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Nur noch MacBook Pro: Jony Ive wollte MacBook Air einstellen

MacBook Pro und Air – Apple-Nutzer haben sich an diese Aufteilung gewöhnt. Früher waren es sogar drei Reihen, doch das Modell ohne Namenszusatz wurde 2019 eingestellt. Ein Interview im Podcast von The Verge offenbart nun: Wäre es nach Jony Ive gegangen, gäbe es nur noch MacBook Pros, und das Air als eigenständiges Einsteiger-Laptop gehörte ebenfalls der Vergangenheit an.


Diese Geschichte erzählte Walt Mossberg in einer Podcast-Episode zum vierzigsten Mac-Jubiläum. Der langjährige Wall-Street-Journal-Kolumnist begleitete über viele Jahre Apples Produktvorstellungen. Ihm wurde vor einigen Jahren aus gut unterrichteter Quelle die Anekdote zugetragen, der zufolge die Existenz des MacBook Air ernsthaft auf der Kippe stand. Jony Ive entschied zu einem gewissen Zeitpunkt, dass er das MacBook Pro mindestens genauso dünn wie das Air bauen konnte. Das Resultat wäre ein leichteres und leistungsfähigeres Gerät, und außerdem teurer. Das wäre nach Ives Berechnung besser für Apples Umsatz. Gäbe es kein MacBook Air, würden viele Menschen die Pro-Variante kaufen, auch wenn sie die zusätzliche Leistung gar nicht benötigten.

Das Problem: Der fehlende "Redakteur"
Einige von Apples erfolgreichsten Produkten waren dem einzigartigen Verhältnis von Steve Jobs und Jony Ive geschuldet, führt Mossberg aus: "Er war sein Redakteur. Steve Jobs zog ihn weg von seinen verrückteren Instinkten." Unter Jobs habe es stets die Maßgabe gegeben, zwei Produktlinien aufrecht zu halten, eine für Konsumenten, eine für Profis. Diese Gegenstimme fiel weg, als Tim Cook das Ruder übernahm. Denn Cook habe gewusst, dass er kein Produktmensch sei, und habe Ive zunehmend die Entscheidungen überlassen. Nun entstand ein Konflikt zwischen Abteilungen: Auf der einen Seite Jony Ive und sein Design-Team, die nur noch eine Notebook-Serie herstellen wollten; auf der anderen Seite: Engineering und Produktmanager. Diese vertraten den Standpunkt, dass das MacBook Air der Verkaufsschlager sei, wahrscheinlich die am meisten verkaufte Laptopreihe der Welt. Letztere konnten sich durchsetzen, sodass es weiterhin ein MacBook Air gab – wenn auch mit wenigen Veränderungen.

Das aktuelle MacBook Air gibt es in vier Farben – und damit in mehr Varianten denn je.

Anfang vom Ende der Ive-Regentschaft?
Einen genauen Zeitraum nennt Mossberg nicht im Interview. Er habe die Geschichte auch nie veröffentlicht, da er nie eine zweite Quelle für deren Bestätigung fand. Aber andere Anekdoten unterstützen durchaus seine Theorie. Ives Jagd nach dem dünnstmöglichen Laptop führte unter anderem zu den 2016 eingeführten Laptop-Tastaturen mit Butterfly-Mechanik. Viele Anwender hatten mit ihnen massive Probleme; am Ende musste Apple 50 Millionen $ Schadenersatz zahlen. Im Jahr 2019 hat Jony Ive Apple verlassen und gründete die Agentur "Lovefrom" in England.

Kommentare

Deppomat29.01.24 18:05
Eeehhh... 🤨 was für eine sympathische Begründung.
+3
MacAlister29.01.24 18:18
Gut, das er weg ist.
-3
LoMacs
LoMacs29.01.24 18:19
Deppomat
Eeehhh... 🤨 was für eine sympathische Begründung.
Welche Begründung von wem wofür?
-4
thomas b.
thomas b.29.01.24 18:40
Seit wann hat eigentlich ein Designteam mitzureden, welche Produktlinien aufgelegt werden?

