Neues Datenschutzproblem bei Facebook: 2FA-Telefonnummer für Suchfunktion genutzt
Facebook kommt aus den Negativschlagzeilen bezüglich der hauseigenen Datenschutzprobleme nicht heraus. Zusätzlich zu den schon vorhandenen Kontroversen um die unbefugte Weitergabe von Nutzerdaten und Trickserien bei In-App-Käufen steht jetzt Facebooks Vorgehensweise bei der 2-Faktor-Authentifizierung (2FA) am Pranger.
2FA-Nummer nicht nur für Sicherheitszwecke verwendetKonkret geht es um die Telefonnummer, die der jeweilige Nutzer für die 2-Faktor-Authentifizierung des sozialen Netzwerks angibt. Schon im letzten Jahr gab Facebook zu, die gespeicherte Nummer nicht nur für Sicherheitszwecke zu verwenden, sondern auch für Werbe-Targeting. Jeremy Burge von Emojipedia hat per
Twitter jetzt auf einen weiteren Anwendungsbereich der Telefonnummer hingewiesen.
Nutzer der Social-Media-Platform können demnach über ihre 2FA-Telefonnummer von anderen Teilnehmern via Suchfunktion gefunden werden. Das Feature ist standardmäßig aktiviert, auch wenn Anwender ihre Telefonnummer im Profil verbergen. Ganz abstellen lässt sich die Funktion nicht. Lediglich das Einschränken auf bestimmte Nutzergruppen ist möglich. Vor allem die fehlende Möglichkeit, die eigenen Nummerndaten komplett von der ungewollten Nutzung seitens Facebook ausschließen zu können, sorgt bei diversen Nutzern für großen Unmut.
Erst seit September 2018 weist Facebook in den 2FA-Telefonnummer-Einstellungen auf zusätzliche Verwendungszwecke hin. Burge zufolge bedeuten die Erläuterungen des Unternehmens nichts anderes als: „Wir nutzen die Nummerndaten, wann immer uns danach ist.“
Facebook gibt sich unbeeindrucktFacebook-Sprecher reagierte gelassen auf die den Wirbel, die der Tweet von Jeremy Burge erzeugte. Die Funktion
sei nichts neues. Zudem gelte die Einstellung für jede Telefonnummer, die Mitglieder zu ihrem Profil hinzufügen und beschränke sich entsprechend nicht auf ein bestimmtes Feature (wie 2FA; Anm. d. Red.).
Für den Anwender soll der größte Nutzen der Telefonnummer-Suchfunktion dann zutage treten, wenn sie Facebook Zugriff auf das Adressbuch gestatten. Adressbucheinträge werden automatisch als Freunde vorgeschlagen, wenn ihre Nummer mit einer der beim sozialen Netzwerk hinterlegten 2FA-Nummern übereinstimmt.