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Nach Start der Apple Watch: Schweizer Uhrenexport lässt nach

Da Apple keine offiziellen Verkaufszahlen der Apple Watch bekanntgibt, spekulieren Marktbeobachter seit Verkaufsbeginn (24. April) über Erfolg oder Misserfolg der smarten Uhr aus Cupertino. Die Schweizer Uhrmacher spüren die Auswirkungen der Apple-Watch-Markteinführung jedenfalls schon. Zwischen April und Mai sank der Uhrenexport aus der Schweiz um 8,9 Prozent auf 1,9 Milliarden Dollar und ist damit erstmals seit 2009 wieder rückläufig. Das gab der Verband der Schweizerischen Uhrenindustrie (FH) bekannt.

Insbesondere im günstigeren Preissegment scheint die Apple Watch den Traditionsmarken aus der Schweiz Konkurrenz zu machen: „Uhrenexporte in die USA im niedrigeren Preisbereich könnten auch unter der Einführung der Apple Watch gelitten haben“, so Marktexperte Patrik Schwendimann. Uhrenlieferungen aus der Schweiz in die USA verringerten sich zwischen April und Mai um 14 Prozent, der Export nach Hongkong ging gar um 34 Prozent zurück.

Außer der Apple Watch sind auch Währungsschwankungen für den nachlassenden Export mitverantwortlich. Der starke Dollar treibe viele asiatische Touristen nach Europa statt in die USA, da der vergleichsweise schwache Euro mehr Konsummöglichkeiten biete. Auch das sei ein Faktor für den geringeren Uhrenexport in die USA, so Bloomberg-Expertin Deborah Aitken. Ein weiterer Grund für das Abflauen des Exports sind die im Vergleich zum Vorjahr wenigeren Arbeitstage im Mai.

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Kommentare

stefan22.06.15 16:02
Ich glaube nicht an einen Zusammenhang.
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Megaseppl22.06.15 16:06
stefan
Ich glaube nicht an einen Zusammenhang.
Geht mir ähnlich. Es kann zwar ein Faktor sein, aber ohne Vergleichszahlen unter Berücksichtigung der Vorjahre und mehr Infos über den Markt sagt mir das zu wenig aus.
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marc_ready22.06.15 16:09
Sehe ich auch skeptisch. Mal sehen.
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stefan22.06.15 16:09
Ich würde niemals die Kaufentscheidung bei einer Schweizer Uhr durch die AppleWatch beeinflussen lassen.
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gorgont
gorgont22.06.15 16:13
Ich glaube auch an keinen Zusammenhang.
Eine Apple Watch ist wohl kaum mit einer Rolex / Patek Philippe / u.a. zu vergleichen.
Eine mechanische Uhr ist teuer aber eine Investition fürs Leben.
touch eyeballs to screen for cheap laser surgery
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cas22.06.15 16:19
Mactechnews, das ist grober Unfug den ihr da schreibselt! Wenn ihr einmal einen Blick auf den € zu CHF Kurs werfen würdet, würde euch ja vielleicht auf gehen, das diese Story mehr als lausig recherchiert sein muss. Sorry, aber einen netteren Kommentar verdient diese Form von Journalismus leider nicht …
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DancyAndy22.06.15 16:20
Dieser Zusammenhang ist gesucht. Es ist eher der zweite aufgeführte Grund: Der Schweizerfranken war noch nie so stark wie jetzt. Das ist für alle Schweizer Export-Unternehmen eine Herausforderung. Siehe http://www.financialsense.com/contributors/jas-jain-phd/2011/08/01/long-term-chart-of-swiss-franc-chf.
Wer da ein Gadget mit Schweizer Haute Orlogerie vergleicht, ist nicht ganz sachlich...
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macbeutling
macbeutling22.06.15 16:27
Ui.....da gilt es aber einiges zu korrigieren

1.) ich halte die Währungsschwankungen für nicht ganz unwichtig
2.) namhafte Hersteller wie Rolex, PP, Omega etc dürften von der AppleWatch NULL beeinflusst werden
3.) Rolex zB hat kurz nach der Euro-Franken-Geschichte verkauft wie wahnsinnig und dann noch eine Preiserhöhung nachgeschoben. Demzufolge dürften da viele erst einmal gesättigt sein.

