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Neues MacBook Pro 13"mit Intel-Chips der 8. vs. 10. Generation – was sind die Unterschiede der Modelle in der Praxis?

Apple veröffentlichte am Montag eine neue Generation des MacBook Pro 13". Zwar erzeugten Features wie das Magic Keyboard und damit die Abkehr von der ungeliebten Butterfly-Tastatur positive Resonanz, doch ein Aspekt stieß vielen Beobachtern negativ auf: Apple verwendet nur beim Topmodell Intel-Chips der 10. Generation. Die Einsteigervariante und das mittlere Modell nutzen dagegen, wie der Vorgänger, einen älteren Intel Core i5 Prozessor der 8. Generation. Wir werfen einen Blick auf die Entscheidung und vergleichen die beiden Prozessoren – was nicht ganz einfach ist, denn Intel schweigt sich zum neuen Chip aus.


MacBook Pro 13": Intels 8. Generation vs. 10. Generation
Beim Chip der 8. Generation handelt es sich um einen Prozessor, dessen Taktrate mit 1,4 GHz auf besonders effizienten Betrieb ausgelegt ist, sowohl beim Stromverbrauch als auch der Wärmeentwicklung. Will man diesen Chip mit dem neuen Prozessor der zehnten Generation vergleichen, so tut sich erst einmal ein Problem auf: Intel selbst führt das Produkt gar nicht auf. Ganz offensichtlich verbaut Apple also erneut eine Serie, die nach den eigenen Wünschen gestaltet wurde. Der nächste Verwandte des Prozessors ist ein 10th Gen i5 des Typs "1035G1", welcher allerdings nur über eine Taktrate von 1,0 GHz verfügt.

Rechen- und Grafikleistung
Auch das Fachmagazin Anandtech geht davon aus, dass Apple diesen Chip zur Grundlage nahm und ihn mit wesentlich höherer Taktrate betreibt. Vergleicht man die Benchmarkergebnisse des 8th Gen bei 1,4 GHz mit einem 10th Gen bei 1,0 GHz, so liegen diese ungefähr gleichauf (3978 vs. 4109 Zähler). Da der Chip in Apples Version allerdings mit der doppelten Taktrate arbeitet, kann man von spürbar besserer Rechenleistung als in den Basismodellen ausgehen, wenngleich diese sicher nicht um Faktor 2 zugenommen hat. Genaue und verifizierte Zahlen gibt es zwar erst, wenn Apple mit der Auslieferung der Geräte begonnen hat – einige Aussagen lassen sich aber dennoch treffen. Gesichert ist beispielsweise, dass die neue Chipsatzgrafik bis zu 80 Prozent mehr Performance bereitstellt. Das macht aus dem MacBook Pro 13" weiterhin keine Gaming-Maschine, ist aber ein maßgeblicher Sprung.


Ist das günstigere MacBook Pro daher die schlechtere Wahl?
Aus mehreren Gründen muss man bei den Modellen mit älterem Intel-Chip Abstriche hinnehmen – und die geringere Prozessorleistung ist dabei noch am unbedeutendsten, denn als Render-Maschine wird kaum jemand das MacBook Pro 13" einsetzen. Neben der schon erwähnten geringeren Grafikleistung (was man beim Betrieb mit einem externen Monitor durchaus auch bei alltäglicher Bedienung spüren kann), fehlen außerdem WiFi 6 sowie zwei Thunderbolt-Ports. Nur die neue Variante bringt nämlich vier Anschlüsse mit, bei den günstigen Modellen sind es zwei. Ein vermutlich eher theoretischer Nachteil ist, dass Apple weder 4 TB Speicherplatz noch 32 GB RAM ermöglicht – wer sich für die teuren Optionen entscheidet, dürfte auch den Basispreis der hochwertigeren Konfiguration schlucken. 6K-Auflösung kann ebenfalls nur das teurere MacBook Pro 13" ansteuern.

MacBook Pro 16" bietet rundum mehr Performance
Bei der Zielgruppe des Highend-Modells stellt sich jedoch die Frage, ob sie sich bei einem Aufpreis von 570 Euro nicht direkt für das MacBook Pro 16“ entscheiden, sofern ihnen die Gehäusemaße nicht zu groß sind. Das 16"-Modell bietet unter anderem deutlich potentere Prozessoren (9. Generation) sowie eine dedizierte Grafikkarte mit vier GB Videospeicher. In jeglichen Performance-Aspekten ist die 16"-Variante dem kleineren Bruder damit weit überlegen.

