Notrufe mit dem iPhone absetzen trotz Funkloch und niedrigem Akkustand: Apple meldet Patent an
Gesundheitliche Aspekte haben für Apple seit Jahren eine große Bedeutung. So verfügt die Apple Watch unter anderem über Sturzerkennung und Herzfrequenz-Monitoring, und auch die iPhones bieten etliche gesundheitsbezogene Features. In einem neuen Patentantrag nimmt sich das Unternehmen jetzt eines weiteren Problems an: Dem Absetzen von Notrufen auch in Gebieten ohne Mobilfunkversorgung.
WLAN und andere KanäleDie
Patentschrift mit dem Titel "Enhanced Emergency Beacon Sending Procedure" wurde vor Kurzem vom US Patent and Trademark Office (USPTO) veröffentlicht. Darin beschreibt Apple ein Verfahren, welches Notrufe auch über andere Kanäle als das Mobilfunknetz ermöglicht. Das Unternehmen erwähnt unter anderem WLAN und die direkte Kommunikation zwischen Smartphones und anderen vernetzten Geräten, etwa AR-Brillen, Tablets und sogar portablen Spielekonsolen. Im Falle eines plötzlich auftretenden gesundheitlichen Problems oder eines Unfalls könnte ein iPhone so beispielsweise an alle entsprechend ausgestatteten Geräte in der Umgebung ein Notrufsignal senden, welches diese dann weiterleiten.
Nicht exklusiv für iDevices gedachtApple betont in dem Antrag ausdrücklich, dass das Verfahren nicht exklusiv für iDevices gedacht ist, sondern als universeller Standard. Auch Android-Geräte sollen die Technik also einsetzen können. Das ist nur folgerichtig, denn damit das Absetzen von Notrufen auch in Funklöchern funktioniert, ist naturgemäß eine große Zahl entsprechend ausgerüsteter Devices erforderlich.
Energiesparmodus für NotfälleGleichzeitig beschäftigt sich Apple mit einem weiteren Problem: Wenn der Akku leer ist, lässt sich kein Notruf absetzen. Um dem vorzubeugen, beschreibt der iPhone-Konzern in der Patentschrift einen speziellen Energiesparmodus namens "Emergency Power Save Mode" (EPSM). Wird dieser vom Benutzer manuell oder beim Erreichen eines definierten Akkustands automatisch aktiviert, schaltet er beispielsweise das Display und weitere Verbraucher ab, um so im Notfall über entsprechende Reserven verfügen zu können.
Keine spezielle Hardware erforderlichSowohl für das Absetzen von Notrufen mit dem von Apple beschriebenen Verfahren als auch für EPSM ist keine spezielle Hardware erforderlich, beides lässt sich in der Gerätesoftware realisieren. Ob das Unternehmen die Technik bereits praktisch entwickelt oder gar erprobt, ist nicht bekannt. Apple reicht regelmäßig eine Vielzahl von Patentanträgen ein, ohne dass diese in jedem Fall zu neuen Produkten oder Funktionen führen.