Neuer Mac mini meist langsamer als 2012er-Modell — RAM fest verlötet
Fans des Mac mini konnten letzte Woche aufatmen. Apple aktualisierte den oft stiefmütterlich behandelten kleinsten Mac schließlich nach über zwei Jahren Pause. Auf den zweiten Blick
entpuppt sich der Rechner allerdings in manchen Bereichen als Rückschritt gegenüber dem Vorgänger. Bei der Multicore-Performance hängt das 2012er-Modell mit Intels Ivy-Bridge-Chip die jeweils vergleichbare neue Variante mit Haswell Prozessor ab, sowohl im Dual-Core- als auch um Quad-Core-Betrieb.
Wo der Unterschied bei zwei Kernen noch kaum spürbar ist (etwa 7 Prozent weniger Leistung), ist die Leistungsdifferenz bei vier Kernen nicht mehr zu übersehen – gegenüber dem 2012er-Modell (11319 Punkte) erreicht der 2014er-Mac-mini im Geekbench nur etwas mehr als die Hälfte der Punkte (6358). Das liegt daran, dass Apple beim neuen Mac mini kein Quad-Core-Modell mehr anbietet. Ein Grund für diesen Verzicht könnte sein, dass die Haswell-Architektur für die 2-Kern- und 4-Kern-Varianten jeweils unterschiedliche Sockets (Steckplätze) auf dem Logicboard benötigt. Wenn Apple also sowohl Quard-Core- als auch Dual-Core-Varianten anbieten würde, müssten auch zwei Logicboards entwickelt und verbaut werden.
Bei einem Gerät mit so vergleichsweiser geringer Marge und niedrigen Verkaufszahlen wie dem Mac mini hat Apple wahrscheinlich aus Kostengründen auf den Mehraufwand verzichtet und verbaut daher nur Dual-Core-Chips. Bei den vorigen Intel-Plattformen Ivy Bridge und Sandy Bridge gab es das Problem der unterschiedlichen Sockets übrigens nicht; dort hatten alle Prozessorvarianten den gleichen Steckplatz.
Anders als bei der Multicore-Leistung liegen die neuen Mac minis bei den Singlecore-Benchmarks vor den Modellen von 2012 und stehen befinden sich leistungsmäßig in etwa auf Augenhöhe mit den anderen aktuellen Macs. Aber nicht nur die Performance-Einbußen hinterlassen einen bitteren Nachgeschmack beim aktualisierten Mac mini. Apple hat außer den Quadcore-Prozessoren auch die Möglichkeit gestrichen, den RAM selber zu tauschen. Ähnlich wie bei den MacBooks ist der
Arbeitsspeicher ab jetzt auch im Mac mini fest auf dem Logicboard verlötet. Es empfiehlt sich also, bereits beim Kauf genau darauf zu achten, dass für die eigenen Bedürfnisse genug RAM verbaut ist – eine nachträgliche Erweiterung ist nicht mehr möglich.
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