Neuer Lockdown: Apples iPhone-Produktion in China angehalten – Mac Studio ebenfalls betroffen?
Als vor etwas mehr als zwei Jahren die erste Corona-Welle in China aufbrandete, folgte schnell die Stilllegung vieler Produktionsanlagen. Die Folge waren Lieferengpässe, wenngleich sich Apple damals im Branchenvergleich recht gut schlug. Während manch Hersteller auf Wochen nicht mehr liefern konnte, hielten sich die Verzögerungen bei Apple in Grenzen. Zu jedem Zeitpunkt war die vieldiskutierte Chip-Krise noch kein Thema, denn erst im Laufe des Jahres 2021 kam es zu maßgeblichen, langfristigen Problemen hinsichtlich der Verfügbarkeit von Halbleitern. Jetzt gibt es einen weiteren Rückschlag, denn erneute
Lockdowns in China treffen auf ein ohnehin schon instabiles System.
Shenzhen: Alle Produktion steht stillApple lässt große iPhone-Stückzahlen in der chinesischen Provinz Shenzhen herstellen, in erster Linie handelt es sich dabei um die jeweils aktuellen Generationen. Angesichts stark steigender Infektionszahlen in der Metropolregion verhängten die Behörden jetzt eine vollständige Pause für alle Lebensbereiche. Erst nach dreimaliger Testung aller Bewohner sollen die Räder wieder laufen dürfen, China verfolgt damit weiterhin eine sehr strenge Linie zur Unterbindung der weiteren Virusverbreitung. Die Metropolregion mit 17,5 Millionen Einwohnern kam an diesem Wochenende auf lediglich 60 bestätigte Coronafälle pro Tag – allerdings hat China das Beispiel Hongkongs vor Augen, wo man nun schon bei mehr als 32.000 täglichen Fällen (bei 7,5 Millionen Einwohnern) liegt. In den stark besiedelten Gebieten, vor allem wenn sehr viele Fabrikarbeiter auf engem Raum tätig sind, befürchtet man ähnlich sprunghafte Ausbreitung.
Weitere Lieferengpässe zu befürchten – iPhone und Mac StudioFür Apple bzw. den Fertigungspartner Foxconn hat der Lockdown direkte Folgen. Zunächst stehen einmal alle Bänder still, was die Verfügbarkeit des iPhones sicherlich nicht positiv beeinflusst. Apple kann zwar auf andere Partner und Standorte ausweichen, allerdings benötigt eine solche Verlagerung der Kapazitäten zumindest etwas Vorlauf. Ein anderes, noch ganz neues Produkt, stammt ebenfalls aus Shenzhen. Der neue Mac Studio, in dieser Woche soll die Auslieferung beginnen, weist auf der Versandbestätigung Shenzhen auf – zumindest als Umschlagort. Schon vor der Zwangspause in Shenzhen waren mehrere Konfigurationen komplett ausverkauft (siehe
). Zum aktuellen Zeitpunkt sollte man sich wohl eher keine Hoffnung machen, dass die Liefersituation bald besser wird. Allerdings hat Foxconn natürlich nicht nur Anlagen auf dem chinesischen Festland, Apple bezieht auch große Stückzahlen aus Taiwan. Zumindest heißt es damit nicht, dass gar keine Fertigung mehr erfolgt.