Nicht für Trump: Apple verschenkt keine Hardware für Republikaner-Parteitag
Das Verhältnis zwischen Apple und dem designierten republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump ist, vorsichtig ausgedrückt, kühl. Nun hat Apple gegenüber republikanischen Repräsentanten verlauten lassen, dass es in diesem Jahr keine Spenden oder sonstigen Auftritte auf dem Nominierungsparteitag der »Grand Old Party« geben wird. Grund seien die verbalen Ausfälle Trumps gegenüber Frauen, Immigranten und Minderheiten.
Trump im Widerspruch zu Apples gesellschaftlichen WertenApple präsentiert sich in der Gesellschaft als liberal und fortschrittlich, engagiert sich für Diversität in Unternehmen, Umweltschutz und Kampf für die Privatsphäre. Trotzdem war es bisher Brauch des Konzerns, beide US-amerikanischen Parteien gleichermaßen mit finanziellen Zuwendungen zu bedenken. So vergab Apple beispielsweise 2008 MacBooks und Hardware für politische Parteitage der Republikaner und Demokraten in einem Wert von etwa 140.000 US-Dollar.
Trumps diverse Angriffe auf AppleUnbekannt ist, ob bei der Entscheidung gegen Hilfe für Trump auch dessen verbale Angriffe auf Apple selbst eine Rolle spielten. Trump kündigte mehrmals an, als Präsident werde er Apple
zwingen, nur noch in den USA zu produzieren - ohne zu verraten, wie er das anstellen möchte (über die Aussichten, Vor- und Nachteile von Produktion ausschließlich in den USA hat MTN sich in
diesem Artikel beschäftigt). Während des Konflikts mit dem FBI rief Trump sogar zum
Boykott von Apple-Produkten auf, bis der Konzern freiwillig Hintertüren in die iOS-Software einbaue.
Trump selbst hielt sich übrigens an seinen eigenen Aufruf nicht. Weiterhin war sein iPhone in mehreren Auftritten sichtbar, auch sein Twitter-Konto wurde nachweislich von einem iPhone aus aktualisiert. Schließlich ist bekannt, dass der Milliardär mehr als eine Million US-Dollar in Apple-Aktien hält.
Andere Tech-Firmen spenden weiterhinAnfang März
trafen sich Apple-CEO Tim Cook und weitere Persönlichkeiten aus dem Silicon Valley mit hochrangigen Republikanern, um zu besprechen, wie Trump noch zu verhindern sein könne. Trump ist in der gesamten IT-Branche unbeliebt, was aber einige Apple-Konkurrenten nicht daran hindert, trotzdem weiter finanzielle Unterstützung für die Republikaner bereitzustellen. So ist bekannt, dass Microsoft Computer und Software für den Nominierungsparteitag spendiert, Facebooks Chef Mark Zuckerberg versprach ebenfalls »finanzielle oder andere Hilfe«. Google wird auf dem Parteitag mit einem eigenen Laden vertreten sein.
Das wird von einigen Anti-Trump-Aktivisten sehr kritisch gesehen. „Wir wollen, dass sie sich vom Hass absetzen“, sagte etwa Mary Alice Crim vom Free Press Action Fund. „Wir wollen, dass sie all ihr Geld und ihre Unterstützung abziehen.“ IT-Firmen, die Trump unterstützten, sollten sich die Frage stellen, ob sie ihre Marke mit Rassismus, Hass und Frauenfeindlichkeit in Verbindung bringen wollen. Neben Apple hat auch HP inzwischen angekündigt, keine Spenden für den Parteitag zur Verfügung zu stellen. Es gibt übrigens keinerlei Informationen darüber, wie Apple mit eventuellen Spenden für den demokratischen Parteitag umgeht und ob Apple gegebenenfalls den Kurs der Gleichbehandlung beider politischen Parteien verlässt.
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