Nicht nur Apple: Auch Meta/Facebook verschiebt Einführung neuer KI-Funktionen in der EU aufgrund rechtlicher Unsicherheiten
Auf der Worldwide Developers Conference im Juni 2024 stellte Apple die Künstliche-Intelligenz-Plattform "Apple Intelligence" vor. Unter diesem Begriff fasst der Konzern die gesamten Bestrebungen bezüglich KI zusammen – hierunter fallen von Kunden nutzbare Funktionen wie auch eine Plattform für Entwickler zum Ausführen von KI-Modellen. Überraschenderweise kündigte das Unternehmen kurze Zeit später an, dass europäische Nutzer vorerst nicht von Apple Intelligence profitieren – und auch die mit iOS 18 und macOS Sequoia nutzbare iPhone-Bildschirm-Spiegelung wie auch die neue Bildschirm-Teilen-Funktion nicht nutzen können.
Gründe von Apple weitgehend unklarAls Grund nennt Apple den seit März 2024 in Kraft getretenen Digital Markets Act und die daraus resultierenden, regulatorischen Unsicherheiten. Leider geht der Konzern hierbei nicht ins Detail, welche Klauseln der neuen Gesetzgebung einer Einführung im Wege stehen – eine
Analyse konnte zumindest manche Paragrafen ausmachen, welche für rechtliche Unsicherheit sorgen könnten. Die EU kritisierte Apple scharf für das Vorgehen – und diverse Marktbeobachter sehen die Entscheidung als eine Art von Racheakt gegenüber der Europäischen Union.
Auch Meta verschiebt Einführung von KI-FeaturesIn den kommenden Monaten will Meta bzw. Facebook ein neues KI-Modell vorstellen, welches in der Lage ist, Videos, Audio, Bilder und Texte zu verstehen – und der Konzern will das neue Modell auf vielen Plattformen einsetzen. Doch nun gibt Meta
bekannt, dass man die Einführung des neuen KI-Modells in der Europäischen Union auf unbestimmte Zeit verschiebt.
Wie Apple beruft sich Meta auch auf regulatorische Unsicherheiten und obwohl das Modell unter einer offenen Lizenz veröffentlicht wird, dürfen Anbieter und Nutzer es nicht in der EU verwenden. Auch Meta hält sich sehr bedeckt, wo genau der Konzern die regulatorischen Unsicherheiten sieht – möglicherweise kollidieren Metas Trainings-Methoden eher mit der DSGVO als mit dem Digital Markets Act. Interessanterweise scheint Meta in Großbritannien keine derartigen Unsicherheiten auszumachen, obwohl dort eine mit der DSGVO vergleichbare Gesetzgebung eingeführt wurde.