Netflix wird deutlich teurer – die Preise sind bekannt
Erst kürzlich hatten wir berichtet, dass der Streamingdienst Netflix vor der nächsten Preisrunde steht. Waren zu diesem Zeitpunkt aber noch keine Details der verschiedenen Abostufen bekannt, gibt es jetzt konkrete Informationen. Vor allem in den USA erfolgte ein deutlicher Aufschlag, die anderen regionalen Märkte kommen aber ebenfalls nicht ungeschoren davon. Lag der Premiumtarif inklusive 4K-Inhalten bislang bei 19,99 Dollar, so schlägt Netflix 15 Prozent auf und landet damit bei 22,99 Dollar. Für "Standard", also 1080p, bezahlen US-Kunden fortan 15,49 Dollar und somit genauso viel, wie es bei "Premium" bis 2020 der Fall war.
Im Euroraum werden es für Premium wohl 19,99 Euro – zumindest für Frankreich ist die Tabelle diesbezüglich schon angepasst. Für andere Länder Europas hat Netflix die Zahlen noch nicht bestätigt, die Erfahrung lehrt jedoch, dass es bald auch dort zu den Anpassungen kommt.
Netflix kommentiert PreiserhöhungIn der offiziellen Erklärung zu den Preiserhöhungen führt Netflix an, auf Preiserhöhungen verzichtet zu haben, als man das neue Modell für "Paid Sharing" einführte. Damit gemeint ist das strengere Vorgehen gegen Account Sharing – warum dadurch allerdings höhere monatliche Preise zu rechtfertigen sein sollen, leuchtet nicht ganz ein. Laut Netflix bleibe man der Strategie treu, eine große Spanne an Inhalten anzubieten und kontinuierlich noch mehr Wert für Zuschauer zu bieten. Hin und wieder bitte man dann aber auch darum, etwas mehr zu bezahlen.
| Ads | Standard | Premium |
US | 6,99 $ | 15,49 $ | 22,99 $ (+3 $) |
EU | 5,99 € | 13,49 € | 19,99 € (+2 €) |
Quartalsergebnis: Hervorragendes AbschneidenBlickt man auf die Ergebnisse des letzten
Geschäftsquartals, so leidet das Unternehmen keine unmittelbare Not. Obwohl der Markt schwieriger wurde, immer mehr große Plattformen buhlen um dieselbe Anzahl an Kunden, legte der Gewinn pro Aktie zu. Der Umsatz von 8,54 Milliarden Dollar übertraf den Vorjahreszeitraum um rund 550 Millionen Dollar. Das werbefinanzierte Abo scheint indes hohe Nachfrage zu verzeichnen, laut Netflix entscheiden sich rund 30 Prozent der Neukunden dafür. Ende September zählte der Streaming-Anbieter 247,15 Millionen Kunden, 18 Millionen mehr als vor einem Jahr.
Die befürchtete Massenabwanderung durch Ende des Account-Sharings blieb offensichtlich aus, stattdessen deuten die Zahlen darauf hin, viele Nutzer vom Abschluss eines eigenen Abos überzeugt zu haben. Branchenexperten zufolge arbeitet Netflix derzeit erfolgreicher als die Konkurrenten – und setze dem klassischen Fernsehen nun auch noch auf dem Werbemarkt zu. Viele Werbegelder, die zuvor bei Sendern landeten, fließen inzwischen zu Netflix und ins werbefinanzierte Angebot.