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Nach Manipulationsvorwurf: Apple ändert Such-Algorithmen des App Store

Apple hat die Suchalgorithmen des App Store angepasst, um zu verhindern, dass vorrangig hauseigene Anwendungen zu den Top-Suchtreffern gehören. Apples Marketingchef Phil Schiller und Dienste-Verantwortlicher Eddy Cue bestätigten die Änderung gegenüber der New York Times. Das Unternehmen sah sich zuletzt großer Kritik ausgesetzt, nachdem das Wall Street Journal über eine unfaire Priorisierung von Apple-Apps bei Suchergebnissen berichtet hatte.


Apple-Apps auffällig oft vorne bei Suchergebnissen
Bei Suchbegriffen wie „maps“, „music“ oder „books“ platzierte Apple demnach vorrangig die eigenen Anwendungen ganz oben in der Ergebnisliste. Diverse Drittanbieter-Konkurrenten fühlten sich dadurch benachteiligt und bezichtigten Apple der unfairen Einflussnahme auf die Suchergebnisse. Da gegen Apple in den USA und in der EU momentan Untersuchungen bezüglich wettbewerbswidrigen Ausnutzens marktbeherrschender Stellungen laufen, wiegten besagte Vorwürfe umso schwerer.

Apple ist sich keiner Schuld bewusst
Apple nahm Stellung zu dem Bericht des Wall Street Journal und erklärte, wie die Gewichtung der App Store-Suche funktioniert. Die Vorwürfe hinsichtlich unfairem Wettbewerbsverhaltens seien keinesfalls haltbar. Auch bezüglich der jetzigen Änderung bei den Suchalgorithmen weist Apple jede Schuld von sich: „Wir geben gerne zu, wenn wir Fehler machen – doch hier handelte es sich nicht um einen Fehler“, so Schiller. Das Unternehmen habe die entsprechenden Algorithmen trotz richtiger Funktionsweise aber trotzdem zugunsten von Drittanbieter-Anwendungen geändert, um sich nicht weiterhin diesbezüglicher Vorwürfe ausgesetzt zu sehen. Zudem wolle Apple App-Anbietern mit dem Schritt helfen, ihre Software prominenter zu platzieren.

Wallet-App von einem Tag auf den anderen ganz oben bei den Suchtreffern
Die New York Times nennt ein besonders auffälliges Beispiel, das ein ungutes Gefühl hinsichtlich Apples Wettbewerbsverhalten hinterlässt. Nachdem das Unternehmen im März die erste hauseigene Kreditkarte ankündigt hatte, erschien Apples Wallet-App ab dem nächsten Tag in den Store-Suchergebnissen bei mehreren Suchbegriffen auf dem ersten Platz.

Wenn Nutzer nach „money“, „credit“ und „debit“ suchten, wurde an der ersten Stelle die Wallet-App angezeigt. Zuvor erschien die Wallet-Anwendung nicht bei den entsprechenden Suchen. Schiller zufolge habe Apple nichts unternommen, um die mit der Apple Card verknüpfte Anwendung künstlich zu pushen.

Kommentare

FuXx09.09.19 18:02
Erinnert mich etwas an das Antennagate vom iPhone 4. Apple hat nichts falsch gemacht aber alle Kunden bekommen kostenlos einen Bumper.
-2
Raziel109.09.19 18:23
FuXx

Antennagate war ja auch totaler Unsinn, aber man muss halt handeln als Firma. Wenn mal eine Meinung in Umlauf ist, kann man diese nicht so stehen lassen und sollte sich möglichst Kundenfreundlich zeigen.
-3
johnnytravels
johnnytravels09.09.19 18:40
Ich verstehe das Problem immer noch nicht. Hier geht es doch um eigentlich vorinstallierte Apps, die man löschen und anschließend wieder aus dem App Store laden kann. Natürlich sollten die ganz oben erscheinen und es erscheint mir auch hilfreich die Suche dahingehend anzupassen, dass die Reinstallation so problemlos wie möglich vonstatten geht.
Wenn man was diskutieren kann, dann ob Apple zentrale Dienste per Default ins System einbetten sollte (Mail, Browser, Kalender, Karten, Adressen) und interne Weiterleitungen nur an diese Standard-Apps erfolgen können.
Ob bei der Suche nach ‚Books‘ zuerst Apple Books angezeigt wird ist doch völlig schnurzpiepegal...
‚Tim Cook ist kein Produkt-Mensch.‘ — Steve Jobs
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sierkb09.09.19 18:40
Raziel1
FuXxAntennagate war ja auch totaler Unsinn, aber man muss halt handeln als Firma. Wenn mal eine Meinung in Umlauf ist, kann man diese nicht so stehen lassen und sollte sich möglichst Kundenfreundlich zeigen.

