Objektivtest: Olympus ED 12-100mm F4.0 IS Pro und ED 25mm F1.2 Pro – Zwei Spitzenoptiken für Micro Four Thirds
Ein paar Hinweise vorab: Getestet wurden die Objektive an der Olympus OM-D E-M1 der ersten Generation. Nicht mit dem Nachfolger Mark II. Im Folgenden nenne ich stets die real verwendete Brennweite. Da es sich um ein Micro Four Thirds-System handelt, ist die für Kleinbild äquivalente Brennweite daher mit dem Faktor 2 zu ermitteln. Wenn also von 100mm die Rede ist, entspricht das an Kleinbild 200mm Brennweite. Alle im Bericht gezeigten Fotos wurden mit Lightroom nach Geschmack entwickelt und für die Webdarstellung verkleinert.
–––––––––––––––––––
Seit meinem Umstieg von Pro-Serie SLRs von Canon und Nikon auf das Micro Four Thirds-Format und Olympus sind nun schon ein paar Jahre ins Land gezogen. Bereut habe ich den Schritt nie. Zwar gibt es unzweifelhaft gewisse Abstriche in Sachen Bildqualität gegenüber deutlich größeren Sensoren zu machen, aber diese sind mit der heutigen Technik aus meiner Sicht absolut verschmerzbar. In der Regel wird bei einem guten Foto kein Mensch ohne genaue Analyse und nur mit bloßem Auge sagen können, ob ein Foto mit MFT oder Vollformat aufgenommen wurde. Auf der Haben-Seite steht dafür der riesige Vorteil des geringeren Systemgewichts, sowie einige Annehmlichkeiten in Sachen Objektiven, die Nutzern größerer Sensorformate (weitgehend) verwehrt bleiben.
Die beiden Objektive, um die es hier geht, sind gute Beispiele dafür.
Es handelt sich um die zwei jüngsten Vertreter der M.ZUIKO PRO-Serie (Amazon:
,
), welche die Speerspitze in Olympus' Objektivangebot darstellt. Alle Objektive der Pro-Serie teilen sich gewisse Merkmale, wie beispielsweise eine konstante Offenblende bei Zoom-Objektiven, eine besonders robuste, staub-/spritzwassergeschütze Konstruktion, schnellen AF, Umschaltung auf manuellen AF durch einen praktischen Schiebering und natürlich den Anspruch an höchste Abbildungsqualität. Tatsächlich gehören einige der M.ZUIKO PRO-Objektive unter Pixel-Peepern und Messexperten zu den besten Optiken, die jemals durch ihre Testlabore geschickt wurden. Für mich als rein praxisorientierten Nutzer sind Messwerte allerdings nur von geringer Bedeutung. Allein die Endergebnisss (die Fotos) zählen, und da hat mich bislang noch kein Olympus-Objektiv enttäuscht, erst recht keins aus der PRO-Serie.
Tatsächlich waren die Objektive auch einer der Gründe für meinen damaligen Wechsel. Ich gehöre zu der manchmal etwas abschätzig beäugten Gruppe von Fotografen, die Zoom-Objektive den Festbrennweiten vorziehen. So mancher rümpft da seine Nase, wo doch jeder Anfänger weiß, dass nur Festbrennweiten den wahren Bildgenuss liefern… oder so ähnlich. Fakt ist jedoch, dass ich die Flexibilität von Zoomobjektiven für meine Art der Fotografie sehr schätze und mit meinen derzeitigen Immer-Dabei-Objektiven (dem 12-40 2,8 PRO und dem 40-150 2,8 PRO) nur sehr selten den Wunsch nach einer Festbrennweite verspüre. Und wenn doch, dann weniger aus Qualitätsgründen, sondern für spezielle Anwendungsfälle, wie zum Beispiel Makro-Aufnahmen, wofür ich noch das ED 60mm 1:2.8 MACRO besitze.
Die beiden neuen M.ZUIKO PRO-Objektive sind die Gelegenheit, auch für mich selbst noch mal zu überprüfen, ob ich nicht doch dringend eine hochwertige Festbrennweite (außer dem Makro) im Sortiment haben muss. Zumal das ED 25mm mit einer enormen Lichtstärke von f/1,2 lockt. Demgegenüber verheißt das ED 12-100mm F4.0 IS Pro eine fantastische Reichweite bei top Abbildungsleistung und mit zusätzlichem Lens-IS für noch bessere Bildstabilisierung in Verbindung mit dem Kamera-IS. Oh Mann, das sind beides wirklich leckere Happen!