Ich sehe ein, dass eine Firma wie Fossil Probleme bekommt, die im ähnlichen Preissegment angesetzt ist, aber keiner der Großen.
Glück auf🍀
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OpDraht
OpDraht22.06.15 16:45
Warum hier gleich von Rolex und Co. geschrieben wird wo doch ausdrücklich das untere Preisniveau betroffen zu sein scheint ist mir ein Rätsel. Dass Rolex aber nun plötzlich seine Garantiezeit auf 5 Jahre verlängert ist hingegen doch interessant. Aber wohl auch eher ein Problem des Schweizer Franken.

Allgemein scheint die Boom-Zeit für Schweizer Uhren vorbei, eine Firma wie Rolex wird das aber voraussichtlich dennoch gut überstehen. Bei Uhren bis 1000€ würde ich meine Hand dafür aber nicht ins Feuer legen und wer weiß: gut möglich dass hier bereits der Fußabdruck der Apple Watch zu erkennen ist.
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neversleep
neversleep22.06.15 16:46
Hmm. Seit dem Verkaufsstart der Apple Watch bekomme ich verstärkt Uhrenwerbung (Omega etc.) im Internet zu sehen.
Ich denke schon dass da ein Zusammenhang besteht. Wer sich eine teuerere Uhr anschaffen möchte und eine Apple Watch gekauft hat kauft wohl nicht gleich eine Schweizer Uhr dazu. Zwei Uhren am Handgelenk zu tragen sieht einfach blöd aus.
Die Apple Watch verhindert es ja dann praktisch dass andere Uhren getragen werden, da sie sonst nicht als Fitness Tracker etc. dienen kann.
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subjore22.06.15 16:46
Vielleicht gibt es ein paar Männer deren Frauen es nur gestatten, dass sie sich eine Uhr für über 10.000 Dollar im Quartal kaufen. Da wäre es nur logisch, dass die Schweiz weniger Uhren absetzt.
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hpp2322.06.15 16:59
Blödsinn, der Grund ist allein der CHF-Wechselkurs! Die AWatch ist sicher nicht der Grund.
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ibaschi
ibaschi22.06.15 17:04
neversleep
Hmm. Seit dem Verkaufsstart der Apple Watch bekomme ich verstärkt Uhrenwerbung (Omega etc.) im Internet zu sehen.
Da könnten aber auch zwei andere Aspekte eine Rolle spielen. Deine selektive Wahrnehmung und das was Google über Dich weiß.
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macbia
macbia22.06.15 17:14
Haha, wieder voll die Spezialisten hier in den Kommentaren unterwegs, herrlich
i heart my 997
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sonorman
sonorman22.06.15 17:17
hpp23
Blödsinn, der Grund ist allein der CHF-Wechselkurs! Die AWatch ist sicher nicht der Grund.
Sag mal, hegst Du eigentlich irgend einen persönlichen Groll gegen die Apple Watch? Oder hast Du eine andere Begründung dafür, warum Du zu jeder sich bietenden Gelegenheit schlecht über das Produkt redest und es (ohne jeden Background) zu einem Flop zu erklären versuchst?
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MacBeck
MacBeck22.06.15 17:36
cas
Mactechnews, das ist grober Unfug den ihr da schreibselt! Wenn ihr einmal einen Blick auf den € zu CHF Kurs werfen würdet, würde euch ja vielleicht auf gehen, das diese Story mehr als lausig recherchiert sein muss. Sorry, aber einen netteren Kommentar verdient diese Form von Journalismus leider nicht …