Kommentare

adiga
adiga06.05.20 09:46
Danke für den Vergleich. Obwohl ich von den Abmessungen her immer zu 13" Modellen tendiert habe, habe ich mich entschlossen mein aktuelles MBP 13" durch ein das 16" zu ersetzen. Schade, dass Apple nicht in der Lage ist ein MBP 13" mit den gleichen Komponenten (evtl. leicht schwächer aufgrund der Wärmeentwicklung) anzubieten wie bei den grösseren Modellen. Ein 13" mit den Specs der 16" hätte ich sofort gekauft, so ist man "gezwungen" auf die grössere Variante umzusteigen, welche Probleme im mobilen Einsatz (Zug, Flugzeug) hat.
+5
macStefan06.05.20 09:49
adiga
Danke für den Vergleich. Obwohl ich von den Abmessungen her immer zu 13" Modellen tendiert habe, habe ich mich entschlossen mein aktuelles MBP 13" durch ein das 16" zu ersetzen. Schade, dass Apple nicht in der Lage ist ein MBP 13" mit den gleichen Komponenten (evtl. leicht schwächer aufgrund der Wärmeentwicklung) anzubieten wie bei den grösseren Modellen. Ein 13" mit den Specs der 16" hätte ich sofort gekauft, so ist man "gezwungen" auf die grössere Variante umzusteigen, welche Probleme im mobilen Einsatz (Zug, Flugzeug) hat.

Das könnte sich vielleicht ändern, wenn Apple auf die ARM-Chips umsteigt. Dann kann man beim Geräteentwurf Grafikleistung und Verlustleistung deutlich besser regulieren und so in die 13-Zöller vielleicht auch mal mehr Grafikleistung integrieren.
+1
Wiesi
Wiesi06.05.20 10:08
adiga
Schade, dass Apple nicht in der Lage ist ein MBP 13" mit den gleichen Komponenten (evtl. leicht schwächer aufgrund der Wärmeentwicklung) anzubieten wie bei den grösseren Modellen.

Ich glaube nicht, daß es an der Wärmeentwicklung liegt. Vielmehr möchte Apple das (billigere) 13" Book nicht zu attraktiv machen, damit dieses das 16" Modell nicht kanibalisiert. Dieses Verhalten ist gang und gebe. Wir kennen es u.A. von der Automobilindustrie.
Everything should be as simple as possible, but not simpler
+1
SpaceBoy
SpaceBoy06.05.20 10:11
und der Arbeitsspeicher ist auch fast doppelt so schnell, DDR3 mit 2133 MHz bei der 8. Generation vs DDR4X mit 3733 Mhz bei Generation 10. Würde mich auch nicht wundern, wenn die MacBook SSDs mit 10. Generation mehr Speed haben... naja, irgendwo muss man wahrscheinlich Abstriche und Abgrenzungen zum Top-Modell machen...
+1
colouredwolf06.05.20 10:20
vor ganz langen Jahren, mitten in den 90ern, legte ich sehr viel Geld auf den Tisch, um ein leistungsfähiges Notebook unter 1 kg Gewicht zu bekommen. Gab's nur bei Toshiba als Portegé, und kostete satte 17.000 DM netto.
War aber sehr leicht, sehr kompakt, mit 11,9"-Bildschirm, und auch gut flugzeug- und zugeeignet. Ein 13" mit der Performance eines 16" wäre mir schon einen Aufpreis von 1.000 € wert
0
Scrembol
Scrembol06.05.20 11:00
ich finde das 13er auch echt kein gelungenes update.. das MBA ist deutlich attraktiver geworden und hat auch 4Kerne und das 16er ist preislich so attraktiv geworden, dass das 13er Pro dazwischen irgendwie den Boden verliert, erstrecht weil das 16er halt echt sehr viel power hat, schon in der basisversion.
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+3
ERNIE06.05.20 11:23
Ich finde es auch bedauerlich, dass das 13" Modell so sehr gegenüber dem 16-Zoller "abstinkt". Dennoch empfinde ich bereits ein 15"-Laptop als viel zu unpraktisch. Ich möchte so ein Monstrum einfach nicht (mehr) mit mir herum schleppen, es torpediert den Gedanken der Mobilität einfach zu stark. Auf dem "heimischen" Schreibtisch sind eGPU und ein (wirklich) großer Monitor eh besser als 15/16 Zoll. Somit fällt die Entscheidung dann zu Gunsten eines 13-Zoll-Modell - leider mit größeren Performance-Abstrichen als erhofft.

Trotz allem Verständnis für die Wäremeproblematik hätte zumindest der i7 6 Kerne haben sollen. Mit einem i9 hätte ich thermalbedingt eh nicht gerechnet.
Wohingegen das fehlen von Wifi 6 bei mir ebenfalls großes Unverständnis auslöst.
+1
Stefab
Stefab06.05.20 12:56
Ist mir leider auch ein Rätsel, warum es bei Apple fast immer heißt: Größer = besser & teurer.

Gut, bei den neueren iPhones Pro haben die kleineren auch 3 Kameras, bei 7/7Plus sowie 8/8Plus gab es die extra Zoom Kamera aber leider nur bei den Plus Modellen.

