Neue iCloud-Verschlüsselung: Viele Metadaten ausgenommen
Wer auf dem iPhone, iPad oder Mac unter seiner Apple-ID die Kategorie „iCloud“ auswählt, gelangt zum Punkt „Erweiterter Datenschutz“. Hierüber erlaubt Apple die Einrichtung der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung wichtiger Dienste wie das iCloud-Backup, iCloud Drive, Fotos sowie Notizen. Bislang ist die Funktion allerdings erst in den USA verfügbar – und schlägt dort hohe Wellen: So spricht etwa die Electronic Frontier Foundation von einem überfälligen Schritt, während sich das FBI erwartungsgemäß besorgt zeigt. Keine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung erfolgt hingegen für Einträge in den Kontakten, im Kalender und iCloud Mail. Darüber hinaus erstreckt sich die „Advanced Data Protection“ nicht auf viele relevante Metadaten.
Metadaten oftmals nicht von Advanced Data Protection betroffenVor wenigen Wochen überraschte Apple mit einigen Ankündigungen: Künftig unterstützen Geräte einen Hardware-Sicherheitsschlüssel, außerdem verzichtet Cupertino auf die Implementierung der CSAM-Erkennung in iCloud-Fotos. Im Zentrum der Aufmerksamkeit stand jedoch die Advanced Data Protection. Den Auftakt machten die USA, weitere Länder sollen im Laufe des Jahres folgen. Ein
Support-Dokument des Konzerns sorgt nun aber für Ernüchterung: Einige Nutzungsinformationen und Metadaten sind stets vom erweiterten Datenschutz ausgenommen. Hierzu zählen die Seriennummer, Farbe, der Name und das Modell jener Geräte, für die ein iCloud-Backup erstellt wird. Ferner ist eine Liste der im Backup enthaltenen Apps sowie das Datum, die Uhrzeit sowie die Größe des Backups nicht von der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung betroffen.
Apple gelobt BesserungTatsächlich kommt die Advanced Data Protection für etliche weitere Metadaten nicht zum Tragen: Dateitypen und -größen sowie der Zeitpunkt der Erstellung und letzten Änderung von Dateien in iCloud Drive bleiben vom erweiterten Datenschutz unberührt. Auch Daten, die Aufschluss über das Erstellen von Fotos und Notizen sowie Änderungen an Inhalten von Nachrichten und Safari-Lesezeichen geben, müssen ohne Ende-zu-Ende-Verschlüsselung auskommen. Apples Angaben im besagten Dokument sind ambivalent: Einerseits rechtfertigt das Unternehmen diesen Schritt damit, dass es Nutzer so leichter beim Entfernen von Duplikaten und der Optimierung der iCloud unterstützen könne. Andererseits weist Cupertino darauf hin, zukünftig auch vermehrt Metadaten mit einer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung versehen zu wollen.