Wenn ich hier mein MacBook Air M1 anschaue, ein MacBook pro in diesem dünne Formfaktor gibt es bis heute nicht. Ok, ein MBA M2 leider auch nicht mehr.

Abgesehen davon, an einem MacBook pro verdient Apple vielleicht (sicher) mehr, aber das ist für viele dann doch etwas zu viel Geld und die Air-Kunden kaufen sich dann was ganz anderes.

Apropos zwei Produktlinien pro Kategorie: Mac mini, Mac Studio, Mac Pro...
+1
Frank Drebin
Frank Drebin29.01.24 18:40
Der Mann hatte seine Zeit. Aber um ehrlich zu sein, die ist schon lange vorbei… Gut für Apple, dass er raus ist.
+13
AnTwuan29.01.24 18:49
thomas b.
Apropos zwei Produktlinien pro Kategorie: Mac mini, Mac Studio, Mac Pro...
So steht das aber Nichtmitglied Text. Damit sind nur 2 Gruppen gemeint. Den Konsumenten und den Profi. Beide unterscheiden sind gewaltig von einander.
Der eine Konsument möchte sich in cooles Gerät besitze, auf dem er Kleinkram erledigen kann.
Der Profi hingegen verdient sehr wahrscheinlich sein Geld damit.

Damit sind also nicht 2 Produktlinien innerhalb einer Kategorie gemeint, sondern allgemein oben genannte.

Wie mit einem Pferd. Die einen nutzen es für Wettkämpfe, die anderen um einfach Freude daran zu haben. Sie sehen es als großes Haustier. Die anderen wiederum nicht.
+2
alpeco
alpeco29.01.24 20:08
Ja, Steve fehlt einfach…
+10
Deppomat29.01.24 20:34
LoMacs
Deppomat
Eeehhh... 🤨 was für eine sympathische Begründung.
Welche Begründung von wem wofür?
Ives Begründung, warum er das Air abschaffen wollte. "Das Resultat wäre ein leichteres und leistungsfähigeres Gerät, und außerdem teurer. Das wäre nach Ives Berechnung besser für Apples Umsatz. Gäbe es kein MacBook Air, würden viele Menschen die Pro-Variante kaufen, auch wenn sie die zusätzliche Leistung gar nicht benötigten."
+1
Sindbad29.01.24 20:53
Statt MacBook Air ein teureres MacBook Pro kaufen ?

Durchaus eine Idee...
... nur... ..bei dem aktuellen Design fehlt mir dazu die Begeisterung.



