Nintendo Switch: Emulator für Spiele für M1-Macs? Wohl eher nicht
Apple kündigte im Sommer den Umstieg auf eigene ARM-Prozessoren an – und seit November werden die ersten Modelle mit Apples M1-Chip ausgeliefert. Die CPU-Performance ist beeindruckend und auch die Grafik-Fähigkeiten sind verglichen mit ähnlichen Intel-Modellen überragend – besonders in Anbetracht dessen, dass die M1-Laptops zusätzlich eine um Faktoren längere Akkulaufzeit bieten.
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Sera Tonin Brocious hat den bekannten Nintendo-Switch-Emulator "
yuzu" in einer ersten startbaren Version auf M1-Macs portiert. Hierbei nutzt Brocious Apples Hypervisor-Framework – dies ist möglich, da auch die Nintendo Switch eine ARM-basierte CPU verwendet und der Code daher in fast nativer Geschwindigkeit ausgeführt werden kann. Nintendo setzt bei der Switch auf Nvidia Tegra X1 bestehend aus einer ARM Cortex-A57 Quad-Core-CPU und einer Maxwell-basierenden GPU.
Bald spielbare Emulation von Switch-Games?Das Ausführen des CPU-Codes auf M1-Macs dürfte in fast nativer Geschwindigkeit gelingen – besonders, da der M1 mehr Kerne bietet und zusätzlich die M1-Kerne noch schneller sind. Doch meist ist die Emulation der CPU das geringere Problem – das Nachahmen der GPU ist deutlich schwieriger.
Nintendo nutzt zur Steuerung des Grafikchipsatzes vorrangig NVidias NVM-Framework. Momentan verwendet Brocious noch MoltenVK, da der Yuzu-Emulator Vulcan als Grafikschnittstelle einsetzt – und Vulcan ist auf dem Mac nicht verfügbar. Eine Portierung auf Apples Metal-Framework dürfte die Geschwindigkeit deutlich steigern, da eine Emulationsschicht wegfällt – doch ob dies für spielbare Performance ausreicht, ist zu bezweifeln. Dies liegt daran, dass nicht alle Grafikbefehle der Maxwell-GPU auch auf M1-GPUs zur Verfügung stehen – daher müssen manche Features emuliert werden, was wichtige Rechenzeit kostet.
Selbst auf High-End-PCs mit extrem schnellen, dedizierten GPUs ist es meist schwer, Switch-Spiele mit akzeptablen Bildraten auszuführen. Zwar machen die Emulatoren-Entwickler stetig Fortschritte und auch die verfügbaren GPUs werden schneller – doch bis eine verlässliche und spielbare Emulation möglich ist, gehen noch einige Jahre ins Land. Ob auf kommenden Macs mit Apple-Prozessoren eine Emulation möglich ist, steht ebenfalls noch in den Sternen.