Neue Seite: Wie oft Apple Nutzerdaten an Ermittler übergab
Apples öffentlichkeitswirksame Verweigerung, Behörden ein geheimes Einfallstor für Nutzerdaten zu bieten, bedeutet natürlich nicht, dass Cupertino generell die Zusammenarbeit verweigert. Im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben händigt Apple selbstverständlich dann Daten aus, wenn eine richterliche Anordnung vorliegt. Dazu ist es allerdings erforderlich, dass Apple überhaupt an die Informationen gelangen kann. Was im Falle des iCloud-Backups funktioniert, ist bei iMessage-Nachrichten oder Schlüsselbund-Kennwörtern schlicht unmöglich. Regelmäßig informiert Apple darüber, wie viele Anfragen von Behördenseite vorlagen, um welche Arten von "Government Requests" es sich handelte und wie oft man den Aufforderungen nachkam und Daten aushändigte.
Neue Transparency-SeiteNachdem Apple im Mai einen aktualisierten Bericht für das zweite Halbjahr 2017 vorgelegt hatte, gibt es nun die
Aufstellung für das erste Halbjahr 2018. Apple reiht die Zahlen aber nicht wie zuvor einfach nur in einem kilometerlangen Report aneinander, sondern bereitet diese auf einer neugestalteten Webseite übersichtlich auf. Wer sich für den "Transparency Report" interessiert, kann problemlos von Land zu Land scrollen und dort entweder eine kurze Zusammenfassung oder eine ausführlichere Aufstellung abrufen.
Der Transparency Report – hübsch verpacktes Zahlenwerk
Die Daten für das erste Halbjahr – besonders viele Anfragen aus DeutschlandWeltweit musste Apple von Januar bis Juni 2018 mehr als 32.000 Anfragen prüfen – die Datenübergabe findet nämlich nur statt, wenn Apple den Antrag als gerechtfertigt einstuft. Dies traf im genannten Zeitraum auf 80 Prozent der Fälle zu. Wie schon zuvor zeigten sich deutsche Behörden besonders eifrig – vorrangig deswegen, da es in Deutschland eine weit überdurchschnittlich hohe Zahl an Geräte-Diebstählen sowie Gutscheinkarten-Missbrauch zu verzeichnen gab. Den 13.700 Geräte-Anfragen stehen allerdings nur 292 Account-Requests entgehen – in den USA waren es nur 4.500 Geräte-Anfragen, dafür aber 2.400 Anträge auf Account-Zugriff. "Financial Fraud" und "iTunes Gift Card Fraud" zählen laut Bericht auch in den Staaten zu den großen Problemen. Apple dokumentiert zudem Phishing und nicht autorisierten Account-Zugang als häufige Begründung für Behördenanfragen.