OLED-Displays für 2020er iPhones: Wie Apple die Abhängigkeit von Samsung verringern will
Apple will unabhängiger werden: Derzeit untersucht der iPhone-Hersteller offenbar, ob neben Samsung und LG weitere Hersteller als Lieferanten für OLED-Displays in Frage kommen. Eine Entscheidung soll bis Ende dieses Jahres fallen.
Panels für iPhones des Jahres 2020?In der 2020er iPhone-Generation könnte Apple auch OLED-Panels des chinesischen Produzenten BOE Technology Group einsetzen. Das
berichtet die in englischer Sprache erscheinende japanische Wirtschaftszeitung Nikkei Asian Review. Das in Beijing ansässige Unternehmen ist spezialisiert auf Displays und IoT-Produkte. Es wurde 1993 gegründet und ist weltweit in 19 Ländern und Regionen vertreten.
"Intensive Tests"Apple führt zurzeit angeblich "intensive Tests" der von BOE angebotenen Display-Komponenten durch. Sollte man sich in Cupertino dafür entscheiden, Panels vom chinesischen Hersteller zu beziehen, würde das nicht nur die Abhängigkeit von Samsung reduzieren, sondern könnte auch zu günstigeren Einkaufspreisen führen. Derzeit hat das koreanische Unternehmen bei kleinen OLED-Displays für Smartphones und Tablets einen weltweiten Marktanteil von etwa 90 Prozent, kann somit also die Preise weitgehend frei festsetzen.
Zurückhaltung bei Samsung und LGZu Apples Absicht, möglicherweise einen zusätzlichen Lieferanten ins Boot zu holen, könnte auch eine weitere Tatsache beigetragen haben. Sowohl Samsung als auch der koreanische Hersteller LG, der Panels für die Apple Watch beisteuert, zeigen sich zurückhaltend hinsichtlich einer vom iPhone-Konzern gewünschten Erhöhung der Produktionskapazitäten. "Das bietet BOE eine gute Gelegenheit, in den für das Unternehmen relativ neuen Markt kleiner OLED-Displays einzusteigen", sagt der für WitsView tätige Analyst Eric Chiou.
Sharp und Japan Display ebenfalls am BallNeben BOE bemühen sich auch die Foxconn-Tochter Sharp und Japan Display um OLED-Aufträge von Apple. Allerdings ist derzeit nicht bekannt, ob der iPhone-Konzern bereits Tests mit Panels dieser Hersteller durchführt. Auf jeden Fall befindet sich Apple aber offenbar in einer komfortablen Position, denn je mehr Lieferanten zur Verfügung stehen, desto eher lassen sich niedrigere Preise durchsetzen.