Journalismus? Neee. Hier eher "oh, wieder was, wo man einen Partner-Link platzieren kann"...
It is what it is - don't make it what it isn't.
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Eventus
Eventus22.06.15 17:41
OpDraht
Bei Uhren bis 1000€ würde ich meine Hand dafür aber nicht ins Feuer legen und wer weiß: gut möglich dass hier bereits der Fußabdruck der Apple Watch zu erkennen ist.
Seh ich ähnlich. Ich erwarte, dass Uhren mit Preisen im tiefen vierstelligen und ganzen dreistelligen Bereich stark betroffen sein werden. Alle anderen wenig bis gar nicht.
Live long and prosper! 🖖
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strellson22.06.15 18:54
Eventus
OpDraht
Bei Uhren bis 1000€ würde ich meine Hand dafür aber nicht ins Feuer legen und wer weiß: gut möglich dass hier bereits der Fußabdruck der Apple Watch zu erkennen ist.
Seh ich ähnlich. Ich erwarte, dass Uhren mit Preisen im tiefen vierstelligen und ganzen dreistelligen Bereich stark betroffen sein werden. Alle anderen wenig bis gar nicht.

Bezweifel ich wenn man als Beispiel die Junghans Max Bill oder Nomos nimmt. Es werden ja auch nicht weniger edle Herrenlederschuhe verkauft, weil Nike einen neuen supergeilen Hightech Sneaker auf den Markt gebracht hat.
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teorema67
teorema6722.06.15 20:35
Hat niemand den irre teuren CHF in Verdacht?
Rassismus ist, überall Rassismus zu wittern, wo keiner ist, und damit echten Rassismus zu bagatellisieren. (Dieter Nuhr)
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hpp2322.06.15 21:44
sonorman
Sag mal, hegst Du eigentlich irgend einen persönlichen Groll gegen die Apple Watch? Oder hast Du eine andere Begründung dafür, warum Du zu jeder sich bietenden Gelegenheit schlecht über das Produkt redest und es (ohne jeden Background) zu einem Flop zu erklären versuchst?

Woher kennst du denn meinen -- deiner Meinung nach nicht vorhandenen -- Apple-Watch-Background? Wenn du die AW gut findest, dann ist das doch in Ordnung. Ich habe jedoch eine andere Sicht der Dinge. Ob sie ein Flop wird/ist oder nicht, wird die Zeit zeigen. Irgendwann wird auch Apple die Katze aus dem Sack lassen müssen.

Warum mein Beitrag
hpp23
Blödsinn, der Grund ist allein der CHF-Wechselkurs! Die AWatch ist sicher nicht der Grund.
die AW zu einem Flop erklärt, musst du mir noch erklären....
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torgem22.06.15 21:44
Ganz dünnes Eis. Die Märkte sind komplex, da kann man nicht einfach auf die AppleWatch zeigen.
AAPL: halten - reflect-ion.de
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sonorman
sonorman22.06.15 22:07
hpp23

Dein Background kann nicht besser sein, als der aller anderen, die keine genauen Zahlen kennen. Wenn Du also dauernd von einem Flop sprichst, musst Du entweder über Insider-Informationen verfügen, oder Du sprichst nur eine Annahme aus und bist damit keineswegs als Experte anzusehen.

Auf Grundlage Deiner bisherigen Kommentare zur Apple Watch kann man nur davon ausgehen, dass Du entweder eine vorschnell getroffene Meinung zwecks Gesichtswahrung zu verteidigen versuchst, oder dass Du einfach nur Trollst. Denn wenn Du mit der Apple Watch nichts am Hut hast, warum gibst Du dann überall Deinen Senf dazu und bedienst Dich sogar der Stiftung Warentest als "Beweisbringer"?
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Tumbler
Tumbler22.06.15 22:18
Ulkig wie wieder die Watch mit herkömlichen schweizer Uhren verglichen wird.
Lässt sich die Elektronik der Applewatch nicht einigermassen günstig ersetzen, ist das Teil in 3 Jahren wertlos. Die Uhrenbänder kann mann vielleicht weiter benutzen.

