Push-Nachrichten von MacTechNews.de
Würden Sie gerne aktuelle Nachrichten aus der Apple-Welt direkt über Push-Nachrichten erhalten?

OS X 10.9 Mavericks: Technologien

Navigation Mavericks-Serie:
Teil 1: "OS X 10.9 Mavericks: Die Programme"
Teil 2: "OS X 10.9 Mavericks: Finder, Dateien, Organisation"
Teil 3: "OS X 10.9 Mavericks: Technologien"
Teil 4: "Ist Ihr Mac fit für OS X 10.9 Mavericks?"


OS X 10.9 Mavericks:

Technologien

Zu jedem guten System-Update gehören auch die Elemente, die man bei der normalen Nutzung gar nicht merkt: Technologien, die im Hintergrund funktionieren und keine Nutzungsvorteile, sondern Leistungs- und Energiesparsteigerungen bringen sollen. Der dritte Teil der Journal-Serie über OS X 10.9 Mavericks von MacTechNews.de beschäftigt sich mit diesen unsichtbaren Neuerungen..

Energieeffizienz wird bemerkbar, wenn man die Akkulaufzeit eines Laptops im Auge behält. In Mavericks wird dieser Überblick besser sichtbar. Mit Hilfe von Technologien wie Timer Coalescing, dem Safari Power Saver und App Nap soll deutlich Energie gespart werden können. Dem Leistungsschub verschreibt sich das neue Prinzip des komprimierten Arbeitsspeichers. Entwicklerwerkzeuge in Form von Frameworks und des neuen Xcode 5 runden die neuen Technologien ab.


Unter der Haube

OS X 10.9 Mavericks wird abseits der sichtbaren Neuerungen auch diverse neue Technologien beinhalten, die hauptsächlich einem großen Ziel untergeordnet sind: Energiesparen.

Das Thema Energieeffizienz spielt vor allem für Nutzer tragbarer Geräte, etwa des MacBook Pro oder MacBook Air, eine herausragende Rolle. Genau für diese Nutzer gibt es nun die Möglichkeit, ihren Energiehaushalt besser zu kontrollieren. Das Batteriesymbol in der Menüleiste informierte bislang nur über den Ladezustand des verbauten Akkus, nun wird in diesem Menü auch eine "schwarze Liste" von Programmen aufgeführt, die momentan besonders viel Energie verbrauchen. Dies kann Nutzer dazu sensibilisieren, solche energieintensiven Programme abzuschalten, wenn man sie nicht gerade unverzichtbar benötigt.

Damit das eigene Programm nicht zu oft in dieser Liste erscheint, verfügen Entwickler ab Xcode 5 in Mavericks über zusätzliche Anzeigen betreffs den Energieverbrauch ihrer Software: In der Seitenleiste gibt es den neuen Reiter "Energy Impact", der den App-Verbrauch der letzten paar Stunden visualisiert. Klickt man auf den Reiter, werden detaillierte Informationen über Verbrauch, CPU-Wakes und Napping angezeigt. Mit Hilfe dieser Informationen können Entwickler die Energieeffizienz ihres Erzeugnisses besser überwachen und perspektivisch optimieren.

Für Nutzer gibt es in der Aktivitätsanzeige ein weiteres Werkzeug zur Beobachtung der Leistungszuteilung auf die verschiedenen Programme. Der neue Reiter "Energie" zeigt die Informationen hierüber auf die gleiche Art und Weise an, wie bislang die CPU-Auslastung durch die Programme visualisiert wurde.

Neben der Information spielt vor allem die Senkung des Energieverbrauchs durch Technologie eine bedeutende Rolle. Mehrere Techniken sollen dieses Ziel erreichen:

  • Timer Coalescing
    Große Energiefresser sind die CPU-Wakes. Diese entstehen, wenn der CPU im Ruhezustand ist - die sogenannte Idle-Time - und durch die Anfrage eines Programms geweckt wird. Obwohl es minütlich hunderte solcher Anfragen gibt, fällt die CPU in jedem Zwischenraum erneut in die Idle-Phase. Daher macht es Sinn, die Hintergrundprozesse so zu gruppieren, dass möglichst viele Programmanfragen pro Wake abgearbeitet werden können, um längere Idle-Phasen und damit weniger Wakes erreichen zu können.
    Timer Coalescing vollbringt genau das und erreicht laut Apple-Angaben eine Senkung des Energieverbrauchs von bis zu 72% ohne gleichzeitige Leistungseinbußen. In der Leistung des Rechners werde man hierdruch keinerlei Unterschied bemerken.
  • App Nap
    Es gibt Programme, die auch im Hintergrund funktionieren müssen, wenn man sie nicht sieht. Dazu gehört zum Beispiel Software zum Abspielen von Musik, Downloads und ähnliches. Die meisten Programme allerdings müssen nur dann voll lauffähig sein, wenn sie sichtbar sind. App Nap geht genau auf dieses Einsparpotential ein und lässt diejenigen Programme, die durch vorgelagerte Fenster vollständig verdeckt sind oder durch Tabs im Hintergrund liegen, in den Ruhezustand gehen.
    Trotzdem, so gibt Apple an, seien die Progamme sofort voll verfügbar, wenn man sie in den Vordergrund holt. Die auf diese Weise realisierte Energieverbrauchssenkung beziffert Apple mit bis zu 23%.
  • Safari Power Saver
    Ähnlich wie App Nap funktioniert der Safari Power Saver, der im Abschnitt über Safari bereits beschrieben wurde. Die energieintensivsten Elemente von Webseiten sind Elemente, die mit Plug-Ins wie Flash funktionieren. Werden solche durch andere Fenster optisch überlagert oder befinden sich am Rand des Monitors, sodass man davon ausgehen kann, dass der Nutzer sich nicht auf sie konzentriert, werden die Inhalte angehalten. Ersetzt werden sie durch eine statische Vorschau mit einer Aufschrift wie "Click to Start Flash Plug-in". Durch einen solchen Klick demonstriert der Nutzer die Absicht, sich auf dieses Element zu konzentriert und es wird aktiviert.
    Auch hier gibt Apple mit 35% eine beeindruckende Prognose zur Energieeinsparung ab.
  • iTunes HD Wiedergabe
    Der Zugriff auf Festplatteninhalte erfolgt langsam und energieintensiv und soll durch möglichst viel Übertrag auf den schnellen RAM-Speicher minimiert werden. Genau diesem Ziel verschreibt sich unter Mavericks auch iTunes, das beim Abspielen von HD-Inhalten künftig deutlich weniger Festplattenzugriffen benötigen soll. Auf diese Weise wird Apple zufolge 35% weniger Energie beim Anschauen solcher Videos verbraucht.
  • PowerNap
    Auch wenn sich ein Mac im Ruhezustand befindet, sorgt das bereits mit OS X 10.8 Mountain Lion eingeführte Feature Power Nap dafür, dass im Hintergrund beispielsweise Mails empfangen, Daten synchronisiert oder auch Updates durchgeführt werden. Unter OS X 10.9 Mavericks wird die Verfügbarkeit dieser Funktion erweitert: Funktionierte es bislang nur auf dem MacBook Pro ab 2012 mit SSD-Platte und MacBook Air ab 2010 mit SSD-Platte, soll es nun auch auf iMacs ab Modellreihe 2012, die mit einer SSD oder FusionDrive ausgestattet sind, aktivierbar sein.
  • Komprimierter Arbeitsspeicher
    Nicht der Energieeffizienz, sondern der Leistungsfähigkeit verschreibt sich die Technologie des komprimierten Arbeitsspeichers. Je mehr Programme geöffnet sind desto mehr RAM wird benötigt. Sobald die Kapazität des RAM an seine Grenzen kommt, komprimiert Mavericks den Arbeitsspeicher für inaktive Apps, um für die genutzten mehr Platz bieten zu können. Auf diese Weise sind Auslagerungen auf die Festplatte, sogenannte Swap Files, die deutlich langsamer arbeiten, seltener notwendig. Die Schnelligkeit des Macs bei voller RAM-Auslastung wird auf diese Weise also erhöht, angeblich um 40% im Vergleich zu Mountain Lion. Laut Apple kommt es durch das Komprimieren und Dekomprimieren des Arbeitsspeichers auch zu keinerlei Verlangsamung. Auch das Aufwachen aus dem Ruhezustand werde deutlich schneller: Mavericks-Macs erwachten 1,5-mal schneller als Mountain Lion-Macs.


Entwicklerwerkzeuge

Mit OS X 10.9 Mavericks wird auch Xcode 5.0.1 sowie eine Reihe neuer Frameworks für Entwickler zur Verfügung gestellt, die sie in ihre eigenen Anwendungen einbinden können.

  • Safari Push Notifications stellt wie in Teil 2 der Journal-Serie dargelegt für Betreiber einer Webseite die Möglichkeit her, eigene Push-Nachrichten auf die Macs von Nutzern zu schicken, die Mavericks installiert und diesen Dienst abonniert haben. Auch MacTechNews.de bietet diesen Dienst bereits für Mavericks-Nutzer an.
  • Map Kit bildet die Schnittstelle zu den Apple Karten, die mit Mavericks ihren Weg auf den Mac gefunden haben. Ebenso wie etwa der Kalender Kartenmaterial miteinbindet, können das zukünftig Drittentwickler bei ihrer eigenen Software ebenfalls tun: Kartographie und vektorbasierte Interaktivität inklusive Unterstützung von Gestensteuerung per Apple Magic Mouse. Map Kit für OS X arbeitet analog zu Map Kit für iOS.
  • Sprite Kit eignet sich vor allem für animierte 2D-Sprites, die man vor allem aus früheren Plattformspielen kennt und die immer mehr von 3D-Elementen abgelöst werden. Sprite Kit verfügt über einen Open GL-basierten Renderer und erstellt Sprites mit den Attributen Position, Größe, Rotation, Schwerkraft und Masse. Es unterstützt Physik-Simulationen wie Feuer, Explosionen und Rauch. Sprite Kit ist übertragbar zwischen OS X 10.9 und iOS 7.
  • LinkedIn-Einbindung erlaubt den Zugriff auf Profile des sozialen Job-Netzwerks direkt aus einem Programm mit diesem Framework heraus. Dadurch können den Kunden unter Umständen viele Klicks erspart und die Attraktivität der eigenen Software erhöht werden.
  • AV Kit bietet dem Entwickler die Möglichkeit, mit wenig Code verschiedene Medienformate innerhalb der eigenen Software einzubinden, inklusive Navigationskontrollen, Kapitelauswahl und Untertitelunterstützung. AV Kit bildet die Nachfolge des früheren Framework AV Foundation.