Netflix: Fallende Abo-Zahlen in den USA, enttäuschendes Wachstum – Aktie fällt
Das 1997 in Kalifornien gegründete Unternehmen Netflix war seit dem Einstieg in den Streaming-Markt von stetigem Wachstum verwöhnt – jedes Quartal stiegen die Nutzerzahlen kräftig. Doch in kurz- bis mittelfristiger Zukunft könnten dunklere Wolken aufziehen: Apple, Disney wie auch HBO starten eigene Streaming-Dienste, welche dem stark auf Wachstum ausgerichtete Unternehmen zu schaffen machen könnten. Erste Anzeichen davon liefern vielleicht schon die Zahlen des abgelaufenen Quartals.
Umsatz und Gewinn: Prognose getroffenBeim Umsatz des Konzerns ist alles in Ordnung: Netflix traf mit rund 5 Milliarden Dollar relativ genau die eigene Einschätzung und die Prognosen der Analysten. Beim Gewinn pro Aktie übertraf Netflix gar die Schätzungen: Statt 56 Cent erzielte das Unternehmen 60 Cent Gewinn.
Fallende Abo-Zahlen in den USADie Abo-Zahlen geben aber Anlass zur Sorge: Analysten gingen davon aus, dass Netflix rund 350.000 neue Abonnenten in den USA hinzugewinnen könnte – stattdessen verlor der Streaming-Dienst 126.000 zahlende Kunden. Außerhalb der USA gewann Netflix zwar viele Kunden, aber deutlich weniger als geschätzt: Statt 4,8 Millionen zusätzliche Abonnenten kamen nur 2,8 Millionen hinzu.
CEO erklärt das schlechte QuartalReed Hastings, CEO von Netflix, geht davon aus, dass die schlechteren Abonnenten-Zahlen hauptsächlich durch die Preiserhöhungen ausgelöst wurden und kein Indikator für zukünftiges Wachstum sind. Kürzlich musste Netflix bekanntgeben, dass zwei der populärsten Shows, nämlich "Friends" und "The Office", aus dem Netflix-Programm genommen werden. Hastings sieht hier aber auch keinen Grund für den düsteren Zukunftsausblick – vielmehr würde Budget für neue Shows frei.
Apple, Disney, HBO: Neue Streaming-Dienste kein Problem für NetflixZwar gesteht Hastings ein, dass die kommenden Streaming-Dienste zu einem harten Konkurrenzkampf auf dem Markt führen werden – es gebe aber weiterhin große Wachstumsmöglichkeiten. Derzeitig entfällt nur rund 10 Prozent der Fernsehzeit in den USA auf Streaming-Dienste. Hastings sieht hier richtigerweise große Wachstumschancen für alle Streaming-Anbieter.