Nach Ende des Konflikts mit Apple: Qualcomm-Manager bekommen Millionen-Boni
Apple und Qualcomm einigten sich im April nach einem mehrjährigen Rechtsstreit überraschend und schlossen einen neuen Deal für Modemchips, die unter anderem in iPhones zum Einsatz kommen. Weil Qualcomm vom Ende der juristischen Auseinandersetzung und der daraus folgenden lukrativen Apple-Aufträge profitiert, kann sich die Führungsriege des amerikanischen Halbleiter-Herstellers über üppige Boni freuen.
Aktienpaket im Wert von 3,5 Millionen US-Dollar für CEOQualcomm-CEO Steve Mollenkopf bekommt CNBC
zufolge den größten Bonus, nachdem das Gerichtsverfahren abgewendet werden konnte. Mollenkopf erhält 40.794 Aktien des Unternehmens, was einem aktuellen Börsenwert von rund 3,5 Millionen US-Dollar entspricht. Auch anderen Qualcomm-Managern sind entsprechende Aktienpakete sicher. Für President Christiano Amon etwa gibt es 24.930 Aktien (2,1 Millionen US-Dollar). Bei CTO James Thompson sind es 19.264 Unternehmensanteile (1,65 Millionen US-Dollar). Chef-Justitiar Donald Rosenberg sichert sich 14.165 Aktien (1,2 Millionen US-Dollar).
Über die Gründe für die Boni äußert sich Qualcomm in der dazugehörigen SEC-Einreichung. Die „Einigung mit einem der Hauptkunden“ sei entscheidend gewesen. Apple wird zwar nicht explizit beim Namen genannt, doch es besteht kein Zweifel, dass es sich bei besagtem „Hauptkunden“ um das Unternehmen aus Cupertino handelt. Ansonsten passierte im angegeben Zeitraum nichts, was eine solche Maßnahme gerechtfertigt hätte.
Qualcomm könnte Apple Rabatt gewährt habenQualcomm rechnet laut des letzten Quartalsberichts mit 4,5 bis 4,7 Milliarden US-Dollar, die der Deal mit Apple in die Kassen spült. Zuvor kursierten Summen von bis zu 7,5 Milliarden US-Dollar. Der Halbleiter-Hersteller könnte Apple also einen größeren Rabatt auf ausstehende Zahlungen eingeräumt haben, um den Konflikt zu beenden und wieder als Zulieferer fungieren zu können – von über einer Milliarde US-Dollar ist die Rede. Apple stoppte bereits vor Jahren die Lizenzzahlungen an Qualcomm, obwohl noch einige der auf dem Markt befindlichen iDevices patentierte Qualcomm-Technologie enthielten.