Neukauf-Verweigerung – iPhone-Nutzungszeit steigt massiv (mit Umfrage)
Schon in den Jahren vor der Smartphone-Ära war es für viele Mobilfunkkunden üblich, alle zwei Jahre zusammen mit einer Vertragsverlängerung auch ein neues Telefon zu erhalten. Der große Unterschied: Der Kaufpreis eines Mobiltelefons lag wesentlich unter den Anschaffungskosten, die heutzutage für aktuelle Smartphones üblich sind. Angesicht des in vielen Ländern üblichen 24-Monatstaktes blieb der alle zwei Jahre stattfindende Neukauf dennoch Standard – ein Trend, der sich nun aber mehr und mehr abschwächt. Dies trifft nicht nur auf unsere Breitengrade, sondern auch auf den asiatischen Markt zu. Apple führte bei der letzten Quartalskonferenz beispielsweise an, in China habe der Absatz auch deswegen gelitten, da weniger Kunden zu einem Umstieg bereit waren – die großen Mobilfunkanbieter hatten mit geringeren Subventionen gearbeitet.
Auf den ersten Blick könnte man nun meinen, es handle sich dabei um ein Apple-Problem, da die aktuelle Baureihe möglicherweise nicht attraktiv genug sei. Allerdings steht die komplette Branche vor dem Problem, dass weniger Kunden schon nach zwei Jahren ein neues Smartphone kaufen. Die Geräte sind ausgereift und neue Generationen bringen nicht mehr so immense Fortschritte wie in den ersten Jahren des Smartphone-Booms mit. Ohne Einschränkungen lassen sich daher Geräte mehrere Jahre einsetzen – ein Fakt, den auch Tim Cook auf der letzten Pressekonferenz anführte.
Upgrade-Zyklus: Steigt auf vier JahreDer Upgrade-Zyklus verschob sich daher von durchschnittlich zwei auf drei Jahre – womit aber immer noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht ist, so eine aktuelle Marktanalyse. Toni Sacconaghi von Bernstein führt aus, momentan steige die "Average iPhone upgrade time" sogar auf vier Jahre an. Kundenbefragungen weisen darauf hin, dass nur rund 16 Prozent der Nutzer auf jeden Fall ein neues iPhone kaufen werden. Befragungen dieser Art, lange vor der Präsentation einer neuen Hardware-Generation, sind eine übliche Vorgehensweise. In früheren Jahren waren oft Werte von 25 bis 30 Prozent üblich – wohlgemerkt unter Kunden, die sich bereits ungesehen und Monate im Voraus für die kommende Generation entschieden hatten.