Nach Druck: Apple will Bildschirmzeit-Bugs beheben
Im Jahr 2018 führte Apple mit iOS 12 "Bildschirmzeit" ein, um Anwendern eine bewusstere Nutzung des Smartphones anzugewöhnen. Auch für Eltern ist die Funktion interessant, denn man kann festlegen, wie lange ein Gerät, eine App oder eine App-Kategorie pro Tag verwendet werden darf. Leider war die Funktion von Anfang an mit diversen Fehlern behaftet – beispielsweise ließen sich die festgelegten Limits anfänglich sehr einfach umgehen.
Auch heute noch berichten sehr viele Nutzer von immer wieder auftretenden Fehlern: Die Synchronisation der Nutzungsdauer über Gerätegrenzen hinweg funktioniert nicht verlässlich und bei einigen scheint auch die Ermittlung der Nutzungszeit auf einem einzelnen Gerät nicht korrekt zu arbeiten.
Wall Street Journal schaltet sich einAm Wochenende
veröffentlichte das Wall Street Journal einen Artikel zu dieser Problematik. Eigentlich gab Apple an, dass das letzte Woche erschienene iOS 16.5 zumindest die Synchronisationsproblematik behebt – doch laut Tests des Magazins tritt dieser Bug immer noch auf. Selbst in der Vorabversion von iOS 17 findet sich der Datenabgleichsfehler wieder.
Fast noch schlimmer ist aber ein Fehler bezüglich der Funktion "Auszeit": Hier kann der Nutzer bestimmen, dass auf dem Gerät in einer Zeitperiode nur bestimmte Apps genutzt verwendet werden können – sehr praktisch, um Kinder zu einer sinnvollen Nutzung zu erziehen. Doch leider setzt sich die Auszeit-Funktionalität bei einigen Nutzern selbstständig nach einer gewissen Zeit zurück, so dass eine uneingeschränkte Verwendung des Gerätes möglich ist. Ein Workaround für diesen Fehler existiert aktuell nicht.
Apple gelobt (scheinheilig) BesserungApple gab gegenüber des Wall Street Journals bekannt, dass man Fehler bezüglich "Screen Time" (so die englische Bezeichnung) sehr ernst nehme. Man sei sich über einen Fehler bezüglich der "Auszeit"-Funktion bewusst und will diesen beheben, so Apple.
Allerdings wird der Fehler des "Auszeit"-Features bereits seit Monaten in Foren und auf Social Media diskutiert – und viele andere Bugs, wie zum Beispiel die Synchronisierungsproblematiken, bestehen bereits seit Jahren. Warum Apple hier nicht bereits früher reagiert und es erst den Druck eines großen Magazins benötigt, bleibt ein Rätsel. Mit Sicherheit informierten viele Nutzer Apple über die bekannten Bugs und auch Apple-Mitarbeiter setzen wohl die "Screen Time"-Funktion ein – daher kann davon ausgegangen werden, dass Apple bereits viel früher über die Bugs informiert war.