Nach „Pro Mode“ ein „Low Power Mode“ für MacBooks? Entwickler fordert Energiesparfunktion
Das kommende Update für macOS Catalina (10.15) könnte eine neue Turbo-Funktion („Pro Mode“) beinhalten, mit der Nutzer ihrem Apple-Rechner – auf Kosten lauterer Lüfter und kürzerer Akkulaufzeit – mehr Leistung entlocken können. Der Entwickler Marco Arment nimmt in seinem Blog zwar Bezug auf das potenzielle macOS-Feature, fordert jedoch zusätzlich eine gegenteilige Funktion: den Low Power Mode. Ähnlich wie seit iOS 9 bei iPhones sollte es künftig auch einen Stromsparmodus für das MacBook Pro und MacBook Air geben, so die Meinung von Arment. Bislang behilft sich der Entwickler diesbezüglich mit einem Drittanbieter-Tool.
Mit deaktiviertem Turbo Boost zum kühlen und ausdauernden Mobil-MacArment
beschreibt seine Erfahrungen mit Energiesparmöglichkeiten auf dem Mac anhand der Software Turbo Boost Switcher Pro (Download:
). Das Tool setzt er bei seinen Mobil-Macs seit 2015 ein, um den Turbo Boost Modus des jeweils verbauten Intel-Prozessors zu deaktivieren. Auch bei seinem MacBook Pro 16" wirkt sich der Turbo Boost Switcher Pro positiv auf die Temperatur, Lautstärke und Laufzeit des Geräts aus.
Wenn der Turbo Boost des 16-Zoll-Geräts (2.4 GHz, 8-Core i9) deaktiviert wird, sinkt der Energiebedarf des Apple-Rechners laut Arment um 62 Prozent. Das geht einher mit einer deutlich geringeren Hitzeentwicklung. Die Vorteile seien schnell spürbar. Da die Wärmeentwicklung zurückgehe, seien die Lüfter in jeder Situation leise – auch bei leistungsintensiven Anwendungen. Zudem bleibe das Gehäuse wesentlich kühler, sodass sich das MacBook jederzeit angenehm auf dem Schoß nutzen lasse. Bezüglich des Akkuverbrauchs führte Arment zwar keine detaillierten Tests durch, geht aber von einer verlängerten Laufzeit um 30 bis 50 Prozent aus.
Ohne Turbo Boost ein „wesentlich besserer Laptop“Der Nachteil des deaktivierten Turbo Boost ist die sinkende Systemleistung. In Geekbench 5 fallen die Werte von 1260/7386 Punkten (Single/Multi) auf 669/5206 Punkte. Die Xcodebuild-Bearbeitungszeit steigt im von Arment gewählten Anwendungsszenario von 39 auf 62 Sekunden (+ 59 Prozent). Während der Leistungsverlust bei Performance-intensiven Apps zwar auffalle, seien die Unterscheide in den meisten Anwendungsfällen hingegen nicht spürbar. Zudem liefere der 8-core Chip auch ohne Turbo Boost bereits viel Leistung. Bei Bedarf lässt sich die Turbo-Funktion ohnehin schnell wieder aktivieren.
Alles in allem empfindet der Entwickler sein MacBook Pro in den meisten Anwendungsfällen als deutlich besseres Gerät, wenn der Turbo Boost deaktiviert ist. Sein erneuerter Appell an Apple dürfte auch damit zusammenhängen, dass die Zukunft des Turbo Boost Switcher Pro in macOS unsicher bleibt. Bei der Installation der Software warnt macOS Catalina den Nutzer – das Tool sei inkompatibel mit einer zukünftigen Version von macOS. Entsprechend wichtig wäre es Arment zufolge von Apple, eine entsprechende Lösung direkt in das Betriebssystem zu integrieren.