Nutzerdaten: Was Apple über uns weiß (und was nicht)
Apple betont schon seit Jahren, wie wichtig dem Unternehmen – im Gegensatz zu Konkurrenten wie Google – der Schutz der Nutzerdaten ist. Doch was genau weiß Apple eigentlich über die eigenen Kunden – und in welchen Bereichen gibt sich das Unternehmen aus Cupertino besondere Mühe, möglichst wenige Anwenderdaten zu erheben? Axois hat Apples Vorgehensweise beim Thema „Nutzerdaten“ analysiert und zeigt, welche Anwenderinformationen das Unternehmen generiert und was vor Apples Einblick geschützt ist.
Basis-Nutzerdaten für Apple zugänglichDa Apple – anders als etwa Google – Geld zum Großteil mit dem Verkauf von Hardware und zunehmend auch Services-Abos verdient, ist das Unternehmen weniger auf Nutzerdaten angewiesen als viele Konkurrenten – und kann entsprechend mehr Schutz vor dem Auswerten entsprechender Informationen garantieren. Bezüglich der Basisdaten der Kunden (Adresse, Zahlungsinformationen, Einkaufshistorie) weiß Apple zwar ähnlich viel wie die Wettbewerber, aber bei vielem, was darüber hinaus geht, hält sich das Unternehmen aus Cupertino deutlich mehr zurück als Google und Co.
Fotos-Gesichtserkennung lokal auf GerätAnxios
erwähnt zum Beispiel Apples gängige Praxis, so viele Berechnungen wie möglich auf dem jeweiligen Endgerät des Nutzers auszuführen. Während Google beim hauseigenen Fotos-Dienst etwa Cloud-Algorithmen für die Erkennung von Gesichtern verwendet, nutzt Apple dafür die jeweilige Hardware des iPhones, iPads oder Macs. Auch Identifikationsdaten von Touch ID und Face ID verlassen das verwendete Gerät nicht.
Bei Siri können manche Befehle lokal verarbeitet werden, ohne auf Server zugreifen zu müssen. Zudem hört der Sprachassistent
erst zu, nachdem der Anwender „Hey Siri“ gesagt hat. Die in der Cloud verarbeiteten Sprachinformationen sind nicht an die Apple ID des Kunden gebunden, sondern an einen anonymisierten Unique Identifier, um möglichst viel Datenschutz zu gewährleisten. Auch bei Maps geht Apple auf diese Weise vor.
iCloud-Dienste müssen differenziert betrachtet werdenBei iCloud hängt es vom einzelnen Dienst ab, wie viel Zugriff Apple auf die Anwenderinformationen hat. Während das Unternehmen E-Mails (@icloud.com) nach Spam, Viren und Kinderpornografie scannt, hat das Unternehmen bei anderen Bereichen keinen Einblick. Dazu gehören unter anderem iMessages, die eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung bieten. Doch in dem Zusammenhang gilt es zu beachten, dass via iCloud Backup auf Apples Servern gesicherte iMessages zwar verschlüsselt, aber trotzdem vom Unternehmen einsehbar sind und zum Zwecke der Strafverfolgung an Behörden weitergegeben werden können. Auch andere Backup-Inhalte sind im Fall der Fälle für Apple verfügbar, wobei das Unternehmen hier – ebenso wie in anderen Bereichen – einen größtmöglichen Datenschutz garantiert.
Apple stellt alle Informationen, die das Unternehmen über Kunden besitzt, dem jeweiligen Nutzer über die
Privacy-Seite zum Download bereit. Weitere Details zur Datensicherheit und Verschlüsselung der hauseigenen Dienste nennt Apple auf der eigens dazu eingerichteten
Supportseite. Einen Datenschutz-Überblick bietet das Unternehmen außerdem
hier.