Also wird Apple da aktiv werden müssen oder es eben sein lassen.Wir werden sehen. Ich provezeie letzteres.
Nicht im Tromeltrockner trocknen.
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Eventus
Eventus22.06.15 22:31
strellson
Eventus
Seh ich ähnlich. Ich erwarte, dass Uhren mit Preisen im tiefen vierstelligen und ganzen dreistelligen Bereich stark betroffen sein werden. Alle anderen wenig bis gar nicht.
Bezweifel ich wenn man als Beispiel die Junghans Max Bill oder Nomos nimmt. Es werden ja auch nicht weniger edle Herrenlederschuhe verkauft, weil Nike einen neuen supergeilen Hightech Sneaker auf den Markt gebracht hat.
Die Watch passt ziemlich gut zu verschiedensten Outfits, allenfalls mit anderem Armband. Sneaker gehen bereits zum Veston schlecht, geschweige denn zum Anzug. Es sei denn, man will aussehen wie ein amerikanischer Tourist.
Live long and prosper! 🖖
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Cliff the DAU
Cliff the DAU22.06.15 23:17
Man kann sich auch ein Problem zurecht schreiben.
Jungs, geht schlafen!
„Es gibt keine Nationalstaaten mehr. Es gibt nur noch die Menschheit und ihre Kolonien im Weltraum.“
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neversleep
neversleep22.06.15 23:24
ibaschi
neversleep
Hmm. Seit dem Verkaufsstart der Apple Watch bekomme ich verstärkt Uhrenwerbung (Omega etc.) im Internet zu sehen.
Da könnten aber auch zwei andere Aspekte eine Rolle spielen. Deine selektive Wahrnehmung und das was Google über Dich weiß.

Wird wohl beides sein
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adiga
adiga23.06.15 00:03
Bis im Januar kriegte man für einen Euro CHF 1.20 - 1.25, seit Mitte Januar ist das zusammengeschrumpft auf CHF 1.05, quasi Parität. (zwischendurch war es für wenige Minuten sogar auf CHF 0.80...). Im oberen Segment ist die Apple-Watch kein Thema, im unteren Segment dafür eher. Die Swatch (als CH-Billiguhr), Fossil, Sector und Konsorten wurden auf dem europäischen Markt eher teurer und werden als "Nicht-funktionale-Uhren" wohl ihren Kriechgang antreten müssen. So wie schon die Handies durch die Smartphones praktisch vernichtet wurden. Es wird dann nur noch billigste Jahrmarkt- und Kinderuhren geben sowie teure Edeluhren. Dazwischen werden die Smartwatches rumräubern.
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Eventus
Eventus23.06.15 00:39
adiga
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Live long and prosper! 🖖
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MacBeck
MacBeck23.06.15 10:07
sonorman
hpp23

Dein Background kann nicht besser sein, als der aller anderen, die keine genauen Zahlen kennen. Wenn Du also dauernd von einem Flop sprichst, musst Du entweder über Insider-Informationen verfügen, oder Du sprichst nur eine Annahme aus und bist damit keineswegs als Experte anzusehen.

Auf Grundlage Deiner bisherigen Kommentare zur Apple Watch kann man nur davon ausgehen, dass Du entweder eine vorschnell getroffene Meinung zwecks Gesichtswahrung zu verteidigen versuchst, oder dass Du einfach nur Trollst. Denn wenn Du mit der Apple Watch nichts am Hut hast, warum gibst Du dann überall Deinen Senf dazu und bedienst Dich sogar der Stiftung Warentest als "Beweisbringer"?

Also mal ehrlich.

Er spricht hier nirgends über einen "Flop", er bezweifelt lediglich eure Aussage, dass die Apple Watch so amazing ist, dass nur die AW den Schweizern Probleme macht!

hpp23 ist lediglich anderer Ansicht und bezieht sich auf den schlechten (für Schweizer) Wechselkurs als Grund für die rückggängigen Absatzzahlen.

