Nintendo erwägt Smartphone-Strategie nach erneutem Jahresverlust
Nachdem Nintendo einen Jahresverlust von voraussichtlich 25 Milliarden Yen (180 Millionen Euro) erwartet, erwägt der Hersteller von Spiele-Konsolen und zahlreichen Spiele-Klassikern nun eine Smartphone-Strategie. Laut Nintendo waren vor allem die
schleppenden Verkäufe der Wii U aus Multitouch-Gamepad und TV-Konsole enttäuschend. Statt der anvisierten 9 Millionen konnte man nur 2,8 Millionen Konsolen absetzen. Entsprechend gering fiel auch das Geschäft mit den zugehörigen Spielen aus und erreichte nur 19 Millionen statt der erwarteten 38 Millionen Verkäufe. Ursprünglich hatte Nintendo für das im März endende Unternehmensjahr mit einem Gewinn von 55 Milliarden Yen (390 Millionen Euro) gerechnet.
Dem Unternehmen macht vor allem die mobile Konkurrenz rund um Smartphones und Tablets zu schaffen. Gelegenheitsspieler, die bislang Nintendo für sich gewinnen konnte, greifen nun verstärkt zu Mobilgeräten. Ambitioniertere Spieler greifen hingegen meist zu Konkurrenz-Konsolen von Microsoft und Sony.
Nintendo will daher die Geschäftsmöglichkeiten von Smartphones genauer untersuchen. CEO Satoru Iwata betont aber, dass keine einfache Portierung von Spiele-Klassikern wie Super Mario geplant sei. Das bisherige Geschäft aus hochpreisiger Konsole und Spiele-Titeln lasse sich seiner Ansicht nach jedoch nicht fortsetzen, wenn dabei kein Gewinn zu machen sei.
Trotz dieser Ankündigung gab die Nintendo-Aktie an den Börsen nach und fiel in Japan und den USA um 2,8 Prozent beziehungsweise 17 Prozent. Der dritte Jahresverlust in Folge führe laut Marktforschern zu Zweifeln an den Fähigkeiten des Nintendo-Managements.
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