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Neues Apple-Patent: AirPods sollen Gefahren hörbar machen

Wer häufig länger mit Bus, Bahn oder Flugzeug unterwegs ist und sich die Zeit mit Musik oder Hörbüchern vom iPhone vertreiben möchte, weiß Kopf- oder Ohrhörer mit aktiver Geräuschunterdrückung zu schätzen. Auch Apples AirPods Pro verfügen über ein solches Active Noise Cancelling (ANC). Überall dort, wo es in bestimmten Situationen darauf ankommt, seine Umgebung nicht nur optisch, sondern auch akustisch wahrnehmen zu können, kommen jedoch die Schattenseiten derartiger Hörstöpsel zum Vorschein.


Geräusche signalisieren zuweilen Gefahr
Insbesondere im Straßenverkehr kann es (über-)lebenswichtig sein, Umgebungsgeräusche wahrzunehmen und so im Falle einer Gefahr schnell reagieren zu können. Das gilt vor allem für Fußgänger und Radfahrer, aber natürlich auch im Auto. Die AirPods Pro verfügen hierfür über einen Transparenzmodus, allerdings muss dieser vom Nutzer aktiviert werden. Die US-amerikanische Patentbehörde hat Apple jetzt ein Patent erteilt, welches die Audioausgabe an die Umgebung anpasst und somit für mehr Sicherheit sorgt.


Quelle: Apple

Hörstöpsel reagieren auf die Umgebung
Apples jetzt vom US Patent & Trademark Office veröffentlichte Schutzschrift trägt den eher schlichten Titel "Contextual audio system". Der kalifornische Konzern beschreibt darin Ohrhörer, welch automatisch auf Umgebungsgeräusche reagieren, und zwar unter anderem in Abhängigkeit von der Richtung, aus der sie kommen. Hierfür wird die Lautstärke beim Auftreten von potenziell gefährlichen akustischen Signalen reduziert oder, falls es das System für erforderlich hält, die Audioausgabe ganz gestoppt. Die Technik in den im Patentantrag beschriebenen Hörstöpsel berücksichtigt dabei auch, ob der Nutzer nur einen oder beide Hörstöpsel trägt, und passt ihr Verhalten entsprechend an.

Umgebungserkennung inklusive
Darüber hinaus ist das in der Patentschrift beschriebene System in der Lage, gefahrenträchtige Umgebungen zu erkennen und entsprechend zu reagieren. Die Technik würde also etwa eingreifen, wenn sich der Nutzer im Straßenverkehr bewegt, nicht aber in anderen Situationen wie beispielsweise in einem Fitnessstudio. In die Analyse der Umgebung könnten Apple zufolge auch Informationen einfließen, welche von der Apple Watch geliefert werden, etwa die Geschwindigkeit. Ist diese deutlich höher als das Tempo eines Fußgängers, Joggers oder Radfahrers, sitzt der Träger der Hörstöpsel vermutlich in einem Auto oder Bus. In diesem Fall nimmt das System an, dass eine Reaktion auf die erkannte Umgebung "Straßenverkehr" nicht zwingend erforderlich ist. Ob Apple bereits an AirPods mit der im Patent beschriebenen Technik arbeitet, ist nicht bekannt.

Kommentare

Garak
Garak12.08.20 09:01
Das einzig sinnvolle Feature für Kopfhörer bei Radfahrern ist: das Abspielen wird bei Geschwindigkeiten größer als Schrittgeschwindigkeit ausgeschaltet, sofern beide Seiten eingestöpselt sind.
+5
iPatrick12.08.20 12:45
Alternativ könnte man auch eine durchgängig sichere Infrastruktur für den Radverkehr schaffen.
+1
Oceanbeat
Oceanbeat12.08.20 13:39
Man könnte die Abspielgeschwindigkeit von der Trittfrequenz abhängig machen...
Wenn das Universum expandiert, werden wir dann alle dicker...?
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chevron
chevron12.08.20 17:38
Oceanbeat
Man könnte die Abspielgeschwindigkeit von der Trittfrequenz abhängig machen...

