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ODF und OOXML sollen vereinheitlicht werden

Wie Heise Online meldet, hat die International Standards Organization (ISO) in Oslo das Microsoft-Dateiformat OOXML zu einem offiziellen Standard erhoben und zugleich beschlossen, dass in einer Arbeitsgruppe OOXML- und ODF-Format harmonisiert werden. Damit soll irgendwann ein begrenzter Datenaustausch zwischen den Formaten möglich sein, ohne dass ein Programm explizit das andere Format unterstützt. Dass dieses Vorhaben nicht unumstritten zu sein scheint, zeigt ein offener Brief von 30 ISO-Mitgliedern, die sich über persönliche Attacken während der Sitzung beklagt haben.

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Kommentare

Stefan S.
Stefan S.14.04.08 12:05
schön bescheuert. OOXML rausschmeißen und gut is.
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oefinger
oefinger14.04.08 12:11
Die Zertifizierung von OOXML ist ein Machtbeweis von Microsoft. Ich hoffe, dass Entwickler aus dem OpenSource Bereich (insbesondere OpenOffice) OOXML schlicht ignorieren.
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blubblablax
blubblablax14.04.08 12:21
OOXML ist in jedweder Hinsicht ein Debakel. Der Heise-Artikel trifft es auf den Kopf: "Außer Spesen nichts gewesen". Für die ISO und deren Credibility stellt der Ablauf dieser Farce eine mittlere Katastrophe dar. Für den Anwender (egal ob er gern mit MS Office arbeitet oder nicht) bleibt es beim Status Quo.

Für Entwickler, die vorher .doc auseinander reissen mussten, bleibt nun übrig .docx aus dem Kaffeesatz zu lesen.

Zu allem Überfluss, behält Microsoft sich vor, OOXML nach ISO 29500 gar nicht erst korrekt zu implementieren (siehe aktuelle c't).

Damit haben wir einen zweiten Standard zum Thema Office-Formate für den es noch nicht einmal eine Referenzimplementierung gibt und fraglich bleibt, ob es eine geben wird.

Hurra. :'(
|-o-| <o> |-o-| ...The force is strong with this one...
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sierkb14.04.08 12:49
Nicht zuletzt nach dem, was Microsoft da in der ISO abgezogen hat, traut man dem Braten nicht so ganz. Ich bin stark dafür, dass den Leuten vor allem durch Aufklärung mal die Augen geöffnet werden.

Unser Außenministerium sieht Gott sei Dank ziemlich klar (kein Wunder -- hier schafft man es schon seit mehreren Jahren, Linux, Open-Source und OpenOffice für den gegenseitigen Austausch und die gegenseitige Kommunikation untereinander zu verwenden: sämtliche Niederlassungen und Zweigstellen des deutschen Außenministerium auf diesem und auf anderen setzen Linux und OSS auf den Servern und auch auf dem Desktop ein).

Außenministerium sieht vorerst von OOXML ab


Es geht also. Hier sogar an höchsten Stellen. Und das seit Jahren. Und zwar prima. Es sind nicht zuletzt unsere Steuergelder, die da eingespart und für andere Zwecke besser eingesetzt werden können, statt sie einem einzigen Konzern, ansässig in Redmond, USA, hinterherzuschmeißen.
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Gerhard Uhlhorn14.04.08 12:56
Es spricht nichts dagegen beide Formate zu einem Standard zusammen zu führen. Wichtig ist m.E. nur, dass die trillionen Ausnahmen und Besonderheiten, die Microsoft eingebracht hat, abgespeckt werden. Das Format muss einfacher und übersichtlicher werden!

bei Mac-TV gabs dazu einen Beitrag: (leider kostenpflichtig!)
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sierkb14.04.08 13:22
@Gerhard Uhlhorn:
Es spricht nichts dagegen beide Formate zu einem Standard zusammen zu führen.

Was spräche dafür? Nenne mir bitte einen einzigen Grund, warum das sinnvoll sein sollte.
Oder anders gesagt: Hätte Microsoft von Anfang an, seine Ideen und Wünsche bei ODF mit eingebracht (Microsoft war ja mal ein zeitlang Mitglied im ODF-Konsortium und hat sich dann dort ausgeklinkt, um sein eigenes Ding zu drehen, nämlich OOXML), so wären wir evtl. genau dort angekommen, wo diese anvisierte Zusammenführung der beiden Konkurrenzformate wohl enden soll: bei *einem* Standard, den *alle* gut finden. Das Ganze wäre mit viel weniger Aufhebens und mit viel mehr Akzeptanz und vor allem mit viel weniger Scherbenhaufen über die Bühne gegangen.
Microsoft *kann* kein Interesse an dieser Zusammenführung habe. Sonst hätten sie nicht OOXML aus der Taufe gehoben, sondern hätten von Anfang an *konstruktiv* an ODF mitgearbeitet und ihre Wünsche so eingebracht, dass auch Microsoft und Microsoft-Nutzer da ihren Nutzen draus hätten ziehen können. Was im Moment ist, ist ein riesengroßer Scherbenhaufen. Und *zwei* Standards. Und ratlose Anwender, die nicht wissen, für welchen dieser beiden Standards sie sich entscheiden sollen: für den, der sauber und ordentlich in einem ordentlichen Standardisierungsprozess spezifiziert ist, von vielen Indurstrie-Mitgliedern getragen wird und schon im praktischen Einsatz ist (ODF) oder für den, der bisher nur theoretisch auf dem Papier existiert und für den es bisher noch nicht mal vom Urheber Microsoft selber eine einzige Referenz-Implementierung gibt und bei dem sehr fraglich ist, ob Fremdhersteller ihn jemals überhaupt so implementieren *können*, sodass er 100% kompatibel zu Microsofts Sichtweise desselben "Standards" ist?
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cynic14.04.08 13:35
Ich kann mich sierkbs Aussage hier nur anschließen. Microsoft hat sich leider ausgeklinkt und nun mal wieder Verwirrung gestiftet.
Ein einheitliches Format wäre ein Vorteil für alle Anwender und Entwickler, außer natürlich Microsoft, die wahrscheinlich Office Lizenzen hätten einbüßen müssen. Darum wohl auch der Sinneswandel.

Letztendlich werden doch leider die meisten Anwender zu dem "Standard" gezwungen...
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