Nach Twitters Umbenennung in X: App-Downloads stürzen massiv ab
Twitter, seit Ende Juli in X umbenannt, ist weiterhin eine große Baustelle. Elon Musk, der den Microblogging-Dienst im Oktober 2022 übernahm, sorgt seit Monaten mit Änderungen und für viele Nutzer und Beobachter unverständlichen Aktionen für Schlagzeilen. Er feuerte gleich zu Beginn einen Großteil der Mitarbeiter und stellte Mietzahlungen ein (siehe
). Zudem verscheckte er mit einigen Äußerungen etliche Werbekunden, was zu drastisch sinkenden Einnahmen führte. Jetzt kündigte Musk darüber hinaus an, dass Nutzer schon bald keine anderen Mitglieder mehr blockieren können (siehe
).
Ende Juli: Namensänderung und Abschied vom VögelchenGroßes Aufsehen erregte Ende Juli die Umbenennung von Twitter in X – samt gleichzeitigem Abschied vom weltweit bekannten Logo, dem zwitschernden blauen Vögelchen. Es gelang Musk in diesem Zusammenhang offenbar sogar, Apple zur Ausnahme von einer ungeschriebenen Regel für den iOS App Store zu bewegen (siehe
). Anwendungen mit einem einzigen Buchstaben im Titel sind im Softwareladen für iPhone und iPad eigentlich nicht erlaubt. X ist dort allerdings nach der Namensänderung mittlerweile mit der neuen Bezeichnung zu finden, was Apple Kritik von einigen Entwicklern eintrug.
X-App: Absturz in den App-Store-ChartsMusk hat sich mit der Umbenennung des Dienstes und der App allerdings offenbar alles andere als einen Gefallen getan. Seit die Anwendung X heißt, rauschten die Downloads im iOS App Store förmlich in den Keller. Absolute Zahlen gibt es zwar nicht, ablesen lässt sich der Absturz jedoch an den von Eric Seufert seit Ende Juli ermittelten Platzierungen in den Charts. Rangierte Twitter dort laut einem Post des Medienstrategen und Marketingexperten auf
Threads vor der Umbenennung durchschnittlich auf Position 35, ging es nach einem kurzen Anstieg massiv nach unten. Vor wenigen Tagen fand sich X nur noch auf Rang 63 wieder, im 14-Tage-Durchschnitt steht Platz 54 zu Buche.
Umbenennung vielen Verbrauchern bislang nicht bekanntLaut Seufert, der seit einigen Jahren das Blog
Mobile Dev Memo betreibt, handelt es sich bei Musks Aktion und deren Folgen um einen weitgehend beispiellosen Vorgang. Twitter habe sich im Lauf von fast zwei Jahrzehnten zu einer unverwechselbaren und weltweit bekannten Marke entwickelt – und diese jetzt einfach aufgegeben. Das verschaffe Mitbewerbern sowie Entwicklern die Möglichkeit, mit Anzeigen im App Store auf ihre Dienste und Anwendungen hinzuweisen, wenn iPhone- und iPad-Nutzer nach dem Begriff Twitter suchen. Ein einzelner Buchstabe ist zudem kein sehr sinnvoller Suchbegriff, da er zu einer großen Zahl von Ergebnissen führt. Vielen Verbrauchern sei die Umbenennung in X bislang verborgen geblieben, sie griffen daher häufig zu einer der angebotenen Apps, welche allerdings mit X in keinerlei Zusammenhang stehen.