Neuer Intel-CEO über Apple und den M1: Wir müssen besser sein als die Lifestyle Company
Wie in dieser Woche bekannt wurde, setzt Intel nach nur zwei Jahren erneut auf einen Führungswechsel. Mitte Februar übergibt Bob Swan die Amtsgeschäfte an Pat Gelsinger, der nach 12 Jahren wieder zurück zu Intel wechselt und dafür seinen CEO-Posten bei VMware aufgibt. Somit steht an Intels Spitze fortan ein Fachmann für Halbleiter-Entwicklung, der schon in der Vergangenheit als Chief Technology Officer tätig war – und offensichtlich jemand, dem Intel den dringend benötigten Kurswechsel zutraut. In einer ersten
internen Ansage macht Gelsinger auch deutlich, was die Messlatte sein muss. So
erwähnt er die "Lifestyle company" aus Cupertino, ohne Apple explizit beim Namen zu nennen.
Besser als Apple sein ist die DeviseDass Apple abwanderte, Intel als Partner verlässt und stattdessen auf eigene Chips setzt, ist für Intel weitaus mehr als nur eine finanzielle Schmach. Stattdessen führte es der gesamten Tech-Welt vor Augen, was eigentlich möglich gewesen wäre – und wie Intel ins Hintertreffen geriet. Aus diesem Grund gibt Gelsinger auch die Devise aus, dass man bessere Produkte als Apple anbieten müsse. Als Seele Intels bezeichnet der neue CEO die Entwicklung von Halbleitern sowie Fertigung und Fertigungsverfahren. Dabei handelt es sich um Disziplinen, in denen Intel einst glänzte, inzwischen aber ins Hintertreffen geriet.
Noch keine weiteren Details bekanntWie genau Gelsinger zur Aufholjagd ansetzen will, ist natürlich noch nicht bekannt. Marktexperten zufolge dürfte er aber hinter dem Schritt stehen, zunächst Hilfe bei Partnern zu suchen und TSMC sowie eventuell Samsung mit Aufträgen zu bedienen. Intel scheiterte über Jahre hinweg mit der geplanten Verringerung der Strukturbreiten – zumindest in diesem Aspekt könnten externe Anbieter zu einer Verbesserung der Situation beitragen. Dennoch handelt es sich um ein langwieriges Unterfangen, denn frühestens im übernächsten Jahr könnte die TSMC-Fertigung für Intel beginnen. Auch eine Lizenzierung der Fertigungstechnologien gilt als denkbarer Weg.