O2 drosselt ab Oktober DSL-Anschlüsse
Die Telekom lieferte sich 2013 selbst das größtmögliche PR-Desaster. Mit der Ankündigung einer Daten-Drossel für alle DSL-Anschlüsse ab einem bestimmten Datenverbrauch im Monat provozierte das Bonner Unternehmen einen gewaltigen Shitstorm im Netz. Wie die Kunden von Telefónica Germany wohl auf die Ankündigung reagieren, dass ab Oktober alle DSL-Tarife von O2 ab einem gewissen verbrauchten Datenkontingent ebenfalls gedrosselt werden?
Ab dem 1. Oktober begrenzt O2 die Internetgeschwindigkeit auf 2.000 KBit/s – allerdings erst, wenn auf drei aufeinanderfolgenden Monaten jeweils mindestens 300 GB an Daten pro Monat verbraucht wurden. Das ist zwar deutlich großzügiger als die ursprünglich geplante Obergrenze der Deutschen Telekom, die normale ADSL-Anschlüsse schon ab 75 GB/Monat verbrauchtem Volumen auf 2.000 KBit/s ausbremsen wollte. Aber Drossel bleibt nun einmal Drossel, auch wenn O2 vorrechnet, dass der durchschnittliche Internet-User nur ungefähr 21 GB im Monat verbraucht. Obendrein stammen die Daten der Bundesnetzagentur zur durchschnittlichen Internetnutzung aus dem Jahr 2012. Inzwischen dürfte sich der Wert wegen des immer weiter verbreiteten Streamings von Filmen und Musik deutlich höher sein.
Die Telekom musste die Drossel-Klauseln in den DSL-Verträgen endgültig streichen, als das Landgericht Köln urteilte, dass als Flatrate beworbene Pauschaltarife nicht ausgebremst werden dürfen. Bei O2 taucht der Begriff Flatrate dagegen nirgends im Zusammenhang mit den DSL-Tarifen auf – stattdessen wird von einem Fair-Use-Vorteil(!) gesprochen. Juristisch dürfte O2 damit zwar aus dem Schneider sein; ob die Tarifänderung jedoch für Begeisterung bei den Nutzern sorgt, darf bezweifelt werden. Es sind alle Kunden betroffen, die ab dem 17.10.2013 einen DSL-Vertrag bei O2 abgeschlossen haben.
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