Neues Gesetz zum Online-Handel stärkt Verbraucherrechte, aber erschwert Rücksendungen
Mit dem heutigen Tage tritt in Deutschland das „Gesetz zur Umsetzung der Verbraucherrechterichtlinie“ der Europäischen Union in Kraft, welches einige wichtige Änderungen für Kunden von Online-Versandhäusern beinhaltet. Betroffen ist vor allem die bislang gängige Praxis, Online-Bestellungen nach Erhalt kommentar- und kostenlos zurückzuschicken.
Künftig müssen Kunden einen Kaufvertrag gegenüber dem Online-Händler explizit widerrufen, sei es telefonisch, per Schreiben oder per Mail. Die meisten Versandhäuser legen in ihren Paketsendungen entsprechende Formulare bereit.
Auch haben die Kunden Rücksendungskosten komplett zu tragen; die Grenze von 40€ Warenwert, ab der eine Rücksendung gesetzlich kostenfrei bleiben muss, entfällt somit. Selbstverständlich ist es den Versandhäusern aber freigestellt, die Rücksendekosten aus Kulanz zu übernehmen. Das größte Online-Vertriebsunternehmen Amazon kündigte an, weiterhin kostenlose Rücknahme anzubieten.
Weitere Änderungen sollen die Verbraucherrechte stärken: So müssen
kostenpflichtige Zusatzleistungen in Bestellformularen vom Kunden aktiv ausgewählt werden. Gesetzte Häkchen an entsprechenden Stellen sind somit nicht mehr zulässig.
Service-Hotlines kosten nur noch die Telefonverbindung, keine Aufschläge mehr. Außerdem sind
Online-Händler dazu verpflichtet, mindestens eine kostenlose Zahlungsmöglichkeit anzubieten. Ausschließliche Kreditkartenzahlungen sind also unzulässig; entweder Lastschrift oder Rechnungskauf müssen möglich sein.
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