Netflix mit Abo-Zuwachs: Ende des Account-Sharings zeigt Erfolg
Dass sich mehrere Personen einen Account teilen, mag gegen die Nutzungsbedingungen zahlreicher Anbieter verstoßen, ist aber vielfach gängige Praxis. Der Video-on-Demand-Service Netflix stellt da keine Ausnahme dar, ließ aber über einen langen Zeitraum hinweg Toleranz walten: Das Unternehmen ging nicht gegen das sogenannte „Account-Sharing“ vor, sondern ließ seine Nutzer gewähren. Seit letztem Jahr änderte sich aber der Ton und der Streamingdienst greift hart durch, sobald die Inhalte gleichzeitig auf mehr Endgeräten flimmern, als dies der Tarif vorsieht. Netflix möchte so mehr Anwender zu Abonnements oder kostenpflichtigen Optionen bewegen – eine Strategie, die aufzugehen scheint.
Knapp sechs Millionen neue AbonnentenFrüheren Angaben des Unternehmens zufolge greifen etwa 100 Millionen Personen auf Netflix zu, ohne dafür zu zahlen – stattdessen nutzen sie die Passwörter Dritter. Diese Zahl dürfte sich dramatisch verringert haben: Für das Teilen eines Accounts verlangt der Anbieter nun einen zusätzlichen Obolus in Höhe von 4,99 Euro. Tatsächlich scheinen einige Nutzer bereit zu sein, für den Film- und Serienkatalog zu bezahlen. Laut den
aktuellen Quartalsergebnissen kommt Netflix auf insgesamt knapp 238,4 Millionen Abonnenten für das zweite Quartal dieses Jahres. Der Umsatz legte um 2,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal zu und liegt jetzt bei 8,19 Milliarden US-Dollar. Netflix verweist außerdem auf 5,9 Millionen neue Abonnenten. Das Vorgehen gegen Account-Sharing scheint sich bezahlt zu machen: Man werde die Strategie bei allen weiteren Ländern zur Anwendung bringen, so Netflix.
Basis-Tarif verschwindetTatsächlich kann sich der Gewinn mit 1,49 Milliarden Dollar sehen lassen: Er liegt höher als im Vorjahresquartal (1,44 Milliarden Dollar). Für den Zeitraum von Juli bis August 2023 erwartet Netflix einen deutlichen Anstieg. Das Unternehmen zieht übrigens auch bei der Tarif-Auswahl die Zügel straffer: In immer mehr Ländern verschwindet der Basis-Tarif ohne Werbung, sodass bald nur noch drei Stufen zur Verfügung stehen (siehe
hier).