Was Du als "Meinung in Umlauf" bezeichnest, dahinter steckt wohl schon etwas mehr, das bei Apple derzeit Druck zur Veränderung erzeugt:

heise (09.09.2019): App Store: Apple-Apps sollen Top-Suchergebnisse nicht mehr überfluten
Apple will eigene Apps in den App-Store-Suchergebnissen nicht mehr gruppieren, um andere Apps nicht auf hintere Plätze zu verdrängen.
heise
[…]
Es handele sich dabei um keine Korrektur, so die Manager – sondern eine Verbesserung.
[…]
App Store unter Beschuss

Der Grund für die hohe Platzierung von Apple-Apps liege darin, dass Nutzer nach ihnen häufig suchen, hatte Apple schon zuvor in Reaktion auf Kritik an den Suchergebnissen erklärt , eine künstliche Bevorzugung finde nicht statt. Manche Nutzer suchen und öffnen Apps offenbar über den App Store, obwohl sie diese bereits installiert haben – auch das könne die Suchergebnisse beeinflussen.

Regulierungsbehörden schießen sich zunehmend auf die Plattformen riesiger IT-Konzerne ein, darunter auch Apple. In den USA ist eine politische Diskussion um die Macht von Plattformbetreibern entstanden. Die US-Senatorin und Präsidentschaftskandidatin Elizabeth Warren stellte bereits in Aussicht, sie wolle die Internet-Konzerne zerschlagen – auch Apple. Mit Sammelklagen versuchen iPhone-Kunden und Entwickler zudem, das iPhone vom App-Store-Zwang zu befreien. Die EU-Kommission untersucht derzeit Spotifys Vorwurf, Apple benachteilige durch seine Regeln zu In-App-Käufen und Abonnements den Wettbewerb.

Golem (09.09.2019): App Store: Apple zeigt weniger eigene Apps als Top-Suchergebnisse an
Wer in Apples App Store nach bestimmten Begriffen sucht, wurde bisher teilweise von einer überraschend großen Anzahl an Apple-Apps in den oberen Rängen der Suchergebnisse überrascht. Ein veränderter Algorithmus soll diese Verzerrung beseitigen - einen Fehler will Apple nicht gemacht haben.
Golem
[…]
Einen Fehler will Apple allerdings nicht zugeben - vielmehr habe der Algorithmus die Apple-Anwendungen deshalb so weit oben angezeigt, weil sie bei den Nutzern so beliebt gewesen seien.

Apps ohne Themenbezug unter den Suchergebnissen

Das erklärt aber nicht, weshalb bei bestimmten Suchbegriffen auch Apps auftauchten, die mit dem Thema nichts zu tun hatten. Zudem spiegelten die Ergebnisse augenscheinlich nicht die wahre Beliebtheit der Anwendungen wider: So tauchte die App des Streaming-Dienstes Netflix erst im dreistelligen Bereich auf, wenn Nutzer nach TV suchten. Die ersten fünf Anwendungen hingegen waren von Apple.


Apple zufolge soll der Algorithmus die Suchergebnisse nach insgesamt 42 Punkten sortieren. Den Programmierern soll nicht aufgefallen sein, dass Apple die Suche derart beherrsche; nachdem dies bemerkt worden war, wurde der Algorithmus "korrigiert" - das Wort "berichtigt" verwendet Apple in diesem Zusammenhang allerdings nicht.
-1
MikeMuc09.09.19 21:09
Apple hätte ja auch nur prominent eine eigene Kategorie "AppleApps" m Store platzieren brauchen. Soviel sind es ja eh nicht und Ann müßte keiner mehr suchen
+2
papito09.09.19 22:36
Ja nee, is klar!
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BigLebowski
BigLebowski09.09.19 23:55
Sorry, damals bei Microsoft hätte man sowas verteufelt.

Apple pusht seine Apps in den Ergebnissen. Wow wie fair🎉
Das ist kein fairer Wettbewerb.
Und das sowas wie bei der wallet App ganz zufällig am nächsten Tag passiert...please Marketing Phil...das glaubt doch kein 🐷

Genauso wenn Google seine Produkte in der Suche prominent platziert oder Microsoft bei Bing.

Das sowas verteidigt wird verstehe ich nicht ganz 🤷🏻‍♂️

Zerschlagen ist übertrieben,
Aber es wird Zeit das ALLE: Apple, Google, Facebook etc. mal eine Breitseite abbekommen. Das wäre auch für die Firmen selbst gut Denn durch non Stop Erfolge, Gewinne, Aktienkurssteigerung...da nimmt die Hybris auch Mal überhand und man denkt man ist der Master of The universe.
Ich wäre für regelmäßige harte Milliarden Strafen:
Strafen Start bei 50% der netto Jahresgewinne.
Ich glaube das würde für den Anfang ausreichen.
Und das Geld dann für die Medizin, Bildung etc. ausgeben.
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