Früher (vor ca. 10-15 Jahren), k.A. wie das heute ist - waren im PC-Bereich die Laptops mit Bildschirmen um die 15" am billigsten, da waren die kleineren eher die teureren. Somit war Apple bei den 13" Geräten auch preislich gut aufgestellt.

Absolut Sinn macht die Philosophie größer = besser, eigentlich nur beim iMac - weil da bringt der kleine nur in ganz seltenen Fällen irgendeinen Platzvorteil. In der Regel ist da ein größerer Bildschirm einfacher besser, da ja am Schreibtisch und nicht portabel.

Beim MBP ergibt das IMHO aber wenig Sinn (ebenso bei den iPhones), da wollen viele den kleinen Formfaktor mit hoher Leistung.
Persönlich würde es mich allerdings nicht stören, da, wenn ich auf ein MBP umsteigen würde, wäre der größere Bildschirm (CAD inkl. 3D Rendering, Grafik, Video, etc.) ein entsprechender größerer Vorteil als die niedrigere Portabilität. Und würde ich mir aktuell ein 12" oder 13" holen, dann nur als Zusatzgerät zum iMac, also mit wenig Leistung und preisgünstig, aber dafür gibt es ja das Air.

Sehe daher überhaupt keinen Grund, warum man das MBP 13" so viel schlechter als das 16" ausstattet. Minimal ja, wegen thermischen Gründen - aber so große Unterschiede sind doch ziemlich unsinnig. Wenn die Ausstattung bei 13"/16" ähnlich wäre, wären ähnliche Preise auch gerechtfertigt.
0
MacPit06.05.20 14:20
Da ich schon länger mit dem Kauf des MacBook Pro 13" wegen der Tastatur gezögert habe, kommt mir das Update mit der 2.0 GHz i5 Variante, 512 GB SSD und 16 GB RAM, 4 x TB, gerade recht. Auch wenn es nicht gerade günstig ist, wie immer bei Apple.

Aber kauf ich mir deshalb eine WinDose? Nein, ganz sicher nicht.

Hab es mir am Vorstellungstag bestellt und freu mich drauf.
+3
katterich
katterich06.05.20 20:45
Ich finde das neue 13" Modell toll, hatte mir jedoch ein gleich großes mit 14" Display gewünscht. Schade.
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joschbah
joschbah06.05.20 22:07
Mir unverständlich ist, weshalb dem 13"er nicht jetzt - analog 15" auf 16" bei gleicher Gehäusegröße - das 14"-Display verpasst hat. Rein technisch sollte das doch kein unlösbares Problem darstellen!?

Ich vermute, dass rein absatzrelevante Erwägungen die entscheidene Rolle gespielt haben (vielleicht sind noch zu viele 13"-Display bestellt). Nicht auszuschließen daher, dass in nicht allzu ferner Zukunft der "große Wurf" in Gestalt des 13" mit 14"-Display das Licht der Welt erblickt ... im Herbst?
-1
flohvoi06.05.20 23:49
adiga
Danke für den Vergleich. Obwohl ich von den Abmessungen her immer zu 13" Modellen tendiert habe, habe ich mich entschlossen mein aktuelles MBP 13" durch ein das 16" zu ersetzen. Schade, dass Apple nicht in der Lage ist ein MBP 13" mit den gleichen Komponenten (evtl. leicht schwächer aufgrund der Wärmeentwicklung) anzubieten wie bei den grösseren Modellen. Ein 13" mit den Specs der 16" hätte ich sofort gekauft, so ist man "gezwungen" auf die grössere Variante umzusteigen, welche Probleme im mobilen Einsatz (Zug, Flugzeug) hat.

Es geht mir ganz genauso. Ich habe ein 13“ MBP 2017, dass ist nach nur 2 Jahren zu langsam für meine CAD Software. Die Größe eines A4-Blocks liebe ich aber seit eh und je für die Arbeitstasche und den Zug.
Ich hatte gehofft, dass das Update genügend Power bringt damit ein Neues etwas länger durchhält. Beim Konfigurieren bin ich dann etwa bei 3000€ angekommen. Das hat mich arg ins Grübeln gebracht, bei einem 16“ bekommt man für das gleiche Geld die doppelte CPU-Performance und eine massiv bessere GPU.
Darauf war ich heute im Laden und habe nochmal den Größenvergleich gemacht. Das 16“ ist einfach riesig.
Ich denke ich werde auch zum 16“ wechseln und die Größe schlucken. Einen so langsamen Rechner wie jetzt ertrage ich noch weniger.
Es ist schade, dass es so ein starkes Ungleichgewicht zwischen den Modellen gibt.
0
ibookar
ibookar07.05.20 08:47
colouredwolf
...
Gab's nur bei Toshiba als Portegé, und kostete satte 17.000 DM netto.
War aber sehr leicht, sehr kompakt, mit 11,9"-Bildschirm, und auch gut flugzeug- und zugeeignet.
...

Und war, was Größe und Gewicht betrifft, nur zu toppen durch ein Toshiba Libretto. 😄
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