Nokias CEO sieht Unternehmen auf einer brennenden Plattform
Wie Engadget berichtet, hat Nokias CEO Stephen Elop ein Memo an alle Mitarbeiter gerichtet, in dem er seine Sicht auf die Unternehmenssituation darlegt. Gleich zu Beginn macht er deutlich, dass er Nokia auf einer brennenden Plattform sieht.
Eines der größten Feuer stellt dabei Apple dar, welches mit dem iPhone die Regeln des Marktes auf den Kopf gestellt hat. Im lukrativen hochpreisigen Marktsegment ab 300 US-Dollar dominiert Apple mittlerweile mit einem Marktanteil von 61 Prozent. Ein zweites Feuer wird durch die Android-Plattform von Google verursacht, welche nicht nur im hohen und mittleren Marktsegment Anteile gewinnt, sondern auch auf das niedrige Marksegment unter 100 Euro zusteuert. Dort befindet sich laut Elop aber für Nokia bereits ein weiteres Feuer, welches von chinesischen Herstellern kommt, die mit Hilfe freier Referenz-Designs mittlerweile mehr als ein Drittel aller weltweit verkauften Mobiltelefone produzieren - insbesondere für Entwicklungsmärkte.
Nokia hat nach Ansicht seines CEO dagegen wichtige Trends verpasst, Zeit verloren und liegt nun Jahre zurück. Das erste iPhone kam bereits 2007 auf dem Markt, doch bis heute besitzt Nokia kein Produkt mit einer annähernd vergleichbaren Nutzererfahrung, so Elop in seiner Ausführung. Auch Android ist bereits zwei Jahre auf dem Markt und wird mittlerweile auf mehr Smartphones ausgeliefert, als Nokias Systeme. Hier sieht der CEO ein Problem in der schleppenden Entwicklung der neuen Linux-Plattform MeeGo, welche voraussichtlich erst Ende des Jahres auf dem ersten Smartphone erscheinen wird. Zudem kämpft Nokia seiner Meinung nach nicht mit den richtigen Waffen, denn
mittlerweile ist das Ökosystem entscheidend, welches nicht nur aus Hardware und Software besteht, sondern unter anderem auch Entwickler, Anwendungen, Verkauf, Werbung, Suche, Soziale Netze sowie ortsgebundene Dienste umfasst. Hier muss Nokia laut Elop ansetzen und kurzer Zeit den Rückstand aufholen. Welche Strategie Nokia damit zukünftig verfolgen wird, will Stephen Elop am Freitag bekannt geben. In seinen abschließenden Worten deutet der CEO starke Umstrukturierungen des Unternehmens an.
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