Und nur weil test.de die AW nicht über den grünen Klee lobt (müssen sie auch nicht, sie brauchen ja keine "Partnerlinks" wie gewisse andere Portale...) und er das zurecht als umfassende Information uns zur Verfügung stellt, muss man ihm nicht gleich unterstellen, ein Troll zu sein!

Echt jetzt. Das finde ich absolut unfair und einem Admin unwürdig. Ihr solltet euch eher fragen, warum es in letzter Zeit immer häufiger passiert, dass kritische Meldungen (Sicherheitslücken als Beispiel) im Forum gepostet werden, während mtn mehr oder weniger Jubelnews verkauft...
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MacBeck
MacBeck23.06.15 10:11


Der Artikel ist wohl etwas älter, aber schon vor der Appke Watch hatte die schweizer Uhrenindustrie mit heftigen Rückgängen zu kämpfen.
Nach den Jahren des Luxus-Booms leidet die Uhrenindustrie beträchtlich. Die weltweite Absatzkrise ist indes nur einer der Gründe für die Misere. Vielmehr erweist sich der Glaube, dass der Markt für Uhren jeden Preis akzeptiere und endlos aufnahmefähig sei, als fataler Irrtum. Die Uhrenindustrie – insbesondere die Produzenten hochwertiger oder auch einfach nur teurer Uhren – durchlebt momentan eine Zäsur, eine ökonomische Krise, die viele an den Niedergang der Zeitmessbranche als Folge des Siegeszugs der Quarzuhr Mitte der 70er-Jahre erinnert.

Mit den damaligen Umständen hat die heutige Situation indes wenig gemein. Viele Uhrenproduzenten haben in den letzten Jahren ein zweistelliges Wachstum in ansehnlichem Prozentbereich für normal und unendlich gehalten. Sie haben dabei verdrängt, oder einfach nicht zur Kenntnis genommen, auf welch dünnem Eis man sich tatsächlich bewegte. Jetzt, da die Weltwirtschaft taumelt, reisst sie auch in der Uhrenbranche Tag für Tag ein neues Stück eines Schleiers aus Illusionen mit sich zu Boden.

Beschleunigter Niedergang

„Der Niedergang der Schweizer Uhrenexporte beschleunigte sich im März“ überschrieb die monatlich erscheinende „Revue FH“, das offizielle Organ des „Verbandes der Schweizerischen Uhrenindustrie“ (Fédération de l’industrie horlogère suisse, FH) ihre jüngste Statistik.

Nach Erhebungen des Verbands ist der Export von Schweizer Uhren allein im Januar 2009 im Durchschnitt der Gesamtuhrenindustrie um 21,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gesunken. Das entspricht in Stückzahlen einem Rückgang von rund 860 000 Uhren und einem Minderumsatz von weit über 220 Millionen Schweizer Franken (rund 145 Millionen Euro). Zwar war der Rückgang beim Verkauf von Uhren mit einem Ladenpreis über 3000 Euro etwas geringer als bei preisgünstigeren Modellen. Dennoch sank auch hier der Export um 14 Prozent.

Die Dramatik dieser Zahlen wird erst richtig deutlich, wenn man sich die Importe der bedeutendsten Märkte für Schweizer Uhren anschaut. Laut der jetzt vorliegenden Zahlen für das erste Quartal sind die Exporte fast durchgehend schlecht, allerdings mit erheblichen regionalen Unterschieden. Russland, von vielen Uhrenmarken bislang als das neue Eldorado angesehen, verwandelte sich mit einem Import-Minus von 63,2 Prozent binnen kurzer Zeit zum Sorgenkind der Verkaufsdirektoren in den Schweizer Uhren-Metropolen. China, ein weiterer Wachstums- und Hoffnungsmarkt der vergangenen Jahre, verzeichnet ein Minus von über 34,2 Prozent. Hongkong, der grösste Abnehmer hochwertiger Schweizer Uhren, importierte 15,1 Prozent weniger; Japan, lange Zeit der drittstärkste Markt für die eidgenössischen Uhrenbauer, beklagt ein Minus von 21,1 Prozent.