Und wofür soll das gut sein?
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chevron
chevron12.08.20 17:46
Mich nerven eher die Fußgänger, die auf (geteilten) Fahrradwegen mit Kopfhörern im Ohr rumlaufen und von ihrer Umgebung akustisch so gut wie gar nichts mehr mitbekommen. Dann lassen sie im Extremfall sogar noch ihre Hunde kreuz und quer über den Weg laufen. Hierfür muss eine Lösung her.
+1
Warp12.08.20 18:19
iPatrick
Alternativ könnte man auch eine durchgängig sichere Infrastruktur für den Radverkehr schaffen.
Wie soll ich das im Zusammenhang mit den Kopfhörern, Ohrstöspeln verstehen, möglichst mit ANC drin? Damit man als Radfahrer taub in der Gegend rumfahren kann? Etwas Eigenverantwortung wäre vielleicht nicht schlecht und besser ohne! solche Dinger im Strassenverkehr teilnehmen.
+1
iPatrick12.08.20 19:57
Warp
iPatrick
Alternativ könnte man auch eine durchgängig sichere Infrastruktur für den Radverkehr schaffen.
Wie soll ich das im Zusammenhang mit den Kopfhörern, Ohrstöspeln verstehen, möglichst mit ANC drin? Damit man als Radfahrer taub in der Gegend rumfahren kann? Etwas Eigenverantwortung wäre vielleicht nicht schlecht und besser ohne! solche Dinger im Strassenverkehr teilnehmen.

ANC sollte man natürlich nicht nutzen, aber in gemäßigter Lautstärke beim Radfahren Musik hören ist doch völlig in Ordnung. Da hört man auch noch die Geräusche anderer Verkehrsteilnehmer (Autohupen hört man vermutlich sogar mit ANC), muss sich aber nicht ständig Motorgeräuschen und ähnlichem, unangenehmen Grundrauschen hingeben.

Dennoch lenkt Musik, auch in gemäßigter Lautstärke, vermutlich immer etwas ab. Das trifft übrigens auch auf Autofahrer zu. Und ein abgelenkter Autofahrer wird viel eher zur Todesfalle für einen Radfahrer als andersherum.
Wenn man als Radfahrer dann so gut wie immer in vom motorisierten Verkehr (und Fußgängerverkehr) physisch abgetrennten Bereichen unterwegs wäre, dann würde eine Sekunde der Ablenkung nicht gleich zu potenziell lebensgefährlichen Konsequenzen führen. Als Autofahrer hat man da notfalls etliche Knautschzonen um sich herum, als Radfahrer nicht.

Eigenverantwortung ist aber natürlich in jedem Fall angebracht, das stimmt. Und zwar von allen Verkehrsteilnehmern.
0
Warp12.08.20 20:45
Ich hatte bewusst meinen Text allgemein gehalten um eben NICHT nur auf das Thema Autofahrer zu fokusieren, so wie du das jetzt machst. Sicher ist richtig, dass das AUCH auf Autofahrer zutrifft mit der Ablenkung. Nicht umsonst gibt es da ja die Vorschrift, dass die Musik usw. nicht zu laut sein darf, so dass keine Beeinträchtigung entsteht. Dann schreibst du, das ein abgelenkter Autofahrer eher zur Todesfalle für einen Radfahrer wird als andersherum. Das halte ich nun für ein Gerücht. Was ist nun der Unterschied ob ein abgelenkter Autofahrer einen Radfahrer abschiesst zu einem abgelenkten Radfahrer welcher in ein Auto rauscht? Das Ergebnis dürfte so ziemlich das selbe sein. Wie willst du nun argumentieren wenn ein abgelenkter Radfahrer, ein akustisch nicht die Umgebung wahrnehmender Radfahrer, einen anderen Radfahrer abschiesst. Die haben beide keine Knautschzone. In dem Falle hilft noch nicht mal deine "...durchgängig sichere Infrastruktur für den Radverkehr". Da bewegen sich beide in der vermeintlich sicheren Umgebung. Da sollte auch bedacht werden, dass selbst ohne ANC die Gefahr höher ist selbst das Klingeln des anderen zu überhören. So toll laut sind Klingeln häufig nun auch nicht. Betrachte das bitte also etwas allgemeiner und nicht nur auf Auto(fahrer) reduziert.
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