Neues Patent: Apple Watch mit Kamera
Mit jeder Watch- und watchOS-Generation wurde die Apple-Uhr etwas eigenständiger. War die erste Apple-Watch ohne iPhone in Reichweite für fast nichts außer der Anzeige der Uhrzeit gut, konnten die Nachfolgegenerationen immer mehr Funktionen ohne Handy ausführen. Es ist davon auszugehen, dass Apple in einigen Jahren eine vollständig autark agierende Apple Watch vorstellen wird, die nicht mehr auf ein Smartphone in Funkreichweite angewiesen ist.
Für viele Nutzer ist die Kamera zu einem der wichtigsten Funktionen eines Smartphones geworden: Handy-Kameras verdrängten Kompaktkameras und Videokameras für den Heimgebrauch fast vollständig vom Markt. Sollte sich die Apple Watch in Zukunft zu einem adäquaten Ersatz für die meisten Smartphone-Funktionen entwickeln, fehlt diese wichtige Komponente aber.
Apple meldete schon im September 2016
ein Patent (US-Patent-Nummer 10,129,503; Kim; Seung Wook, McClain; Megan A.) an, welches die Integration einer Kamera in die Armbanduhr beschreibt. Um Fotografie zu ermöglichen, müsste der Kamera-Sensor im Armband angebracht sein. Apple beschreibt in dem heute zugesprochenen Patent, dass vorzugsweise eine Weitwinkel-Kamera oder mehrere Kamera-Sensoren zum Einsatz kommen sollten, damit der Nutzer nicht exakt auf das zu fotografierende Objekt zielen muss – spezielle Software erstellt danach aus der Weitwinkelaufnahme oder aus mehreren Bildern ein ausgerichtetes Foto.
Auch Video-Telefonie soll dem Patent nach ein mögliches Anwendungsszenario sein. Damit bei normaler Haltung das Gesicht der Person nicht nur aus einer ungünstigen Perspektive von unten sichtbar ist, soll Bildverarbeitungssoftware dafür sorgen, dass das Bild begradigt wird. Dabei könnten biometrische Daten von beispielsweise Face ID ausgewertet werden, um eine möglichst realitätsnahe Begradigung der Perspektive zu erreichen. Alternativ kommt auch der Einsatz von Animoji oder Memoji in Betracht, um das echte Gesicht in eine Cartoon-Representation zu verwandeln.