So viel wie möglich

Die zu Beginn des Jahrtausends immer deutlicher sichtbar werdende Tendenz zur schnellen Gewinnmaximierung wurde auch dadurch verstärkt, dass in den Jahren 1999 bis etwa 2002 sehr viele Uhrenmarken aufgekauft und zu Teilen von Aktiengesellschaften wie Richemont (Cartier, Baume & Mercier, Piaget, Vacheron Constantin, Jaeger-LeCoultre, IWC, A.Lange & Söhne, Panerai u. a.), Swatch Group (Blancpain, Breguet, Glashütte Original, Omega, Tissot, Certina, Swatch u. a.) oder LVMH (Zenith, TAG Heuer u. a.) wurden. Nun galt es, „Shareholders“ zu befriedigen, und tatsächlich ergoss sich in den folgenden Jahren ein wahrer Geldregen über die Aktionäre, weil die Uhrenmarken alljährlich zum Teil hohe zweistellige Umsatzrenditen vorweisen konnten. Der Druck, immer schneller immer mehr Super-Erlöse zu erwirtschaften, wuchs in den zurückliegenden Jahren beständig, konnte aber durch gute Geschäftsergebnisse in den „Neuen Märkten“ im ehemaligen Ostblock und in Fernost, namentlich in China, kompensiert werden.

Mythos Uhrmacher

Die Bemühungen, das Uhrmacherhandwerk geradezu mystisch zu verklären, Ehrfurcht beim Uhrenfreund zu erzeugen, waren dabei fester Teil der Strategie. Man versuchte, dem Konsumenten zu suggerieren, dass – wie in einer früheren Blancpain-Werbung – ein alter Uhrmacher in einem schneebedeckten Häuschen im Schweizer Jura, ausgestattet mit Kenntnissen und Fertigkeiten, die nur er noch besitzt, in mühevoller Handarbeit im Verlauf eines ganzen Jahres nur eine einzige Uhr herstellt. Die schlichte Uhrmacherwerkstatt wurde alsbald zum „Atelier“. Schliesslich hatte man es mit „Uhren-Künstlern“ zu tun. Aus Uhrmachermeistern wurden „Meister-Uhrmacher“ und auch die Berichterstattung übernahm die neuen Termini kritiklos.

Als die Legenden nicht mehr die erwünschte Wirkung erzielten, verlegte man sich darauf, Uhren künstlich kompliziert zu machen. Das freute den Uhrenkenner und erschloss zudem mit ausgefallenem Design neue Zielgruppen. Diese verstanden zwar nichts von der Technik, dafür umso mehr davon, Freunde und Kollegen zum Kauf einer ähnlichen Uhr zu bewegen. Der Spagat der Uhrenmarken, anspruchsvolle Technikfreunde und Konsumenten auf der ständigen Suche nach Staussymbolen gleichermassen zu interessieren, führte beispielsweise zur inflationären Verbreitung des „Tourbillons“. Dessen Funktion konnten bis vor nicht allzu langer Zeit nicht einmal Uhrmacher erklären.

Heute findet sich diese einst für Taschenuhren (nicht für ständig bewegte Armbanduhren) entwickelte Technik, mit der Gravitationseinflüsse auf eine Uhr in vorwiegend senkrechter Position vermieden werden sollen, in unzähligen Uhren. Dass diese Uhren durch Einbau eines nett anzuschauenden, behände im Zifferblatt rotierenden Tourbillons sogleich um mehrere Zehntausend Euro teurer wurden, war der Sinn der Operation und darf deshalb nicht weiter überraschen.
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