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Nach gerichtlicher Niederlage: ARM entzieht Qualcomm nicht die Lizenz

Im Oktober 2024 hatte die ARM Holding Qualcomm mitgeteilt, dass die Lizenzvereinbarung gekündigt sei. Gemäß Vertrag halte man sich an die 60-tägige Frist, sobald die Kündigung wirksam sei, dürfe Qualcomm nicht mehr auf geschützte ARM-Technologien zurückgreifen. Die Konsequenzen aus diesem Schritt wären weitreichend gewesen, immerhin beliefert Qualcomm mehr als 20 Partner im Rahmen von Microsofts "Copilot+PC"-Plattform – und natürlich viele Smartphone-Anbieter. Marktbeobachter gingen jedoch fest davon aus, dabei nur eine Verhandlungstaktik von ARM zu sehen, um die lizenzrechtlichen Streitigkeiten zu eskalieren. Der Zeitpunkt war nämlich nicht ganz zufällig gewählt, denn besagte 60 Tage später begann das gerichtliche Verfahren.


ARM verliert vor Gericht...
Qualcomm hatte 2019 den zuvor unabhängigen Chiphersteller Nuvia übernommen und ins Unternehmen integriert – ARM war jedoch der Ansicht, das umfasse nicht die mit Nuvia getroffenen Vereinbarungen. Die Jury stimmte im Dezember 2024 jedoch ARMs Vorwürfen nicht zu, Qualcomm entwickle Desktop-Chips ohne gültige Lizenz. Stattdessen lautete die Entscheidung, dies sei durchaus im Rahmen des Vertrags abgedeckt. Für ARM lautete die Konsequenz aus der gerichtlichen Niederlage, Qualcomm nun doch nicht die Lizenz zu kündigen, sondern bis 2028 weiterlaufen zu lassen. Während der jüngsten Quartalskonferenz von Qualcomm kam das Thema zur Sprache, Qualcomm-CEO Amon konnte den Anlegern damit beruhigende Nachrichten verkünden.

...will es aber erneut versuchen
Allerdings war sich die Jury nicht in allen Fragen einig, weswegen ARM weiterhin Chancen sieht, die Höhe der Lizenzgebühren neu zu verhandeln. Wie es heißt, arbeite die Holding derzeit daran, einen neuen Prozess ins Leben zu rufen und erneut auf rechtlichem Wege möglicherweise neue Bedingungen zu erzwingen. Konkret ging es um den Punkt, welche Informationen Nuvia an Qualcomm weitergeben durfte, denn laut ARM hätte eigentlich ein Passus zur Vernichtung bestimmter vertraulicher Dokumente greifen müssen. Die seit Jahren währenden Auseinandersetzungen werden sich also fortsetzen.

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