Neuer Mac Pro aus China – US-Fertigung wohl nur für US-Kunden
Als US-Präsident Trump lautstark verkündete, er habe Apple dazu bewegt, eine Fabrik zur Fertigung des Mac Pro in Texas zu bauen, war die Aussage in mehrfacher Hinsicht nicht ganz richtig. Einerseits gab es das Werk bereits, Apple ließ lediglich Kapazitäten aufstocken und die Fertigung auf die neue Generation des Mac Pro umstellen, andererseits wird das Werk von einem anderen Unternehmen betrieben. Verantwortlich ist nämlich nicht Apple selbst, sondern Flextronics – auf Fotos rund um die Produktion des Mac Pro sieht man daher stets Mitarbeiter, auf deren Dienstkleidung der Schriftzug "flex" prangt. Jetzt wurde allerdings noch ein dritter Aspekt bekannt, welcher der Aussage "Der Mac Pro wird in Texas hergestellt" widerspricht.
Produktion weiterhin in China Apple nahm nämlich keinesfalls Abschied von den Plänen, auf Fertigungspartner in China zu setzen. Stattdessen setzt Apple auf mehrere Partner und lässt lediglich Bestellungen vom amerikanischen Kontinent im Werk zu Austin, Texas produzieren. Wer hingegen aus anderen Ländern zugreift (wo damit auch US-Strafzölle keine Relevanz haben), sieht auf dem Gehäuse des Hochleistungs-Macs den Aufdruck "Designed by Apple in California, Assembled in China". Ruft man sich die immensen Lieferverzögerungen ins Gedächtnis, als 2013 mit der Fertigung des runden Mac Pro begonnen wurde, so will Apple diesmal offensichtlich kein Risiko eingehen. Berichten zufolge fehlte es damals nicht nur an Fertigungsexpertise, sondern auch an ganz trivialen Bauteilen: Schrauben.
Diesmal nur moderate LieferverzögerungenBlickt man auf die aktuelle Prognose, so rechnet Apple damit, Bestellungen bis zur zweiten Januarwoche ausführen zu können. Zum Vergleich: 2013 musste Apple bereits Mitte Dezember verkünden, dass es frühestens im Februar wieder neue Lieferungen gebe. Niemand weiß, wie hoch die initialen Stückzahlen sind. Schon alleine aufgrund des Preises und der spezifischen Zielgruppe dürfte die Anzahl der zu fertigenden Geräte bei einem Bruchteil der anderen Baureihen liegen. Man kann allerdings davon ausgehen, dass dies zur Einführung der vorherigen Serie nicht viel anders war, denn für die überwiegende Mehrheit der Anwender ist die Zeit klassischer Desktop-Tower schlicht abgelaufen.
"Assembled" vs. "Made in"Eine Randnote zum Schluss: Dass der Mac Pro "Made in USA" ist, stimmt ebenfalls nicht. Einige der Komponenten kommen aus anderen Ländern, darunter auch China. Aus diesem Grund trägt auch die US-Ausführung des Mac Pro nur die Bezeichnung "Assembled in". Selbiges gilt natürlich für die in China produzierten Exemplare, welche auf Komponenten aus Apples Heimatland setzen – weswegen die Geräte "Assembled in China" und nicht "Made in China" sind. Für die Bezeichnung "Assembled" ist es übrigens erforderlich, dass ein substanzieller Teil der Fertigung in besagtem Land stattfindet. Würde man den Mac Pro in China zusammensetzen lassen, dann in den USA nur noch die Standfüße des Gehäuses anbringen, wäre es weiterhin "Assembled in China".