OS X und iOS bei Sicherheitslücken ganz vorne mit dabei
Das Vorurteil grassiert nach wie vor beim ein oder anderen Nutzer: Wer sich einen Mac oder ein iPhone kauft, muss sich nicht so viele Gedanken um Sicherheitslücken machen wie Windows- oder Android-User. Daten der amerikanischen National Vulnerability Database (NVD) für das Jahr 2014 zeigen jetzt aber, dass
OS X (147 Schwachstellen) und iOS (127 Sicherheitslecks) ganz vorne mit dabei sind, wenn es um neuentdeckte Sicherheitslücken geht.Der Linux Kernel folgt auf Platz 3 mit 119 Lücken. Erst danach folgen diverse Windows-Versionen – zu Windows 8.1 etwa gab es im letzten Jahr 38 neuentdeckte Schwachstellen. Rechnet man alle dargestellten Windows-Varianten zusammen, ergeben sich 248 Schwachpunkte; wobei viele der beschriebenen Sicherheitslücken gleichermaßen in mehreren Windows-Versionen vertreten und dadurch die tatsächlich entdeckte Anzahl unterschiedlicher Lücken geringer sein dürfte.
Insgesamt gab es letztes Jahr 7.038 neugemeldete Sicherheitslecks (24 Prozent davon schwerwiegend) und damit wesentlich mehr als im Jahr 2013. Nur etwa 13 Prozent dieser Lücken stammt aber von Betriebsystemen. Am gefährlichsten für die IT-Sicherheit sind Apps – 80 Prozent der Sicherheitslecks wurden in ebensolchen Anwendungen entdeckt. Am gefährdetsten sind Browser, wobei Microsofts Internet Explorer praktisch doppelt so viele Schwachstellen (242) wie der zweitplatzierte Browser Google Chrome (124) aufweist. Flash (76) und Java (104) sind ebenfalls besonders anfällig.
Ob OS X wegen der Top-Platzierung jetzt unsicherer ist als zum Beispiel Windows 8.1, kann nicht abschließend gesagt werden. Da Apple-Produkte von immer mehr Personen, Unternehmen und Instituten genutzt werden, steigt natürlich auch die Wahrscheinlichkeit, dass Sicherheitslücken entdeckt werden. Zudem gibt es immer eine Divergenz zwischen gemeldeten und tatsächlich ausgenutzten Schwachstellen, sodass die Statistik nur einen groben Überblick geben kann.
Auf allen Systemen gilt der Grundsatz, darauf zu achten, dass sowohl das jeweilige Betriebsystem als auch alle Apps immer auf dem neuesten Stand sind – sprich: alle Updates sollten möglichst umgehend installiert werden. Bei Anwendungen gilt es, insbesondere den/die Web-Browser, Java und alle Adobe-Produkte (Flash, Reader, Shockwave, AIR) aktuell zu halten.
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