Nokias Kartendienst HERE: Verkauf abgeschlossen, neue Zukunftspläne
Einer der größeren Konkurrenten von Apple Maps und Google Maps ist die Kartenlösung HERE, die von Nokia entwickelt und im August für 2,8 Milliarden Euro
an ein Konsortium der deutschen Automobilhersteller Audi, BMW und Daimler verkauft wurde. Jetzt ist die Kaufabwicklung abgeschlossen, die Wettbewerbshüter haben ihr Okay gegeben. Vertreter der neuen Aktieninhaber äußerten sich daraufhin zu der Zukunft des Dienstes. Dabei stellte Audi-Chef Rupert Stadler klar, dass auch andere Automarken nach wie vor HERE-Kunden bleiben könnten. Außerdem deutete er an, dass Daten aus den vernetzten Fahrzeugen in den Dienst eingespeist werden könnten, um die Genauigkeit und Aktualität der Daten zu erhöhen.
HERE-VersteigerungNach dem Niedergang seiner Marktmacht verkaufte der finnische Handy-Produzent Nokia zuerst seine Mobilsparte an Microsoft und gab daraufhin auch die Kartenlösung HERE zur Versteigerung frei. Den Zuschlag erhielten im August die drei Autokonzerne, die fortan jeweils ein Drittel der Aktien halten (
). Die 6.500 Angestellten von HERE haben heute Nacht offiziell Abschied von dem ehemaligen Besitzer Nokia genommen (
).
Hochpräzise PositionsbestimmungHERE-Karten sollen alle Fahrzeughersteller, die Kunden dieses Dienstes sind oder werden wollen, mit hochpräzisen Daten füttern, die eine zentimetergenaue Positionsbestimmung ermöglichen sollen. Diese sind notwendig, um autonomes Fahren zu ermöglichen. Diesen Trend haben vor allem die Bestrebungen Googles und Apples ausgelöst, die jeweils eigene Projekte in dieser Richtung fahren und gleichzeitig eigene Kartenlösungen besitzen.
Daten von PrivatfahrzeugenDie Zuverlässigkeit der HERE-Daten soll durch Fahrtinformationen der vernetzten Fahrzeuge in den Flotten von Audi, BMW und Daimler noch erhöht werden. Etwa 2 Millionen Fahrzeuge kommen damit als Datenquellen für die je aktuelle Verkehrslage, den Zustand der Straßen oder Positionsabgleich in Frage. Allerdings müssen die Fahrzeugbesitzer natürlich zuvor ihre Erlaubnis geben. BMW-Entwicklungschef Klaus Fröhlich betonte dabei, dass auch Daten über das jeweilige Fahrzeug gesammelt werden, nicht aber über den Fahrer.