P.S.:
Ich denke, dass Apple mit 2 Produktlinien besser aufgestellt ist.
In der Jugend wählt man seinen Fokus. Da braucht es bezahlbare, tolle Produkte.
+5
Alebron
Alebron29.01.24 22:21
Das wäre sehr schade gewesen, wenn das MacBook Air eingestampft wäre.
Alles nur Konjunktiv, Gott sei Dank, denn ich kenne viele, da spielt der Preis eine große Rolle, und das dünne Design gefällt vielen, mir inklusive. Mein mobiler Rechner ist ein 2017er MacBook Air mit OCLP und mit macOS 14.3 als System.
+3
Nebula
Nebula30.01.24 00:22
Beim Air sollte man vielleicht nur den Namen abschaffen. Unpassender könnte er bei einem lüfterlosen Gerät nicht sein.
»Wir werden alle sterben« – Albert Einstein
-5
TomTommes30.01.24 06:53
Air steht ja auch für leicht und dünn und nix mit Lüfter..
+6
Dunkelbier30.01.24 06:56
Nebula
Beim Air sollte man vielleicht nur den Namen abschaffen. Unpassender könnte er bei einem lüfterlosen Gerät nicht sein.
Hä? Das hat so ziemlich rein gar nix mit den Lüftern zu tun. "Air" heißt es, weil es dünn und leicht ist und nicht weil die Lüfter immer so schön geblasen haben.
+2
pentaxian
pentaxian30.01.24 08:38
TomTommes
Air steht ja auch für leicht und dünn und nix mit Lüfter..
sonst hätte es Vent gehießen oder so....
mine is the last voice that you will ever hear (FGTH)
+2
MacNu9230.01.24 09:07
Ich trauere ein wenig dem handschmeichlerischen Design des Macbook Air M1 nach. Für mich ein Design-Klassiker wie Leica M, Ponton Chair oder Porsche 911. Man konnte es außerdem mit einer Hand vom Tisch lupfen und die Kanten waren so entgratet, dass man sich nicht permanent rote Streifen in die Handgelenke gedrückt hat.
+6
t.stark30.01.24 10:35
Wenn ich das so lese, habe ich eher den Eindruck Ive wollte das MacBook Pro abschaffen und das Air als MBP verkaufen.
+5
Nebula
Nebula30.01.24 19:07
Dunkelbier
Nebula
Beim Air sollte man vielleicht nur den Namen abschaffen. Unpassender könnte er bei einem lüfterlosen Gerät nicht sein.
Hä? Das hat so ziemlich rein gar nix mit den Lüftern zu tun. "Air" heißt es, weil es dünn und leicht ist und nicht weil die Lüfter immer so schön geblasen haben.
Habe ich das behauptet? Der Begriff passt aber auch bei Dünn/Leicht nicht wirklich. Da wäre ja Slim/Light passender gewesen. Klar, ist nur Marketing-Blabla. Sollte nicht von Belang sein, mein Beitrag war auch nicht ernst gemeint. Die Pro-Modelle waren ja auch lange nicht wirklich Pro, denn beim Einsatz als Pro-Gerät wurden Sie zum MacBook Jet.
»Wir werden alle sterben« – Albert Einstein
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Eventus
Eventus30.01.24 20:00
Ich vermisse Jony und even thinner, even lighter. Die aktuellen MBP-Schlepptops bspw. gefallen mir gar nicht. Die wirken älter als manche alten Modelle. Zum Glück brauch ich keinen und bin wohl auch nicht die Zielgruppe dafür.
Live long and prosper! 🖖
0
Palindrom30.01.24 21:10
Zitat von mir vor genau einem Jahr zum Artikel "Das Macbook Air wird 15 Jahre alt" hier im Forum:

"Das MacBook Air, ikonisch in der Keilform, war seiner Zeit vom Formfaktor voraus, genau dadurch bekanntermaßen aber zu kompromissbehaftet, wenn auch trotzdem anscheinend sehr begehrt. Erst mit dem M1 hat es zu seiner wahren Bestimmung gefunden.

Habe mir noch bewusst ein Air M1 vor einem halben Jahr gekauft. Manche Dinge kann man einfach nicht besser machen, von Überarbeitungen und Modernisierungen über den langen Zeitraum natürlich abgesehen, die DNA blieb wesentlich erhalten. Um nicht nur die Optik zu erwähnen: Die Keilform macht das Gerät doch sehr stabil, außerdem ist es mehr als nur ein wenig ergonomischer."

Mit dem M1 und endlich zeitgemäßem Display wurde es zum vollwertigen Rechner, der die Bedürfnisse von den allermeisten Nutzern perfekt abdecken kann. Diese Linie im Angebot abschaffen zu wollen ist nicht nachvollziehbar. Gut, dass es dieses Gerät, nun wesentlich modifiziert, weiter geben wird!
0
Eventus
Eventus31.01.24 15:06
Palindrom
(…) Gut, dass es dieses Gerät, nun wesentlich modifiziert, weiter geben wird!
… abzüglich Keilform!
Live long and prosper! 🖖
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