Neuer Mac Pro: Wie sich Apple vom Lüftersystem des Power Mac G5 inspirieren ließ
Apple präsentierte auf der WWDC den von vielen professionellen Nutzern herbeigesehnten neuen Mac Pro, den das Unternehmen – im Gegensatz zur 2013er Variante – (fast) kompromisslos auf Leistung und Erweiterbarkeit ausgerichtet hat. Dazu zählt auch das ausgefeilte Kühlsystem, das der Front- und Rückseite des Tower-Gehäuses ein Käsereiben-artiges Aussehen verleiht. Designer und Softwareentwickler Arun Venkatesan hat sich genauer mit der Funktionsweise des Kühlsystem beschäftigt und zeigt, wie sehr der neue Mac Pro in dem Zusammenhang an den Power Mac G5 erinnert.
„Käsereibe“ reloadedVenkatesan sieht das grundlegende Tower-Design in enger Tradition zum Power Mac G5, den Apple im Jahr 2003 vorstellte. Schon damals kamen wegen der Öffnungen am Aluminiumgehäuse schnell Vergleiche zu Käsereiben auf. Während der G5 seinerzeit besonders innovativ vier thermische Zonen innerhalb des Towers verwendete, um die Kühlung der leistungsstarken Komponenten zu optimieren, setzt Apple im Innern des neuen Mac Pro vorwiegend auf zwei thermische Bereiche. Das Unternehmen grenzt beide Segmente mit einer „Sea wall“ genannten Metallplatte und dem Motherboard voneinander ab.
Vergleich zwischen Power Mac G5 und neuem Mac Pro (Quelle:
Arun.is)
Im größeren Bereich vor der Platine saugen drei große Lüfter Luft von der mit zig Öffnungen versehenen Frontpartie des Gehäuses in den Innenraum, um die CPU und die Erweiterungskarten vor dem Hitzetod zu bewahren. Die Luft tritt auf der Rückseite des Towers wieder aus. Im anderen thermischen Bereich des Mac Pro kümmert sich ein Gebläse-artiger Lüfter darum, dass RAM, SSD-Speicher und Netzteil nicht zu heiß werden.
Diskussionen über Design des Mac ProVenkatesan beschäftigt sich in seinem
Blog-Beitrag außerdem mit dem Hardware-Design der ungewöhnlichen Gitteröffnung, die sowohl beim Mac Pro als auch beim Pro Display XDR eine optimale Kühlung ermöglichen soll. Manche Nutzer finden die optische Erscheinung des „Löcher-Designs“ zwar hässlich, so Venkatesan, doch er selber empfinde die Käsereiben-Optik als schön. Die Ästhetik erinnert ihn an Werke des Bildhauers und Architekten Erwin Hauer.
Doch ohnehin gehe es bei den Öffnungen des Mac Pro in erster Linie nicht um einen guten visuellen Eindruck, sondern – ganz nach dem Motto „Form follows Funktion“ – darum, einen möglichst ungehinderten Luftfluss zu gewährleisten. Apple könne durch die Öffnungen vorne und hinten über 50 Prozent an Gehäusematerial sparen, sodass die Luftzufuhr und -abfuhr für die sehr leistungsstarken Komponenten im Innern gesichert sei.