Netflix erhöht die Preise – vorerst nur in den USA
Netflix hat die Preise für US-Abos angehoben. Zwischen 13 und 18 Prozent mehr müssen Kunden in den Vereinigten Staaten nun zahlen. Da die Tarife dort ohnehin niedriger sind, belastet Netflix sie selbst nach der Preisoffensive immer noch zum Teil etwas weniger als europäische Abonnenten. Beobachter rechnen dennoch auch hierzulande mit Preisanpassungen.
Der Preis ist heißNetflix erhöht den Basistarif von acht auf neun US-Dollar monatlich. Der HD-Stream steigt von 11 auf 13 US-Dollar. Auch das Premium-Abo verteuert sich: von 14 auf 16 US-Dollar im Monat. Die höheren Preise gelten zunächst für Neu-Abonnenten. Erst ab dem nächsten Quartal will Netflix auch seine 58 Millionen Bestandskunden zur Kasse bitten. Außerhalb der Staaten haben weitere 80 Millionen Menschen den Streaming-Dienst abonniert. In Euro umgerechnet zahlen US-Kunden nun für das Basispaket 7,89 Euro (D: 7,99 Euro), Standard: 11,40 Euro (D: 10,99 Euro), Premium: 14,04 (D: 13,99 Euro).
Deutsche Preise (noch) stabilIn Deutschland hat Netflix weder Preissteigerungen angekündigt noch umgesetzt. Beobachter rechnen damit, dass der Konzern die Gebühren auch weltweit erhöht. Die letzte Anpassung nahm das Unternehmen Ende 2017 vor. Netflix testet von Zeit zu Zeit Preisänderungen, so sollen in der Vergangenheit Ultra-HD-Interessenten die passenden Pakete schon für 15,99 und sogar 17,99 Euro angeboten worden sein. Im Standard-Tarif testete der Streaming-Anbieter Gebühren in Höhe von 11,99 beziehungsweise 12,99 Euro.
Anpassungen, um irgendwann rentabel zu werdenNetflix kommentierte die Preiserhöhungen wie folgt: “Wir ändern die Preise von Zeit zu Zeit, während wir weiterhin in großartige Unterhaltung und Maßnahmen, um die Netflix-Erfahrung zu verbessern, investieren.“ Der Konzern hat 2017 rund zwei Milliarden US-Dollar mehr ausgegeben als eingenommen. Für 2018
rechnen Analysten sogar mit einem Minus von bis zu vier Milliarden Dollar. Zwar weist der Streaming-Anbieter seit Jahren Gewinne in seinen Geschäftsberichten aus, allerdings schmälern eine Reihe von Ausgaben den Gewinn nicht – etwa welche, die über mehrere Jahre hinweg abgeschrieben werden. Hat ein Unternehmen viele solcher Ausgaben, kann es mehr Geld ausgeben als es einnimmt. Der Fachbegriff dafür lautet „negativer, freier Cashflow.”