Netzwerkmonitor: Little Snitch 6 mit verschlüsseltem DNS-Zugriff und mehr Komfort
Wer seinen Mac mit dem Internet verbindet, nimmt einen gewissen Kontrollverlust in Kauf: Mit welchen Servern Browser, Apps und Dienste in Verbindung treten, lässt sich nicht ohne Weiteres mit Bordmitteln entschlüsseln. Das Programm
Little Snitch gibt Anwendern die Kontrolle zurück – auf besonders intuitive Weise: Der integrierte Netzwerkmonitor zeigt auf einer Weltkarte, mit welchen Servern der eigene Mac in jüngster Zeit Verbindung aufnahm. So lassen sich qualifizierte Entscheidungen treffen, welche Programmen Kontakt zu welchen Servern herstellen dürfen.
Die im Mai 2024 vorgestellte sechste Version hat vom App-Store-Ableger
Little Snitch Mini eine Funktion geerbt, nämlich die Unterstützung vorkonfigurierter Blockierlisten. Mit ihnen sperrt man gleich einen ganzen Satz von Servern, die für ungewollte Zwecke verwendet werden – etwa für das Verbreiten von Schadsoftware oder für browserbasiertes Schürfen von Kryptowährung. Die einmal
installierte Blockierliste wird dann täglich automatisch aktualisiert. Ebenfalls neu ist die Option, auf eine verschlüsselte Kommunikation mit einem von vier unterstützten DNS-Servern zu wechseln – oder einen eigenen einzugeben.
Little Snitch erlaubt sich einigesUm derart systemnahe Werte anzuzeigen, benötigt Little Snitch umfangreiche Berechtigungen: Beim ersten Start muss man dem Programm den Zugriff auf die Netzwerkschnittstelle gewähren, anschließend in den Systemeinstellungen unter "Datenschutz & Sicherheit" dem Programm explizit die Installation genehmigen. Erst danach platziert sich das Programm als buntes Balkendiagramm in die Menüleiste. Obendrein öffnet sich der Netzwerkmonitor, dem interaktiven Programm zur Visualisierung der Netzwerkfunktionen. Ein bisschen Bond-Feeling kommt auf, sobald die Verbindungslinien nach Reykjavik, Chattogram oder Almaty aufleuchten, während Little Snitch den Verbindungsanfragen auf die Schliche kommt.
Nach einigen Minuten verzeichnet Little Snitch bereits eine illustre Sammlung an ausgehenden Serververbindungen.
Leise-Modus zum TrainierenWer Little Snitch unvorbereitet im aktiven Modus startet, wird von einer Vielzahl an Bestätigungsanfragen bombardiert – jede Netzwerkverbindung muss vom Anwender freigegeben werden. Der Hersteller Objective Development empfiehlt deswegen, die ersten Tage im "stummen Modus" zu verbringen. Dann verhalte sich der Rechner wie gewohnt, und der Netzwerkmonitor sammele zunächst Daten über die typischen Netzwerkanfragen. Im Nachgang könne man dann für bestimmte Websites sowie Apps gezielt Erlaubnisse (oder Verbote) aussprechen. Sind die ersten Regeln gesetzt (und eventuell Blockierlisten aktiviert), ist der Wechsel in den aktiven Modus schnell vollzogen – und die Mac-Nutzung wird nur sporadisch von neuen Verbindungsanfragen unterbrochen.
Upgrade-Preise für BestandskundenDa der Hersteller Objective Development in Österreich sitzt, ist das Programm bestens in deutscher Sprache lokalisiert. Der Netzwerkmonitor ist exzellent gestaltet, wodurch die komplexe Aufgabe der Datenverkehrsbeobachtung regelrecht Freude bereitet. Little Snitch kann man kostenlos herunterladen – im Demo-Modus schalten sich die Filter nach drei Stunden ab. Regulär kostet
die neue Version 59 Euro. Wer bereits Version 5 erworben hat, zahlt 39 Euro – wenn der Kauf im Jahr 2024 getätigt wurde, bleibt das Upgrade kostenfrei. Zudem stehen Mehrbenutzer- und Familienlizenzen zur Auswahl.