Nintendo macht erstmals Verlust und sieht Apple als einen der Gründe an
Zum ersten Mal in der Unternehmensgeschichte
musste Nintendo innerhalb eines Geschäftsjahres Verluste verzeichnen. Das im Jahr 1889 gegründete Unternehmen, in der Anfangszeit ein Hersteller von Spielkarten, gelang in den frühen 90er Jahren mit dem Game Boy der große Durchbruch. Der Erfolg im Videospielemarkt festigte sich, bis allerdings ein Konkurrent auftrat, mit dem Nintendo nicht in dieser Form gerechnet hatte. Mit dem Erfolg von iPhone, iPod touch und iPad sowie App Store mauserte sich Apples Plattform bald zu einem gewaltigen Markt für Videospiele. Schon vor längerem war deswegen zu hören, dass Apple damit großen Druck auf Nintendos Hauptgeschäft ausübe.
Einer der Gründe für den Verlust im abgelaufenen Geschäftsjahr ist genau diese Entwicklung, nämlich die iOS-Plattform samt enormem Spieleangebot im App Store. Apple positioniert den iPod touch schon seit Jahren als ernstzunehmendes Angebot für Computerspiele. Zudem kosten Spieletitel meistens nur wenige Euro und nicht so viel, wie es beispielsweise bei Spielen für eine Nintendo DS der Fall ist. Nintendo deutete schon vor einem Jahr an, auf welche Weise dies die gesamte Spielebranche vor Schwierigkeiten stelle. Konsolenspiele kosten normalerweise ein Vielfaches der im App Store vertriebenen Programme. Anstatt 30 Euro oder mehr auszugeben, lassen sich auch viele Inhalte für 99 Cent oder wenige Euro erwerben. Zwar seien Konsolentitel sehr häufig deutlich komplexer und bieten mehr Spielinhalte, vielen Kunden reichen allerdings auch Spiele, in denen man weniger Zeit verbringt.
Insgesamt wolle sich Nintendo aber weiterhin auf anspruchsvollere Titel konzentrieren - das Geschäftsergebnis zeigt allerdings, wie schwer es geworden ist, sich auf diesem Markt durchzusetzen. Insgesamt lag der Verlust im abgelaufenen Geschäftsjahr bei ca. 450 Millionen Dollar. Mit der 3DS erzielte Nintendo erheblich geringere Stückzahlen als erwartet, zudem ging die Spieleentwicklung nur schleppend voran. Allerdings geht Nintendo davon aus, sich schon sehr bald wieder in der Gewinnzone zu befinden; unter anderem durch die Vorstellung einer neuen Spieleplattform sowie Preissenkungen der Konsolen.
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