Nur 33 Prozent der iOS-Nutzer stimmen Ad-Tracking zu – Werbepreise fallen
Datenschutz rückt immer mehr in den Fokus von Unternehmen und Regulierungsbehörden – und Apple hat sich auf die Fahnen geschrieben, die Daten von Apple-Nutzern zu schützen. Bisher war es auf iOS möglich, anhand einer Werbe-ID Nutzer über App- und Webseitengrenzen hinaus zu verfolgen. Dies gestattete es Werbeanbieter, detaillierte Informationen über die Interessen von Anwendern zu sammeln – und somit zielgerichteter Werbung auszusteuern.
Für Werbetreibende hat dies den Vorteil, dass nur Nutzern mit entsprechenden Interessengebieten Werbung präsentiert wurde – doch dies gelingt natürlich nur mit entsprechenden Daten über den Nutzer.
App Tracking Transparency – nur wenige stimmen zuIm April aktivierte Apple eine lange von der Werbeindustrie gefürchteten Änderung: Ab sofort kann der Nutzer entscheiden, ob eine App die Werbe-ID verwenden darf oder eben nicht. Die Nachfragen lassen sich sogar in den iOS-Einstellungen komplett abschalten, so dass entsprechende Apps erst gar nicht nachfragen können.
Offensichtlich sind die Befürchtungen der Werbeindustrie wahr geworden: Nur sehr wenige Nutzer stimmen dem Tracking zu. Laut einem
Bericht des Wall Street Journal, welches sich auf Daten von Branch Metrics Inc. bezieht, aktivieren weniger als 33 Prozent der iOS-Nutzer die Werbe-ID.
Auf iOS fallen Werbepreise und Ausgaben – und steigen auf AndroidLaut dem Bericht sollen die Werbeausgaben wie auch die Werbepreise pro Einblendung auf iOS-Geräten um etwa ein Drittel gefallen sein – während im selben Zeitraum die Ausgaben auf Android um 10 Prozent stiegen. Werbetreibende verlagern also ihre Werbeausgaben von iOS zu Android – hier besteht momentan noch nicht die Möglichkeit, das Tracking zu unterbinden, doch Google plant ebenfalls eine Einverständniserklärung.
Werbetreibenden ist es durch App Tracking Transparency nicht mehr möglich, Werbung auf iOS so zielgerichtet wie in der Vergangenheit auszusteuern, da deutlich weniger Daten über den jeweiligen Nutzer zur Verfügung stehen. Bisher war es ein großer Vorteil von digitaler Werbung, dass gezielt Nutzergruppen angesprochen werden können – im Vergleich zur Fernseh- und Print-Werbung gab es deutlich weniger "Streuverluste".