Nach Facebook-Ausfall: Das Pech des sozialen Netzwerks ist Telegrams Glück
Nutzer von Facebook, Instagram und WhatsApp mussten gestern zeitweise viel Geduld aufbringen, da größere Probleme die Dienste über 14 Stunden lang plagten. Die Störungen fingen im Laufe des Nachmittags an und hielten sich zum Teil bis heute in den frühen Morgenstunden. In Europa und Asien soll es sogar noch länger zu Beeinträchtigungen diverser Funktionen der jeweiligen Dienste gekommen sein.
Der BBC
zufolge war es der bislang schwerwiegendste Ausfall von Facebook überhaupt. Zuletzt sei etwas ähnliches im Jahr 2008 geschehen. Während seinerzeit aber „nur“ 150 Millionen Anwender betroffen waren, litten gestern potenziell über 2 Milliarden Nutzer unter der aufgezwungenen Abstinenz vom sozialen Netzwerk. Doch es gab auch Profiteure – allen voran der Messenger Telegram.
Facebook meldet Ausfälle per TwitterFacebook ging zur Bestätigung des Problems einen für das soziale Netzwerk ungewöhnlichen Weg. Das Unternehmen verkündete die zahlreichen Störungen ausgerechnet über den Konkurrenz-Dienst Twitter, was Facebook einiges an Spott einbrachte. Da alle hauseigenen Services aber nur unzuverlässig funktionierten, musste das Unternehmen für die Mitteilung einen anderen Anbieter bemühen, dessen Nutzerbasis möglichst groß und der von Facebook ähnlich ist.
Nachdem zunächst Vermutungen aufkamen, wonach Facebook zum Opfer einer DDoS-Attacke (Distributed Denial of Service) wurde, dementierte das Unternehmen diesbezügliche Berichte im Laufe des Tages. Eine Erklärung dazu, worum es sich tatsächlich handelte, blieb Facebook schuldig. Laut eines Axios-Berichts
sorgte ein massiver Routing-Fehler für den Ausfall. Konkret gehe es um einen Leak des Border Gateway Protocol (BGP). Google hatte im letzten Jahr mit einem ähnlichen, BGP-bezogenen Vorfall zu kämpfen.
Telegram mit großem NutzerzuwachsDer größte Nutznießer der Facebook-Probleme war
laut The Verge der Messenger Telegram. In den letzten 24 Stunden sollen sich über 3 Millionen neue Anwender registriert haben. Telegram-CEO Pavel Durov verkündete die Zahl über seinen persönlichen Telegram-Channel.