Neue Desktop-Chips: "Wir schlagen auch den M2", zeigt sich der Qualcomm-CEO zuversichtlich
Nicht erst durch Apples Einstieg in den Markt für Mac-Prozessoren wurde die Chip-Welt kräftig durcheinandergewirbelt. Eigentlich hatte der Umschwung bereits mit der Smartphone-Ära begonnen, denn Intel war es nicht gelungen, mit eigenen Chips zu überzeugen. Stattdessen setzten die verschiedenen Hersteller allesamt auf ARM-Architekturen – was nun verstärkt auch im Computermarkt stattfindet. Ende 2021 hatte Qualcomm angekündigt, einen ähnlichen Weg wie Apple einschlagen und Desktop- bzw. Notebook-Chips entwickeln zu wollen. Nicht nur das Ziel ist gleich, auch beim Personal gibt es interessante Parallelen: Drei ehemalige Chip-Experten von Apple (Gerard Williams III, Manu Gulati und John Bruno) stehen hinter dem Projekt.
Qualcomms Chip-Pläne schon länger bekanntDer Qualcomm-CEO hatte vor einigen Monaten bereits den M1 als zu schlagendes Produkt auserkoren, kürzlich äußerte er sich in einem Interview erneut. Man wolle die schnellsten CPUs auf dem gesamten Markt anbieten, so Cristiano Amon in einem Gespräch mit
CNET. Apple sei dafür Dank auszusprechen, wie sehr das Unternehmen den ARM-Markt belebte, unter anderem im Bereich Software-Entwicklung. Auch Microsoft sei inzwischen auf den Zug aufgesprungen – was für Qualcomm das Timing perfekt mache. Für die hauseigenen Nuvia-Chips hat sich Qualcomm jedenfalls ein ehrgeiziges Ziel gesetzt. "Wir werden den M2 schlagen und Apple im Desktop-Sektor übertreffen", lautet eine weitere selbstbewusste Ansage nach Apples jüngster Ankündigung.
Mehr Konkurrenz, doch Qualcomm braucht noch viel ZeitAllerdings gibt es einen kleinen Haken an der Sache, denn selbst wenn Qualcomm die Leistung des M2 erreicht, kommt Apples Chip im Juli 2022 auf den Markt – erste PCs mit Qualcomms Performance-Chips sind jedoch frühestens für Ende 2023 geplant. Wie schon in
unserem Artikel von Anfang Mai erwähnt, ist Apple dann wohl bereits beim M3 angelangt, zumindest aber bei mehreren Ausbaustufen des M2. In jedem Fall bringt Qualcomm weitere Bewegung in den Markt und übt weiteren Druck auf Intel aus. Zwar ist nicht zu erwarten, dass innerhalb weniger Jahre auch normale PCs eher mit ARM- als mit x86-Chips arbeiten, Marktanteile dürften aber definitiv verloren gehen.