Neuer Mac Pro aus China: Apple muss gegen Strafzölle kämpfen
Den Mac Pro von 2013 ließ Apple in den USA fertigen. Damit reagierte man damals auf die Kritik, dass fast sämtliche Fertigungs-Aktivitäten nicht im eigenen Land erfolgten. Während sich Apple dann aber auf die Fahnen schreiben konnte, ein wichtiges Produkt im Heimatland herzustellen, stand man vor großen Problemen. Weniger die höheren Lohnkosten gegenüber China als ein anderer Umstand sorgte für Kopfzerbrechen: Es fehlte in den USA schlicht an Fertigungs-Expertise. Fachleute, die in China und bei Foxconn ganz selbstverständlich zur Verfügung standen, waren in den Vereinigten Staaten kaum zu finden. Immense Lieferverzögerungen waren die Folge, denn selbst die Herstellung der erforderlichen Schrauben funktionierte nur außerordentlich schwierig. Den kommenden Mac Pro will Apple hingegen wieder in China herstellen, nachdem das US-Experiment offenkundig scheiterte.
Mac Pro wäre voll betroffenDamit steht Apple aber vor einer anderen Herausforderung, denn das Unternehmen läuft Gefahr, direkt von Strafzöllen gegen China betroffen zu sein. Während es Cook erfolgreich gelang, die erforderlichen iPhone-Komponenten aus den Zöllen herauszunehmen, sieht es bei der Computerherstellung anders aus. Anders als bei iPhone, Apple Watch und AirPods sehen die aktuellen Vorgaben keine Ausnahmen für Bauteile des Mac Pro vor. Dies möchte Apple verständlicherweise ändern und betreibt daher Lobbyarbeit, um die Handhabung der Strafzölle zu modifizieren.
Eine Art Gnadengesuch ans HandelsministeriumApple beantragte daher beim Handelsministerium, interne Kabel, Boards, Aluminium und Edelstahl vom 25-prozentigen Aufschlag zu befreien. Dies geht aus offiziellen
Dokumenten hervor. Apple reiht sich damit in eine endlos lange Liste von Antragstellern ein, die ebenfalls ihre eigenen Produkte gerne verschont wüssten. Allerdings hat Apple noch einige weitere Wünsche, denn gleichzeitig bittet das Unternehmen darum, Magic Mouse, Magic Trackpad sowie USB-Kabel mit keinen Aufschlägen zu belegen. Bislang verstand es Tim Cook der Regierung gegenüber sehr gut, derlei Wünschen Gehör zu verschaffen. Vermutlich hat Apple daher auch diesmal gute Chancen, schädliche Auswirkungen abzuwenden.