertes Motherboard eines Servers als Beweis vorweisen, noch habe Supermicro oder einer der zahlreichen Kunden irgendeinen Hinweis auf Spionage-Chips gefunden. Auch habe keine Regierungsbehörde Supermicro wegen des dargestellten Sachverhaltes kontaktiert oder eine Untersuchung eingeleitet.
Supermicro is committed to making world-class servers and storage products. Bloomberg's recent story has created unwarranted confusion and concern for our customers, and has caused our customers, and us, harm.
Bloomberg should act responsibly and retract its unsupported allegations that malicious hardware components were implanted on our motherboards during the manufacturing process.
The allegations imply there are a large number of affected motherboards. Bloomberg has not produced a single affected motherboard, we have seen no malicious hardware components in our products, no government agency has contacted us about malicious hardware components, and no customer has reported finding any malicious hardware components, either.
Bisher hat Bloomberg weder Beweise für den vorgebrachten Sachverhalt vorgelegt noch den Artikel widerrufen – Bloomberg verweist in dem Bericht auf insgesamt 17 nicht näher benannte Quellen. Sollte sich der Bericht als unwahr herausstellen, könnte dies den guten Ruf von Bloomberg nachhaltig schädigen.