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Nur eine Million Euro: Frankreich bestraft Apple für App-Store-Praktiken

Für Apple ist der App Store ein gigantischer Erfolg: Kunden werden an Apple-Geräte gebunden und der Konzern erhält für fast alle Verkäufe eine 30-prozentige Umsatzbeteiligung. Verdienen Entwickler weniger als eine Million Dollar im App Store, werden seit 2021 aber nur noch 15 Prozent fällig. Doch seit einigen Jahren beschäftigen sich Aufsichtsbehörden vieler Länder mit dem App Store – denn das Geschäftsmodell ist aus vielerlei Hinsicht problematisch: Entwickler haben keine Möglichkeit, Apps für iPhone und iPad zu verkaufen, außer sie beugen sich Apples Regeln und Umsatzbeteiligung. Ferner dürfen Entwickler nur offizielle Programmierschnittstellen nutzen, sodass Apple viel mehr Möglichkeiten hat, eigene Dienste tiefer ins Betriebssystem zu integrieren.


Seit 2018 beschäftigt sich die französische Regierung mit den App Stores von Apple und Google. Nach einer ersten Entscheidung muss Apple eine Strafe von einer Million Euro aufgrund wettbewerbswidrigem Verhalten bezahlen. Frankreich ist der Auffassung, dass die Marktmacht von Apple und Google aktiven Wettbewerb verhindert und die Konzerne den Entwicklern und Nutzern die eigenen Bedingungen ohne Alternative vorschreiben können.

Geringe Strafe – keine Regeln auferlegt
Für Apple ist die Strafe von einer Million Euro leicht zu bezahlen – denn das Unternehmen erzielte im Geschäftsjahr 2022 einen Umsatz von fast 400 Milliarden Dollar. Auch muss Apple keine neuen Regeln aus Frankreich fürchten, aber dies hat einen Grund:

Im Sommer 2022 nahm eine neue EU-Gesetzgebung die letzten rechtlichen Hürden und es stehen zahlreiche Veränderungen für Apple und Google ins Haus. Apple muss beispielsweise im Jahr 2023 Dritthersteller-App-Stores auf den eigenen Geräten dulden und darf nicht länger den Einsatz bestimmter Technologien vorschreiben – wie zum Beispiel die Browser-Engine für Dritthersteller-Web-Browser. Aufgrund dieser neuen Gesetzgebung und den weitreichenden Folgen nimmt Frankreich Abstand von einer höheren Strafe und einer neuen Gesetzgebung.

Apple mit nichtssagendem Statement
Apple gab gegenüber Reuters bekannt, dass man das Urteil aktuell überprüfe und an einen "blühenden Markt mit viel Konkurrenz glaube, in welchem Innovationen gedeihen können". Man habe französischen Entwicklern aller Unternehmensgrößen geholfen, kreative Lösungen Nutzern auf der ganzen Welt anzubieten und zeitgleich einen sicheren Marktplatz für Anwender geschaffen, so Apple.

Kommentare

Hotzenplotz2
Hotzenplotz220.12.22 09:30
Frankreich sollte dieses Geld denen zufließen lassen, in deren Sinn sie diese Strafe verhängt hat.
Aber der bedeutungsschwangere Satz von Apple kommt in meine Sammlung. Steht gleich nach diesem:
Die ständig wachsende Rolle der Bedeutung, ist die Basis der Grundlage aller Fundamente.
+1
Raziel120.12.22 10:09
Hotzenplotz2
Frankreich sollte dieses Geld denen zufließen lassen, in deren Sinn sie diese Strafe verhängt hat.

Das wären dann vermutlich nur die großen Firmen wie EPIC und co. Denn die normalen Entwickler profitieren ungemein von Apples "Praktiken"
+3
Wessalius20.12.22 11:19
Wie viel % streicht eigentlich Amazon für seine In-Skill-Käufe ein? Ist doch genau das Selbe
+1

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